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ADORNO

Theodor Adorno

Dialektik der Aufklärung

- die SCHWÄCHE dieses Buches ist, daß es den MYTHOS in der MODERNE überall und damit zugleich nirgends sieht, im POSITIVISMUS nicht weniger als in den antipositivistischen Strömungen, im asketischen WISSENSCHAFTSBETRIEB nicht weniger als im kulturindustriellen Amüsement, in den rationalen Handlungen des homo oeconomicus nicht weniger als in den kollektiven Rauschzuständen paranoiden ANTISEMITISMUS
- entwickelte keine METHODE, um Begriffe tatsächlich voneinander scheiden zu können
- betrachtete den Mythos als VOR der RELIGION Liegendes und positionierte sich damit gegen WILAMOWITZ
- entfaltet den zentralen Gedanken, daß die abendländische VERNUNFT von Anfang an einem PROZEß der Selbstzerstörung ausgeliefert war: Aufklärung ist in den Mythos zurückgeschlagen, weil in ihr das PRINZIP der blinden HERRSCHAFT obsiegte, das die einzelnen in Zucht nimmt, ohne sie mit dem Ganzen zu versöhnen: die Vernunft versprach FREIHEIT und zwingt am Ende alle in ein (vernünftiges) SYSTEM, das durch die Kulturindustrie gelenkte Kollektiv, dem man nur Herr werden könne, wenn man diese Zwanghaftigkeit des historischen Prozesses als das entkleidet, was sie ist: SCHEIN

adorno.1365408860.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:00 (Externe Bearbeitung)