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buddhismus

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BUDDHISMUS

- bleibt in methodischer ENTWICKLUNG der rein intellektuellen Probleme der METAPHYSIK hinter der VEDANTAphilosophie zurück
- fragt nicht nach dem Primat (STOFF oder GEDANKE), denn die Antwort auf diese Frage führt nicht zur ERLÖSUNG

  1. die WAHRHEIT vom LEIDEN
  2. die Wahrheit von der Leidensentstehung
  3. die Wahrheit von der Leidensvernichtung
  4. die Wahrheit von dem achtteiligen Pfad, der zur Leidensvernichtung führt

- Gleichmut gegenüber Leid ist Ziel
- übertrifft den Brahmanismus an religiöser Unabhängigkeit und ethischer Tiefe, bleibt in methodischer Entwicklung der rein intellektuellen Probleme der METAPHYSIK hinter der VEDANTAphilosophie zurück

Ziel: Gleichmut gegenüber GEBURT, SCHMERZ und TOD

historische Entwicklung

- 9.- 6. Jahrhundert v. Chr. auf der Grundlage primitiver religiöser Vorstellungen: MYSTIK, Gestirne
- erste philosophische Bemühungen in Ostasien;
- der eigentliche Buddhismus setzt mit BUDDHA ein (ca. 528 v.Chr.), der seine Lehre vom mittleren Weg verbreitete, d.i. die FREIHEIT von den beiden Extremen der Selbstkasteiung und Selbstverwöhnung: seine Lehren fußen auf einem Erklärungsmodell geistiger Prozesse (Andersen)
- entstand aus arischem MITLEIDEN für das lebende TIER: LEGENDE von der erbeuteten TAUBE und Buddha, der sie nur retten kann, wenn er sich SELBST ganz opfert (MERESCHKOWSKI)

Perioden

  • altvedische PERIODE 1500-1000 v.Chr.

ZWEIFEL an der REALITÄT der vedischen Götterwelt, Vielgötterwelt, und Hinwendung zur Erkenntnis des All-Einen
TAT TWAM ASI - Das bist du! → es findet deine SEELE Ruhe nach den Irrsalen auf der Erkenntnissuche

  • jungvedische Periode 1000-500 v.Chr.

- GLAUBE und Erkenntnis werden als Einheit betrachtet
- die schöpferische KRAFT des Menschen, atman, und die Gottes, brahman, werden identisch gesetzt und der MENSCH ist ein Wunderwerk Gottes
- Entstehung der LITERATUR der Upanishads

  • nachvedische Periode 500 v.Chr. bis heute

- aus UPANISHADEN gehen orthodoxe Systeme hervor: PANTHEISMUS, THEISMUS, die Lehren Jausas und Buddhas

Bewertungen

- eine moralische Verkehrtheit, denn die Herren verlassen das PRINZIP der Blutreinheit und vermischen sich mit den Unterpriviligierten, um einem moralischen Verdikt zu entsprechen → statt des Primats der ONTOLOGIE über die MORALITÄT wird dieses umgekehrt (GOBINEAU)

buddhistische Dialektik

  • aus dem NICHTWISSEN entstehen die Gestaltungen oder Gegebenheiten - Qualität der Gestaltungen: das zutage getretene Nichtwissen, nämlich die latenten Einflüsse der Taten
  • aus den Gestaltungen entsteht das ERKENNEN
  • aus dem Erkennen entstehen NAME und Gestalt
  • aus Namen und GESTALT entstehen die sechs Sinne
  • aus den SINNen entsteht die Berührung zwischen Sinnesorgan und OBJEKT
  • aus der Berührung entsteht die EMPFINDUNG
  • aus der Empfindung entsteht der Lebensdurst
  • aus dem Lebensdurst entsteht das Ergreifen
  • aus dem Ergreifen entsteht das Werden
  • aus dem Werden entsteht die Geburt
  • aus der Geburt entstehen TOD, Schmerz, KLAGE, Kummer, VERZWEIFLUNG

tibetischer Buddhismus

- lehrt, daß wir den gegenwärtigen AUGENBLICK erfahren müssen, wie er ist, FREI von starren Verhaltensregeln
- nimmt unter den Wegen der Selbstverwirklichung eine Ausnahmestellung ein, denn er negiert jeden GLAUBEN an ein SELBST und bezeichnet alles, was gewöhnlich mit diesem WORT bezeichnet wird, als nicht existent → es gibt keine APRIORI-Definition dessen, wer oder was wir sind (Andersen)

buddhismus.1276419955.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:14 (Externe Bearbeitung)