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cusanus [2019/10/31 08:34] – [Nikolaus Chrypffs aus Kues] Robert-Christian Knorr | cusanus [2024/03/23 10:10] (aktuell) – [concordantia catholica] Robert-Christian Knorr |
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- im [[Streit]] um die [[Macht]] in der [[Kirche]]/[[Welt]] ([[Konzil]] vs. [[Papst]]) setzte Kues auf den Konsens als Grundlage des Konzils\\ | - im [[Streit]] um die [[Macht]] in der [[Kirche]]/[[Welt]] ([[Konzil]] vs. [[Papst]]) setzte Kues auf den Konsens als Grundlage des Konzils\\ |
- die Kirche sei aus [[Leib]] und [[Seele]] der Gläubigen (unio fidelium) gebildet, wobei der [[Heiliger Geist#Heilige Geist]] ihr durch die Eintracht, //concordia//, innewohne und sie inspiriere, so daß sie aus dem Heiligen Geist, aus der priesterlichen Seele und dem Leib der Gläubigen in Eintracht (concorditer) als die eine Kirche aller Gläubigen [[Jesus Christus#Christi]] bestehen könne\\ | - die Kirche sei aus [[Leib]] und [[Seele]] der Gläubigen (unio fidelium) gebildet, wobei der [[Heiliger Geist#Heilige Geist]] ihr durch die Eintracht, //concordia//, innewohne und sie inspiriere, so daß sie aus dem Heiligen Geist, aus der priesterlichen Seele und dem Leib der Gläubigen in Eintracht (concorditer) als die eine Kirche aller Gläubigen [[Jesus Christus#Christi]] bestehen könne\\ |
- die Kirche steht in lebendiger Tradition zur [[Trinität]], der Einigung und Einheit Gottes in seiner Dreiheit: das höchste [[Gesetz]] der Kirche muß daher die //concordia// sein, die überall gilt, //in uno et pluribus//\\ | - die Kirche steht in lebendiger Tradition zur [[Trinität]], der Einigung und Einheit Gottes in seiner [[Dreiheit]]: das höchste [[Gesetz]] der Kirche muß daher die //concordia// sein, die überall gilt, //in uno et pluribus//\\ |
- Argumente aus dem Kirchenrecht: [[Gratian#decretum]], wobei er die [[Konstantin#Konstantinische Schenkung]] als Fälschung enttarnt und damit dem Verhältnis Kirche - Welt eine neue [[Bedeutung]] gibt\\ | - Argumente aus dem Kirchenrecht: [[Gratian#decretum]], wobei er die [[Konstantin#Konstantinische Schenkung]] als Fälschung enttarnt und damit dem Verhältnis Kirche - Welt eine neue [[Bedeutung]] gibt\\ |
- Konsens kann auch durch //libera subiectio// (Unterwerfung) herbeigeführt werden, indem sich die //stulti et fatui// (die Dummen und Unmündigen) den //sapientes// (den Wissenden) mit dem Ziel unterwerfen, ihre eigene //conservatio// (Erhaltung) zu sichern, eiun [[Aristoteles#aristotelischer]] [[Gedanke]], der von einer naturgegebenen Sklaverei (auch des Geistes) ausgeht, Menschen also nach Eignung, Können und [[Willen]] unterscheidet | - Konsens kann auch durch //libera subiectio// (Unterwerfung) herbeigeführt werden, indem sich die //stulti et fatui// (die Dummen und Unmündigen) den //sapientes// (den Wissenden) mit dem Ziel unterwerfen, ihre eigene //conservatio// (Erhaltung) zu sichern, eiun [[Aristoteles#aristotelischer]] [[Gedanke]], der von einer naturgegebenen Sklaverei (auch des Geistes) ausgeht, Menschen also nach Eignung, Können und [[Willen]] unterscheidet |
- Objektgegenstand: die dialektische Zahlenwelt, //[[intellectus]]// | - Objektgegenstand: die dialektische Zahlenwelt, //[[intellectus]]// |
- Objektgegenstand: die mystische Union aller [[Gegensatz#Gegensätze]], //visio// | - Objektgegenstand: die mystische Union aller [[Gegensatz#Gegensätze]], //visio// |
- die Aufgabe der [[Spekulation]] ist es, in die Tiefen des Göttlichen vorzudringen, wobei mathematische Unendlichkeitsbetrachtungen helfen können, denn - Analogiebildung! - wie in einer unendlich kleinen Kugel Oberfläche und Mittelpunkt zusammenfallen, so ist in Gott aller [[Widerspruch]] aufgelöst/zusammengefallen, **coincidentia oppositorum** → //principium [[Koinzidenz#coincidentiae]] oppositorum//, das er gegen //principiis contradictionis// beziehungsweise //rationis subticientes// absetzte\\ | - die Aufgabe der [[Spekulation]] ist es, in die Tiefen des Göttlichen vorzudringen, wobei mathematische Unendlichkeitsbetrachtungen helfen können, denn - Analogiebildung! - wie in einer unendlich kleinen Kugel Oberfläche und Mittelpunkt zusammenfallen, so ist in Gott aller [[Widerspruch]] aufgelöst/zusammengefallen, **coincidentia oppositorum** → //principium coincidentiae oppositorum//, das er gegen //principiis contradictionis// beziehungsweise //rationis subticientes// absetzte\\ |
- Cusanus' [[Koinzidenz]]begriff mag einer theologischen [[Herkunft]] entstammen, verselbständigt sich aber, bezogen auf den //Deus occasionatus//, zu einem autonomen irrationellen Erkenntnisprinzip\\ | - Cusanus' [[Koinzidenz|Koinzidenzbegriff]] mag einer theologischen [[Herkunft]] entstammen, verselbständigt sich aber, bezogen auf den //Deus occasionatus//, zu einem autonomen irrationellen Erkenntnisprinzip\\ |
- Gott ist Können, //posse//, Wirklichsein, //est //, und die Verbindung beides, //possest//\\ | - Gott ist Können, //posse//, Wirklichsein, //est //, und die Verbindung beides, //possest//\\ |
- jedes [[Ding]] spiegelt in seiner Art das [[Universum]] wider als kontrahierte Unendlichkeit → mit dieser Fragestellung wollte er [[Alkmäon#Alkmäon von Kroton]] überwinden; es ist die Vermutung, daß sich im menschlichen Geist die Gottförmigkeit widerspiegle\\ | - jedes [[Ding]] spiegelt in seiner Art das [[Universum]] wider als kontrahierte Unendlichkeit → mit dieser Fragestellung wollte er [[Alkmäon#Alkmäon von Kroton]] überwinden; es ist die Vermutung, daß sich im menschlichen Geist die Gottförmigkeit widerspiegle\\ |