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ekkehard

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EKKEHARD

Ekkehard

900-73
DICHTER und Mönch
- von NOTKER unterschied ihn Einfachheit, Vergeistigung und Verhaltenheit vom MEISTER: DEMUT und EHRFURCHT
- dichtete in St. Gallen nach altdeutschen Stoffen
- wurde im KLOSTER bereits in jungen Jahren zum Dekan erkoren, als Abt wollte er wegen eines Unfalls nicht fungieren

Waltharius manu fortis Walther Starkhand

- dem WERK geht ein 22 HEXAMETER umfassendes Vorwort des St. Galler Magisters Gerald voraus, gleichsam eine Widmung für den Straßburger Bischof Erchambold
- der alte nationale Heldengeist flammt in Vergils FORM letztmalig auf
- Ekkehard führt die GERMANEN vor, ihre Eigenschaften zwischen GUT und BÖSE, ihre KRAFT, Treue, HAß, Gier, sanfte Regungen des Gemüts, Zweikämpfe
- Walther ist ein unbesiegbarer HELD, der sich eines Schatzes bemächtigt – gegen Attila -, ihn gegen FREUND und FEIND verteidigt, schließlich mit seinem besten Freund die einstige Bruderschaft erneuert und in Aquitanien seine Braut heiratet → haec est Walthari poesis steht im Epilog → „Walthari-Lied“

Ekkehard von Aura

-1125
Benediktiner
- pilgerte 1101 als Mönch des Klosters Michelsberg nach Jerusalem
- vertrat antikaiserliche POLITIK und wurde vom PAPST mit der Leitung des fränkischen Klosters Aura betraut
- schrieb eine WELTCHRONIK, eine Fortsetzung der Chronik Frutholfs, die er später noch viermal umarbeitete → Ekkehards Weltchronik („Kaiserchronik“?) ist die stofflich vollendetste des MITTELALTERs und Hauptquelle für die ZEIT von 1080-1125

Eckehard von Bern

um 500
- treuer Gefolgsmann Dietrichs von Bern → treuer Ekkehard oder treuer Ekkehart

Ekkehard der Rote

um 1000
Pädagoge
- stand der Klosterschule zu MAGDEBURG vor
- bestimmte sein Hab und GUT, das er in langer Zeit abgehäuft hatte, nicht dem Kloster St. Moritz, sondern den Armen, unter denen es verteilt werden sollte

Ekkehard I. von Meißen

960-1002
MARKGRAF von Meißen 985-1002, HERZOG von Thüringen

Ekkehard IV.

980-1060 (nach anderen Quellen bereits 1036)
LEHRER an der Mainzer Domschule
- Schüler Notkers des Deutschen
- schrieb im GEGENSATZ zu seinem Lehrer wieder lateinisch, hielt sich aber nicht unbedingt an die Tatsachen, sondern polemisierte und färbte geistreich
- Schulbücher, v.a. benedictiones, d.s. Lobpreisungen, b. super lectores per circulum anni; b. ad mensam
- latiniserte deutsche Dichtungen, u.a Ratperts Lobgesang auf den hlg. Gallus

casus sancti galli (Geschehnisse zu St. Gallen)

- die lebensvollste aller Klosterchroniken und zugleich ein Ehrendenkmal des älteren (vor der Reform Clunys) Klosterlebens
- die Schule macht den Mittelpunkt klösterlichen Daseins aus
-Bedrängnisse durch die Hunnen (Magyaren), zudem Episoden aus dem Mönchskrieg zwischen St. Gallen und Reichenau
- erzählte im zehnten Kapitel eine merkwürdige Liebesgeschichte zwischen E. II. und einer Nichte Ottos I. nach, die den schwäbischen Herzog Burkard geheiratet hatte und nach 18 Jahren Ehe, 973, immer noch Jungfrau gewesen sein soll, aber dennoch von ihrem verstorbenen Mann als Witfrau und Titularherzogin testamentarisch versorgt wurde
- sie ließ sich von E. II. in lateinischer Grammatik unterweisen und begann mit dem Mönch eine (platonische) Liebesbeziehung und starb 994, etwa mit Mitte 50

ekkehard.1581440180.txt.gz · Zuletzt geändert: 2020/02/11 17:56 von Robert-Christian Knorr