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Inhaltsverzeichnis
BERGSON
Bergson, Henri
lebte von 1859 bis 1941
- brachte Wissenschaft und technologische ZIVILISATION vor den Richterstuhl der lebendigen NATUR
- seine PHILOSOPHIE läßt sich hinsichtlich der Ergebnisse, empiristisch oder APRIORI beziehungsweise der Methoden, realistisch oder idealistisch, nicht klassifizieren
- ist ein Philosoph des Handelns und somit typisch für Westeuropa, also weder ERKENNTNIS- noch GEFÜHLsorientiert
- Parteinahme fürs Dynamische gegenüber dem Statischen
Lehre
- die WELT zerfällt in zwei Teile, LEBEN und MATERIE, was der Intellekt als untätiges Etwas ansieht
- das UNIVERSUM besteht aus dem Kampf beziehungsweise Zusammenprall zweier BEWEGUNGen, des aufwärtsstrebenden Lebens und der fallenden Materie
die Entwicklung des Lebens
- der allgemeine Strom des Lebens teilte sich in Pflanzen und Tiere
- Pflanzen wollen Energie in Reservoir speichern; Tiere benötigen ENERGIE für schnelle Bewegungen
- bei den Tieren kam es zu einer neuen Gabelung: INSTINKT, gut, und Intellekt, böse
- der Instinkt ist auch die INTUITION
Willensfreiheit:
- die Einwände gegen die WILLENSFREIHEIT stützen sich auf die Annahme, die Intensität psychischer Zustände sei meßbar → diese MEINUNG ist falsch, denn man dürfe DAUER und mathematische ZEIT nicht verwechseln
- ein bestimmter Zustand des Gehirns ist nicht gleich dem bestimmten Zustandes des GEISTes, denn es können viele Geisteszustände einem Gehirnzustand entsprechen: Frage der Differenzierbarkeit des Geistes
- jede Realität hat Verwandtschaft, ANALOGIE, zum BEWUßTSEIN → ABBILDTHEORIE
- das GEFÜHL des SCHÖNEn ist einer Abstufung fähig
Dauer: Form, die die Sukzession unserer Bewußtseinsvorgänge annimmt, wenn unser ICH sich dem Leben überläßt, d.h. nicht zwischen dem gegenwärtigen und vergangenen Zustand die Scheidung vollzieht!
→ sie macht aus VERGANGENHEIT und GEGENWART ein organisches Ganzes
- die Sukzession qualitativer Veränderungen, die miteinander verschmelzen → also keine Verwandtschaft zur Zahl besitzen
- qualitative Mannigfaltigkeit, die mit der Zahl keine Ähnlichkeit hat
- keine wachsende Quantität
- eine reine Heterogenität, innerhalb derer es keine unterschiedenen QUALITÄTen gibt - die MOMENTe der inneren Dauer sind nicht einander äußerlich
Zeit und Freiheit
- die Möglichkeitn sozialen Lebens knüpft sich an die HOMOGENISIERUNG des ANSCHAUUNGsraumes und die VerOBJEKTivierung der Außenwelt
- dennoch muß man ins Innere gehen, um Freiheit zu bewahren
Rezeption
- KRITIK der Frankfurter, u.a. von HORKHEIMER 1933/4: mangelnde Einsicht in die sozioökonomische Einbindung von MORAL und METAPHYSIK