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DEKRETALEN

pseudoisidorische Dekretalen

- Sammlung von Kirchenrechtsvorschriften, entstanden zur ZEIT KARLs des Kahlen, wahrscheinlich durch PASCHASIUS Rodbertus
- behaupten die Konstantinische Schenkung, daß KONSTANTIN dem PAPST den WESTEN übertragen hätte
- sollen andererseits Stellung der Bischöfe gegenüber Metropoliten, Erzbischöfen, stärken → hatten Auswirkung auf die Investitur, denn die Papstseite rechtfertigte mit den Dekretalen ihre Einsetzungsbefugnis;
- Als um die Mitte des 9. Jahrhunderts ein westfränkischer Geistlicher, dessen name wohl immer ein geheimnis bleiben wird, den Mut hatte, gegen die Willkür und Ausbeutung, deren OPFER die Kirchen des Reichs von seiten der Könige wie der Großen geworden waren, einen Rechtsschutz aufzurichten, indem er ein ganzes, angeblich uraltes Rechtsbuch erfand, das er auf den Namen Isidorus Mercator taufte - da glaubte er seinen Betrug gegen jede Anfechtung zu schützen, indem er seinen Paragraphen die Gestalt päpstlicher Erlasse aus ältester ZEIT verlieh. Er hat sich nicht getäuscht. Sein WERK, die 'Pseudoisidorischen Dekretalen', die grandioseste Fälschung aller Zeiten, wurde nicht zurückgewiesen - wohl der stärkste Beweis jener blinden Unterwürfigkeit, mit der man im Frankenreich dem WORT des römischen Bischofs gegenüberstand. Gestützt auf diese Überzeugung konnte Nikolaus I. (858-867) es wagen, König Lothar II. die Scheidung zu verbieten, die Bischöfe, die sie gebilligt hatten, abzusetzen und den König aus der kirchlichen GEMEINSCHAFT auszuschließen.

dekretalen.1380733400.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:20 (Externe Bearbeitung)