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empedokles

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empedokles [2019/08/14 13:32] Robert-Christian Knorrempedokles [2024/03/18 18:44] (aktuell) – [EMPEDOKLES] Robert-Christian Knorr
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 aus Agrigent\\ aus Agrigent\\
-490-430 v. Chr.\\+490-430 v.Chr.\\
 Schüler der [[Pythagoräer]]\\ Schüler der [[Pythagoräer]]\\
-- war allseits anerkannt und schlug die ihm angebotene [[Herrschaft]] aus, um seinerseits die Einführung der [[Demokratie]] anzubieten, was in seinem [[Zeitalter]] in [[Unteritalien]] unbeliebt war, so daß er wahrscheinlich durch einen [[Sprung]] in den Ätna seinen politischen Gegnern einer Steinigung zuvorkam → vielleicht aber auch ist er freiwillig gestorben  +- entstammte einer sehr angesehenen Familie: sein Großvater, Kampfwagen, und sein Vater, Ringen, siegten bei Olympia; er selber blieb zeitlebens im Wettschwimmen unbesiegt\\ 
- +- war allseits anerkannt und schlug die ihm angebotene [[Herrschaft]] aus, um seinerseits die Einführung der [[Demokratie]] anzubieten, was in seinem [[Zeitalter]] in [[Unteritalien]] unbeliebt war, so daß er wahrscheinlich durch einen [[Sprung]] in den Ätna seinen politischen Gegnern einer Steinigung zuvorkam → vielleicht aber auch ist er freiwillig gestorben \\ 
-===== Vergleich mit Pythagoräern ===== +schrieb seine Texte [[homer|homerischen]] Daktylen, Hexameter, wobei er zwei Erzählinstanzen benutzte: 
-Der [[Ursprung]] seiner Geisteshaltung entspricht der pythagoräischen [[Orphik]]. Es ist dies die höchst merkwürdige Verquickung von ionischer [[Physik]] und orphisch-pythagoräischer [[Mystik]]. Die [[Seele]], um die es fast nur noch in einem düsteren [[Gewand]] gehtsoll durch Sühnemittel mancher Art gereinigt werden. vgl. sein [[Buch]] <html></font><font face ="symbol, serif">kaqapmoi</font></html> weiß wie sie von seiner früheren [[Herkunft]], von seinem Gebanntsein in einen Menschenleib und in eine menschliche [[Existenz]] → betrachtet die Seelen der Menschen als verbannte [[Dämon]]en, d.s. die [[Erinnerung]]en an die göttliche Existenz +  - die [[mythologie|mythologische]] Seite (Mythos) seiner Lehrvermittlung nutzt die [[Form]] eines offenen Briefes an seine sterblichen Freunde; 
- +  - die physikalische Seite (Logos) ist in Form einer Unterweisung seines Schülers Pausaniaswozu er die Hilfe einer (nicht explizit genannten) [[Muse]] nutzt 
-siehe auch: [[Pythagoras]]+
  
 ===== Verbindung zu anderen Philosophen ===== ===== Verbindung zu anderen Philosophen =====
-- sucht den [[Gegensatz]], in dem [[Eleaten]] und [[Heraklit]]eer zueinander stehen, dadurch zu überwinden, daß er der [[Welt]] sowohl die Bestimmung der Unveränderlichkeit als auch die der Veränderlichkeit zuweist, und der Welt sowohl [[Sein]] als auch Werden, sowohl Unvergänglichkeit als auch Vergänglichkeit festzuhalten sucht\\+- sucht den [[Gegensatz]], in dem [[Eleaten]] und Herakliter zueinander stehen, dadurch zu überwinden, daß er der [[Welt]] sowohl die Bestimmung der Unveränderlichkeit als auch die der Veränderlichkeit zuweist, und der Welt sowohl [[Sein]] als auch Werden, sowohl Unvergänglichkeit als auch Vergänglichkeit festzuhalten sucht\\
 → mit seiner auf [[Ausgleich]] bedachten [[Philosophie]] erreicht Empedokles einen [[qualitaet|Qualitätssprung]]; es ist dies in der griechischen [[Philosophiegeschichte]] erfolgte Sprung vom [[Denken]] von einer Idealität des Sinnlichen zu einer Idealität des bestimmten Allgemeinen, der von der Benennung eines speziellen Ursächlichen zum allgemeinen Ursächlichen \\ → mit seiner auf [[Ausgleich]] bedachten [[Philosophie]] erreicht Empedokles einen [[qualitaet|Qualitätssprung]]; es ist dies in der griechischen [[Philosophiegeschichte]] erfolgte Sprung vom [[Denken]] von einer Idealität des Sinnlichen zu einer Idealität des bestimmten Allgemeinen, der von der Benennung eines speziellen Ursächlichen zum allgemeinen Ursächlichen \\
 - Wie bei Heraklit enthält für Empedokles das Werden das Sein → so ist auch der [[Mensch]] ein Teil des Kosmosleibes und als solcher befähigt zu denken.\\ - Wie bei Heraklit enthält für Empedokles das Werden das Sein → so ist auch der [[Mensch]] ein Teil des Kosmosleibes und als solcher befähigt zu denken.\\
 - ist sich der Beschränktheit menschlicher Erkenntnis bewußt, sein Ja zur Philosophie entspricht dem trotzigen Ja der älteren [[Griechen]]; er verschließt sich nicht dem vollen Einsatz eben jener ungenügenden Sinnenkräfte, um Erkenntnisse zu erringen\\ - ist sich der Beschränktheit menschlicher Erkenntnis bewußt, sein Ja zur Philosophie entspricht dem trotzigen Ja der älteren [[Griechen]]; er verschließt sich nicht dem vollen Einsatz eben jener ungenügenden Sinnenkräfte, um Erkenntnisse zu erringen\\
-- die Schwierigkeit, aus einer Sache der [[Wahrnehmung]]swelt, bei ihm das [[Feuer]], die Ur-Sache abzuleiten, versucht er durch die Nennung einer Vielzahl von Ur-Sachen zu begegnen +- die Schwierigkeit, aus einer Sache der Wahrnehmungswelt, bei ihm das [[Feuer]], die Ur-Sache abzuleiten, versucht er durch die Nennung einer Vielzahl von Ur-Sachen zu begegnen  
 +==== Empedokles und die Behandlung des Stoffs - Warum sich Hölderlin für Empedokles interessierte ==== 
 + 
 +{{ :libation.jpg?400|}}[[Poesie]] ist Darstellung und Vermittlung von Bilderwelten. Vermittelt werden Welten, Dichterwelten, deren [[Stoff#Stoffe]] der [[Wirklichkeit]] entstammen, nicht einer abstrakten, sondern der konkreten des Empfindens, nicht nur von sinnlich Wahrgenommenem, auch [[Traum]], Ahnung, [[Hoffnung]], eben alle Wirklichkeitsbestandteile. Zur Wahrnehmung tritt die Intuition , das ist bewußtes Erleben geistiger Inhalte. Dieses bewußte Erleben kann Stoffe hervorbringen, aber auch Voraussetzung zur Formung der Stoffe sein. Intuition wirkt in uns Menschen, bestimmt Handeln und Unterlassen.\\ 
 +Wir verlassen mit dieser Poetik den alten [[Begriff]] des ideologischen Realismus und sagen: Real ist der [[Mensch]], real, was außer ihm, real, was in ihm wirkt und somit [[Dasein]] beeinflußt. Reales und Abgründiges gehören zusammen. [[Streit]] ist [[Bildung]] des Charakters, Suche nach dem Eigenen in der Auseinandersetzung mit dem Fremden. Streit ist keine Ausflucht, keine Ausgrenzung, sondern Prägung der eigenen Wortwelt in unmittelbarer Auseinandersetzung mit dem konkret faßbaren Du. Ganz im Geiste der paraphierten [[Streitkultur]] [[Lessing#Lessings]] . Wir sind in diesem Sinne in der Lage, der Menschen Meinungen aufzunehmen und zur [[Sprache]] zu bringen. Nichts wird verfemt, denn jedes Wort hat seinen [[Ursprung]] in der Empfindung - die dem tiefsten Anschauungsgrund entspringt, der Intuition - und mündet in einer Überlegung, die sich mitteilen will, verständlich machen, also angehört und aufgenommen werden will vom jeweiligen Kommunikationspartner. Was der Mensch im Politischen als einzelner nicht vermag, Probleme lösen, das kann er hier im Reiche der [[Poesie]], der [[Phantasie]], der ihm eingegebenen und in sich ausgeprägten Sprachwelt. Jedes Wort zählt, jedes wird gewogen und geprüft, von jedem, der lesen und hören kann! \\ 
 +Ideologie  hat, sollte sie jemals einen berechtigten Platz innerhalb künstlerischer Tätigkeit besessen haben, ausgespielt. Der Mensch in seinem Hoffen, Bangen, Lieben allein ist das Maß aller Dinge. Um ihn muß sich alle sprachliche [[Bewegung]] drehen. Es ist die [[Liebe]] zu den Lebenden, die uns eine eigene Sprache zu geben vermag, die wir in ihr nur wirklich wir selbst sind; sie ist der Ursprung unserer Poetik. Geht die Liebe verloren, wird kein Wort mehr wesentlich, die Sprache verliert sich in Nichtigkeit, wird zu einem Niemandsland, unbewohnbar, abstrakter Hermetik zugänglich, Verweigerung des Poetischen, Ödnis.\\ 
 +Drum schweigt, Freunde, ist euch die Liebe verloren gegangen. Schweigt, Unrettbare!  
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 +==== Vergleich mit Pythagoräern ==== 
 +- er imaginiert sich als Inkarnation Apollos, wohl deshalb, weil er so einen Abschiedsbrief diktieren kann und wohl auch, weil Pythagoras als letzte lebende Form Apollons galt\\ 
 +- Der [[Ursprung]] seiner [[Geisteshaltung]] entspricht der pythagoräischen [[Orphik]]. Es ist dies die höchst merkwürdige Verquickung von ionischer [[Physik]] und orphisch-pythagoräischer [[Mystik]]. Die [[Seele]], um die es fast nur noch in einem düsteren [[Gewand]] geht, soll durch Sühnemittel mancher Art gereinigt werden. Er weiß wie sie von seiner früheren [[Herkunft]], von seinem Gebanntsein in einen Menschenleib und in eine menschliche [[Existenz]] → betrachtet die Seelen der Menschen als verbannte Dämonen, d.s. die Erinnerungen an die göttliche Existenz\\ 
 +- war den Pythagoräern die [[Zahl]] das innere Band des Erkenntnissubjektes und –objektes, so ist für Empedokles in altionischer Weise die [[Kongruenz]] des beseelten Stoffes Meßmittel: Gleiches //wird nur durch Gleiches erkannt: Wär’ das Aug’ nicht sonnenhaft, wie könnt die [[Sonne]] es erkennen!//\\ 
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 +siehe auch: [[Pythagoras]] 
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 ===== Lehre ===== ===== Lehre =====
 +- [[Wissen]] ist kein Selbstzweck, sondern das letzte Ziel der Naturerkenntnis ist die Naturbeherrschung und das letzte Ziel des Denkens die Einsicht in den [[Sinn]] und die Gewinnung einer [[Norm]] des Lebens
 +==== Erkenntnistheorie ====
 - unterscheidet sinnliche Wahrnehmung ([[Berührung]] des Gleichen mit dem Gleichen) von Denkkraft, Sitz im Herzblut, dem Ort der stärksten Mischungsform alles Elementaren → die Denkkraft liegt im [[Blut]], und die Erkenntnisfähigkeit ist abhängig von den wechselnden Dispositionen des Körpers: In den Fluten des Blutes, das entgegenspringt, ist die Denkkraft ernährt, wo gerade das Denken nach [[Meinung]] der Menschen seinen Sitz hat. Denn daß das [[Herz]] umströmende Blut ist dem Menschen die Denkkraft.\\ - unterscheidet sinnliche Wahrnehmung ([[Berührung]] des Gleichen mit dem Gleichen) von Denkkraft, Sitz im Herzblut, dem Ort der stärksten Mischungsform alles Elementaren → die Denkkraft liegt im [[Blut]], und die Erkenntnisfähigkeit ist abhängig von den wechselnden Dispositionen des Körpers: In den Fluten des Blutes, das entgegenspringt, ist die Denkkraft ernährt, wo gerade das Denken nach [[Meinung]] der Menschen seinen Sitz hat. Denn daß das [[Herz]] umströmende Blut ist dem Menschen die Denkkraft.\\
 - die Seele verrichtet körpereigene Tätigkeiten des Wollens, Denkens → hat Forderungen [[sittlich]]-religiöser Art, [[Gewissen]]: die Seele soll durchs Befolgen von Regeln sich selbst erlösen\\ - die Seele verrichtet körpereigene Tätigkeiten des Wollens, Denkens → hat Forderungen [[sittlich]]-religiöser Art, [[Gewissen]]: die Seele soll durchs Befolgen von Regeln sich selbst erlösen\\
 - da die Welt im Prozeß der [[Liebe]] sich findet, werden die Seelen auch Gott genießen dürfen, ABER: erst der Weltuntergang und die Schaffung einer neuen Welt wird auch die Seelen neues individuelles Sonder[[dasein]] verschaffen\\ - da die Welt im Prozeß der [[Liebe]] sich findet, werden die Seelen auch Gott genießen dürfen, ABER: erst der Weltuntergang und die Schaffung einer neuen Welt wird auch die Seelen neues individuelles Sonder[[dasein]] verschaffen\\
 - zu den bis dato anerkannten drei Prinzipien [[Feuer]], [[Wasser]] und Luft kommt als viertes die [[Erde]]: //Diese sind es, die immer bleiben und nicht werden, sondern nur nach dem mehr oder weniger vereinigt und geschieden, in eins zusammengehen und aus einem kommen.//\\ - zu den bis dato anerkannten drei Prinzipien [[Feuer]], [[Wasser]] und Luft kommt als viertes die [[Erde]]: //Diese sind es, die immer bleiben und nicht werden, sondern nur nach dem mehr oder weniger vereinigt und geschieden, in eins zusammengehen und aus einem kommen.//\\
-- [[Wissen]] ist kein Selbst[[zweck]], sondern das letzte Ziel der [[Natur]]erkenntnis ist die Naturbeherrschung und das letzte Ziel des Denkens die Einsicht in den [[Sinn]] und die Gewinnung einer [[Norm]] des [[Leben]]s 
- 
-==== vier Gottheiten ==== 
-  * [[Zeus]], der Schimmernde → Feuer; 
-  * [[Hera]], die Lebenspendende → Wasser; 
-  * [[Hades]], das zerstörende Element → Luft 
-  * Nestis, die durch [[Träne#Tränen]] irdischen Springquell fließen läßt → Erde. 
- 
 - Werden und Vergehen ist nichts als ein Austausch dieser Grundstoffe, die Summe des Weltganzen bleibt konstant, denn am Beginn der [[Weltentstehung]] herrschte Eintracht und [[Harmonie]], war der kuglige Sphäros von allen Seiten gleich und überall ohne Ende und froh der ringsum herrschenden [[Einsamkeit]]. → der im Sphairos aufgestiegene [[Streit]] beendete die Harmonie und erschütterte das Weltganze und gebar eine Unzahl sterblicher Geschöpfe aus den Untiefen des Sphairos, die sich lieben und hassen, vergehen und entstehen → [[Bewegung]] entsteht durch Liebe und [[Haß]]\\ - Werden und Vergehen ist nichts als ein Austausch dieser Grundstoffe, die Summe des Weltganzen bleibt konstant, denn am Beginn der [[Weltentstehung]] herrschte Eintracht und [[Harmonie]], war der kuglige Sphäros von allen Seiten gleich und überall ohne Ende und froh der ringsum herrschenden [[Einsamkeit]]. → der im Sphairos aufgestiegene [[Streit]] beendete die Harmonie und erschütterte das Weltganze und gebar eine Unzahl sterblicher Geschöpfe aus den Untiefen des Sphairos, die sich lieben und hassen, vergehen und entstehen → [[Bewegung]] entsteht durch Liebe und [[Haß]]\\
 - die Welt der Erscheinungen existiert durch die Verbindung und Trennung der Elementarteilchen, die [[ewig]] sind und [[Polarität]] antizipieren\\ - die Welt der Erscheinungen existiert durch die Verbindung und Trennung der Elementarteilchen, die [[ewig]] sind und [[Polarität]] antizipieren\\
 - [[Materie]] und [[Energie]] existieren nicht getrennt voneinander, was nichts anderes heißt, als daß sowohl die Stoffe als auch die Seele unvergänglich sind. Die vollständige Mischung aller Dinge entspricht der Alleinherrschaft der Liebe, die völlige Trennung der des Hasses.\\ - [[Materie]] und [[Energie]] existieren nicht getrennt voneinander, was nichts anderes heißt, als daß sowohl die Stoffe als auch die Seele unvergänglich sind. Die vollständige Mischung aller Dinge entspricht der Alleinherrschaft der Liebe, die völlige Trennung der des Hasses.\\
 - alle Sinneswahrnehmungen sind ein [[Akt]], der durch Berührung leiblich-geistiger Art entsteht\\ - alle Sinneswahrnehmungen sind ein [[Akt]], der durch Berührung leiblich-geistiger Art entsteht\\
-war den Pythagoräern die [[Zahl]] das innere Band des Erkenntnissubjektes und –objektes, so ist für Empedokles in altionischer Weise die [[Kongruenz]] des beseelten Stoffes Meßmittel: Gleiches //wird nur durch Gleiches erkannt: Wär’ das Aug’ nicht sonnenhaft, wie könnt die [[Sonne]] es erkennen!//\\ +=== Quellen der Erkenntnis === 
-hielt seine spekulativen Ergebnisse fest+  - Arithmetik 
 +  - Geometrie 
 +  - Stereometrie 
 +  Musiktheorie 
 +  Astronomie.
  
  
-===== Ethik =====+==== Ethik ====
 - jede [[Begierde]] und jede [[Lust]] beruht auf der Zusammensetzung von [[Subjekt]] und [[Objekt]], alle Ablehnung auf Verschiedenheit \\ - jede [[Begierde]] und jede [[Lust]] beruht auf der Zusammensetzung von [[Subjekt]] und [[Objekt]], alle Ablehnung auf Verschiedenheit \\
 - zerschlägt das eleatische Sein und gebiert eine Vielzahl von unvergänglichen Masseteilchen; daher auch sein Bekenntnis zur [[Demokratie]] - zerschlägt das eleatische Sein und gebiert eine Vielzahl von unvergänglichen Masseteilchen; daher auch sein Bekenntnis zur [[Demokratie]]
  
-===== Empedokles und die Behandlung des Stoffs - Warum sich Hölderlin für Empedokles interessierte ===== 
  
-<html><img src="http://www.vonwolkenstein.de/images/libation.jpg" width="470" height="480" border="4" align="left" style="margin-right:5mm" alt="Trankopfer bei den Ioniern"></html>[[Poesie]] ist Darstellung und Vermittlung von Bilderwelten. Vermittelt werden WeltenDichterwelten, deren [[Stoff#Stoffe]] der [[Wirklichkeit]] entstammennicht einer abstrakten, sondern der konkreten des Empfindens, nicht nur von sinnlich Wahrgenommenem, auch [[Traum]], Ahnung, [[Hoffnung]], eben alle Wirklichkeitsbestandteile. Zur Wahrnehmung tritt die Intuition , das ist bewußtes Erleben geistiger Inhalte. Dieses bewußte Erleben kann Stoffe hervorbringen, aber auch Voraussetzung zur Formung der Stoffe sein. Intuition wirkt in uns Menschen, bestimmt Handeln und Unterlassen.\\ +===== Theologie ===== 
-Wir verlassen mit dieser Poetik den alten [[Begriff]] des ideologischen Realismus und sagen: Real ist der [[Mensch]], real, was außer ihm, real, was in ihm wirkt und somit [[Dasein]] beeinflußt. Reales und Abgründiges gehören zusammen. [[Streit]] ist [[Bildung]] des Charakters, Suche nach dem Eigenen in der Auseinandersetzung mit dem Fremden. Streit ist keine Ausflucht, keine Ausgrenzung, sondern Prägung der eigenen Wortwelt in unmittelbarer Auseinandersetzung mit dem konkret faßbaren Du. Ganz im Geiste der paraphierten [[Streitkultur]] [[Lessing#Lessings]] . Wir sind in diesem Sinne in der Lage, der Menschen Meinungen aufzunehmen und zur [[Sprache]] zu bringen. Nichts wird verfemt, denn jedes Wort hat seinen [[Ursprung]] in der Empfindung - die dem tiefsten Anschauungsgrund entspringt, der Intuition - und mündet in einer Überlegung, die sich mitteilen will, verständlich machen, also angehört und aufgenommen werden will vom jeweiligen Kommunikationspartner. Was der Mensch im Politischen als einzelner nicht vermag, Probleme lösen, das kann er hier im Reiche der [[Poesie]], der [[Phantasie]], der ihm eingegebenen und in sich ausgeprägten Sprachwelt. Jedes Wort zählt, jedes wird gewogen und geprüft, von jedem, der lesen und hören kann! \\ + 
-Ideologie  hatsollte sie jemals einen berechtigten Platz innerhalb künstlerischer Tätigkeit besessen haben, ausgespielt. Der Mensch in seinem Hoffen, Bangen, Lieben allein ist das Maß aller Dinge. Um ihn muß sich alle sprachliche [[Bewegung]] drehen. Es ist die [[Liebe]] zu den Lebenden, die uns eine eigene Sprache zu geben vermag, die wir in ihr nur wirklich wir selbst sind; sie ist der Ursprung unserer PoetikGeht die Liebe verloren, wird kein Wort mehr wesentlich, die Sprache verliert sich in Nichtigkeit, wird zu einem Niemandsland, unbewohnbar, abstrakter Hermetik zugänglich, Verweigerung des Poetischen, Ödnis.\\ +  * [[Zeus]], der Schimmernde → Feuer; 
-Drum schweigt, Freunde, ist euch die Liebe verloren gegangen. Schweigt, Unrettbare! +  * [[Hera]], die Lebenspendende → Wasser; 
 +  [[Hades]], das zerstörende Element → Luft 
 +  * Nestis, die durch [[Träne#Tränen]] irdischen Springquell fließen läßt → Erde.
  
 ===== Rezeption ===== ===== Rezeption =====
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 - der [[Philosoph]] allein, sofern er seinen [[Verstand]] rein und unverdunkelt von der Bosheit hält, kann mit dem Gott in sich außer sich begreifen ([[Schelling]]) → Schelling sieht es anders!  - der [[Philosoph]] allein, sofern er seinen [[Verstand]] rein und unverdunkelt von der Bosheit hält, kann mit dem Gott in sich außer sich begreifen ([[Schelling]]) → Schelling sieht es anders! 
  
-<html><img src = "http://vg06.met.vgwort.de/na/8a057785a55d4b2096a6b864846d1cb7" width="1" height= "1" alt=""></html>+
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