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erhabene

ERHABENE

- KATEGORIE für ODE und LIED → das DENKEN des SCHÖNEn und Erhabenen in einer ihnen gemäßen, proportionierten Art
- wer sie begreift, der weiß um moralische SELBSTÄNDIGKEIT
- derjenige GEGENSTAND, der mich mir selbst zu einer unendlichen GRÖßE macht
- wenn es keine MITTEL mehr gibt, sich der MACHT der NATUR zu widersetzen, muß man ihr zuvorkommen und sich selbst seiner sinnlichen Interessen berauben
- erhaben nennen wir ein OBJEKT, bei dessen VORSTELLUNG unsere sinnliche Natur ihre Schranken, unsere vernünftige Natur aber ihre Überlegenheit, ihre FREIHEIT von Schranken fühlt; gegen das wir PHYSISCH den kürzeren ziehen, über das wir UNS MORALISCH aber erheben → erhaben ist das Vermögen des Menschen, das Ungeheure als Ganzes zu denken - mathematisch Erhabenes wie bei KANT - und als PERSON sich unabhängig zu denken - dynamisch Erhabenes wie bei Kant -, aber das Bedrohliche erfaßt nur unsere SINNENWELT, nicht unser VERMÖGEN, die VERNUNFT berührt → hier Schillers INTERESSE am Praktischerhabenen beziehungsweise dem FATUM der Macht
- geht über den SCHEIN hinaus
- der Durchbruch des Erhabenen vollzieht sich inmitten der IMMANENZ der GESCHICHTE → d.i. ein pantheistischer GEDANKE, der den stets handelnden Menschen im HANDELN und Leiden bestätigen soll: der Mensch ist FREI in furchtlosem Handeln, selbst angesichts des aus ihm handelnden Dämons

Studium des Erhabenen

- Schillers Wanderung in die philosophische SPEKULATION
- die THEORIE des Erhabenen, die Schiller zwischen 1791/3 beim Aufnehmen der Gedanken Kants entwickelte, hatte großen Einfluß auf die danach geschriebenen Dramen → es besteht ein ZUSAMMENHANG mit seiner systematischen Theorie der TRAGÖDIE
- psychologischer Fragepunkt: das GEFÜHL des Erhabenen → Woher kommt das Gefühl des Vergnügens daran?
- hier Sinnzusammenhang zu Mendelsohns BEGRIFF der vermischten EMPFINDUNG von 1758

erhabene.txt · Zuletzt geändert: 2019/07/28 16:10 von 127.0.0.1