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68er

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   - Die Verarbeitung der faschistischen [[Vergangenheit]] vieler Eltern wurde im Erachten vieler der damals Bewegten nicht ausreichend durchgeführt. Die wirklichen [[Motiv#Motive]] sind verdrängt worden und latent in den diversen gesellschaftlichen Institutionen immer noch präsent. Die bestehenden Institutionen abzuschaffen war mithin wesentliches [[Ziel]], doch läßt sich das [[Thema]] [[Vergangenheitsbewältigung]] hier als [[Generationskonflikt]] sehen, auch wenn Betroffene das bestreiten.   - Die Verarbeitung der faschistischen [[Vergangenheit]] vieler Eltern wurde im Erachten vieler der damals Bewegten nicht ausreichend durchgeführt. Die wirklichen [[Motiv#Motive]] sind verdrängt worden und latent in den diversen gesellschaftlichen Institutionen immer noch präsent. Die bestehenden Institutionen abzuschaffen war mithin wesentliches [[Ziel]], doch läßt sich das [[Thema]] [[Vergangenheitsbewältigung]] hier als [[Generationskonflikt]] sehen, auch wenn Betroffene das bestreiten.
   - Die vierte Säule der 68er war die APO. Durch die Bildung einer großen Koalition von [[SPD]] und CDU am 1.12.1966 gab es keine parlamentarische Opposition (nur die FDP), so daß die Studenten meinten, niemand vertrete ihre Interessen, und sie müssen [[selbst]] eine Opposition bilden. Am 10.12.1966 verkündete Rudi Dutschke, als Führungsmitglied des SDS bekannt, die Bildung einer außerparlamentarischen [[Opposition]], der APO. Die Große Koalition von Bonn wurde als „Indiz des Verfalls“ interpretiert; sie war Hauptmotivation dafür, daß [[Masse#Massen]] von Studenten wenigstens für kurze [[Zeit]] mobilisiert werden konnten.   - Die vierte Säule der 68er war die APO. Durch die Bildung einer großen Koalition von [[SPD]] und CDU am 1.12.1966 gab es keine parlamentarische Opposition (nur die FDP), so daß die Studenten meinten, niemand vertrete ihre Interessen, und sie müssen [[selbst]] eine Opposition bilden. Am 10.12.1966 verkündete Rudi Dutschke, als Führungsmitglied des SDS bekannt, die Bildung einer außerparlamentarischen [[Opposition]], der APO. Die Große Koalition von Bonn wurde als „Indiz des Verfalls“ interpretiert; sie war Hauptmotivation dafür, daß [[Masse#Massen]] von Studenten wenigstens für kurze [[Zeit]] mobilisiert werden konnten.
-  - Die [[Rolle]] der Medien. Die öffentliche [[Meinung]] wurde, so die Meinung vieler Studenten, von der Springerpresse strukturiert bzw. deformiert. Diese Presse galt es zu bekämpfen, ja zu enteignen. Der Springer-Konzern, der tatsächlich das Zeitungsmonopol in Westberlin hatte, war der Hauptfeind der Studenten. Schon im Vorfeld der Auseinandersetzungen von 67/68 machte die Springer-Presse [[Stimmung]] gegen [[linke]] Studenten, gab also ein ideales Feindbild ab. Andererseits gab es in Westberlin keinen [[konkret]] angreifbaren politischen [[Gegner]]/[[Machthaber]], da die [[Stadt]] einen Vier-Mächte-Status hatte. Springer dagegen besaß ideelle [[Macht]] auf dem gesamten westdeutschen Zeitungsmarkt, und, für jeden zu sehen, einen imposanten Konzern direkt an der Berliner Mauer. (Knorr)+  - Die [[Rolle]] der Medien. Die öffentliche [[Meinung]] wurde, so die Meinung vieler Studenten, von der Springerpresse strukturiert bzw. deformiert. Diese Presse galt es zu bekämpfen, ja zu enteignen. Der Springer-Konzern, der tatsächlich das Zeitungsmonopol in Westberlin hatte, war der Hauptfeind der Studenten. Schon im Vorfeld der Auseinandersetzungen von 67/68 machte die Springer-Presse [[Stimmung]] gegen [[linke]] Studenten, gab also ein ideales [[Feindbild]] ab. Andererseits gab es in Westberlin keinen [[konkret]] angreifbaren politischen [[Gegner]]/[[Machthaber]], da die [[Stadt]] einen Vier-Mächte-Status hatte. Springer dagegen besaß ideelle [[Macht]] auf dem gesamten westdeutschen Zeitungsmarkt, und, für jeden zu sehen, einen imposanten Konzern direkt an der Berliner Mauer. (Knorr)
  
  
68er.1523719546.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 12:58 (Externe Bearbeitung)