Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


genie

Dies ist eine alte Version des Dokuments!


GENIE

- Unter Genie verstehe ich die geistigen Kräfte, die fähig sind, alle Gegenstände unseres Wissens zu durchdringen und ihre wesentlichsten Unterschiede zu erfassen. (Fielding)
- Typ des produktiven bürgerlichen Menschen, der nicht willens ist, sich dem verhaßten ZWANG der feudalistischen HERRSCHAFT zu beugen und alle Versuche protestierend zurückweist, ihn in streng gezogenen Standesschranken zu halten (Geerdts)
- Verbindung eines Charakters mit einem Talente (GRILLPARZER)
- führt das allein Gedachte zur WIRKUNG auf das Ganze zurück
- hat die Befriedigung des inneren Dranges zum ZWECK (HUMBOLDT)
- nach §77 der „Kritik der Urteilskraft“ ein ARCHETYPUS intellectus, der ans LEBEN gebunden ist, nicht an die Kunstgeschichte (KANT)
- eine ästhetische MONADE (LEIBNIZ)
- dem Genie des Künstlers gelingt es, sich vom WILLEN zu befreien und die NATUR rein und objektiv darzustellen (ROSENBERG)
- monstrum per excessum (SCHOPENHAUER)
- Günstling der Natur
- Träger durch schöpferisch und gelehrtem Wissen nicht weiterableitbarer Naturkräfte → Daseinsform mit zugleich kosmischer Komponente (SHAFTESBURY)

deutsches Genie

- setzt das PROBLEM erkenntnistheoretischen DENKENs zuvörderst → führt zur Konstituierung vieler verschiedener Systeme
- die Aufklärer MOSES MENDELSOHN, SULZER, Meier, BAUMGARTEN wollen das Genie aus dem Gesamtaufbau des Menschen erklären
- LESSING nennt es einen Mikrokosmos, der die WELT gestaltend sichtbar macht
- HAMANN und HERDER deuten später das Genie als eigene und umfassende Totalität

genie.1277222229.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:33 (Externe Bearbeitung)