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gottesbeweis

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gottesbeweis [2010/01/15 16:07] Robert-Christian Knorrgottesbeweis [2019/07/28 16:11] (aktuell) – Externe Bearbeitung 127.0.0.1
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   * **ontologisch** - //ens realissimum// - das allerrealste [[Wesen]] - , das [[Subjekt]] aller Prädikate, die zum absoluten Sein gehören (der [[Besitz]] des Prädikates [[Existenz]])   * **ontologisch** - //ens realissimum// - das allerrealste [[Wesen]] - , das [[Subjekt]] aller Prädikate, die zum absoluten Sein gehören (der [[Besitz]] des Prädikates [[Existenz]])
-- beruht auf dem Unterschied zwischen Existenz alle [[Ding]]e - und Essenz die [[Eigenschaft]]en der Dinge → Gott ist das Subjekt aller Vollkommenheiten - Eigenschaft, die [[positiv]] und absolut ist und ohne Einschränkung ausdrückt, was immer sie ausdrückt\\+- beruht auf dem [[Unterschied]] zwischen Existenz (alle [[Ding#Dinge]]und Essenz (die [[Eigenschaft#Eigenschaften]] der Dinge→ Gott ist das Subjekt aller Vollkommenheiten - Eigenschaft, die [[positiv]] und absolut ist und ohne Einschränkung ausdrückt, was immer sie ausdrückt\\
 → alles Gegenteilige verstieße gegen die Definition [[Gott]]es, folglich ist er → alles Gegenteilige verstieße gegen die Definition [[Gott]]es, folglich ist er
   * **kosmologisch** - Wenn überhaupt etwas existiert, dann muß ein unbedingt notwendiges Wesen existieren. Da ich existiere, ...   * **kosmologisch** - Wenn überhaupt etwas existiert, dann muß ein unbedingt notwendiges Wesen existieren. Da ich existiere, ...
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 ===== Darstellungsweisen ===== ===== Darstellungsweisen =====
   - nomologischer Beweis - gesetzliche Ordnung der Dinge   - nomologischer Beweis - gesetzliche Ordnung der Dinge
-  - teleologischer Beweis - zweckmäßige Anordnung und Zielstrebigkeit+  - [[teleologisch#teleologischer]] Beweis - zweckmäßige Anordnung und Zielstrebigkeit
   - noologischer oder noötischer Beweis - innere Erfahrungen beziehungsweise Wahrheiten   - noologischer oder noötischer Beweis - innere Erfahrungen beziehungsweise Wahrheiten
  
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 ==== moralischer Gottesbeweis ==== ==== moralischer Gottesbeweis ====
-Der moralische Gottesbeweis aus der sittlichen Weltordnung schließt zwei Momente ins [[Ich]]. Das erstere lautet: Es gibt ein schlechthinniges [[Sittengesetz]]; der freie [[Wille#Willen]] des einzelnen hat es sich nicht gegeben: also ist es ihnen von einem absoluten Willen vorausgesetzt. Das andere lautet: Das Sittengesetz schließt die [[Kongruenz]] von Tun und Ergeben in sich, der Weltlauf bringt dieselbe nicht zustande: also muß es eine [[Macht]] außer demselben geben, die es verwirklicht.\\ +Der moralische Gottesbeweis aus der sittlichen [[Weltordnung]] schließt zwei Momente ins [[Ich]]. Das erstere lautet: Es gibt ein schlechthinniges [[Sittengesetz]]; der freie [[Wille#Willen]] des einzelnen hat es sich nicht gegeben: also ist es ihnen von einem absoluten Willen vorausgesetzt. Das andere lautet: Das Sittengesetz schließt die [[Kongruenz]] von Tun und Ergeben in sich, der Weltlauf bringt dieselbe nicht zustande: also muß es eine [[Macht]] außer demselben geben, die es verwirklicht.\\ 
-Der [[Schluß]] führt zwingend darauf, daß der bereits als geistiges [[Prinzip]] gefaßte Grund der Welt weiter auch als zwecksetzendes und zweckerfüllendes Prinzip für den endlichen Geist in der Welt zu fassen ist – aber nur durch einen [[Sprung]] der [[Vorstellung]] führt er auf einen persönlichen Gesetzgeber vor und auf einen persönlichen Vergelter nach dem sittlichen Weltgesetz.+Der [[Schluß]] führt zwingend darauf, daß der bereits als geistiges [[Prinzip]] gefaßte Grund der Welt weiter auch als zwecksetzendes und zweckerfüllendes Prinzip für den endlichen Geist in der Welt zu fassen ist – aber nur durch einen [[Sprung]] der [[Vorstellung]] führt er auf einen persönlichen Gesetzgeber vor und auf einen persönlichen Vergelter nach dem sittlichen [[Weltgesetz]].
  
 ==== ontologischer Gottesbeweis ==== ==== ontologischer Gottesbeweis ====
-Das Ich ist eine tatsächliche [[Synthese]] von Natur und Geist, die aus der Basis der Natur hervorgeht; die Natur als solche ist nicht der Grund derselben: also setzt sie Geist als Urgrund der Natur und des menschlichen Geistes voran.+Das Ich ist eine tatsächliche [[Synthese]] von Natur und Geist, die aus der [[Basis]] der Natur hervorgeht; die Natur als solche ist nicht der Grund derselben: also setzt sie Geist als [[Urgrund]] der Natur und des menschlichen Geistes voran.
 === Kritik am ontologischen Argument für die Existenz Gottes === === Kritik am ontologischen Argument für die Existenz Gottes ===
 - Dasein ist kein reales [[Prädikat]], da es nicht im Begriff des Dinges als [[Merkmal]] enthalten ist\\ - Dasein ist kein reales [[Prädikat]], da es nicht im Begriff des Dinges als [[Merkmal]] enthalten ist\\
-→ das Beispiel über 100 wirkliche und 100 mögliche Taler - über 100 Taler wird erst über das beigefügte Attribut ausgesagt, was in dem Wort nicht steckt (Kant)+→ das Beispiel über 100 wirkliche und 100 mögliche Taler - über 100 Taler wird erst über das beigefügte Attribut ausgesagt, was in dem [[Wort]] nicht steckt (Kant)
  
  
 ==== teleologischer Gottesbeweis ==== ==== teleologischer Gottesbeweis ====
-Den Weltprozeß durchwaltet Zweckmäßigkeit, diese haben die einzelnen Dinge sich nicht selbst gesetzt, indem sie vielmehr unter ihr stehen: also muß außer ihnen ein zwecksetzender Grund für dieselben sein. – Der Schluß führt zwingend darauf, daß der absolute Grund der Welt näher als geistiges Prinzip zu denken ist; aber nur durch einen Sprung der Vorstellung auf einen persönlichen Urheber der Weltordnung von der Welt.+Den Weltprozeß durchwaltet [[Zweckmäßigkeit]], diese haben die einzelnen Dinge sich nicht selbst gesetzt, indem sie vielmehr unter ihr stehen: also muß außer ihnen ein zwecksetzender Grund für dieselben sein. – Der Schluß führt zwingend darauf, daß der absolute Grund der Welt näher als geistiges Prinzip zu denken ist; aber nur durch einen Sprung der Vorstellung auf einen persönlichen Urheber der Weltordnung von der Welt.
   * die Welt ist durchgängig nach Zwecken eingerichtet   * die Welt ist durchgängig nach Zwecken eingerichtet
   * wo Zwecke sind, muß ein zwecksetzender Geist sein ([[Shaftesbury]])   * wo Zwecke sind, muß ein zwecksetzender Geist sein ([[Shaftesbury]])
 === Kritik am teleologischen Beweis Gottes === === Kritik am teleologischen Beweis Gottes ===
   * Zweckordnung in der Welt, d.i. ein Analogieschluß   * Zweckordnung in der Welt, d.i. ein Analogieschluß
-  * ein Analogieschluß kann nur die Zufälligkeit der Form in der Natur dartun, aber nicht die der [[Materie]] der Welt+  * ein Analogieschluß kann nur die [[Zufälligkeit]] der Form in der Natur dartun, aber nicht die der [[Materie]] der Welt
 → dies führt zwangsläufig zu der Vorstellung von einem Weltbaumeister, jedoch nicht von einem [[Schöpfer]] → dies führt zwangsläufig zu der Vorstellung von einem Weltbaumeister, jedoch nicht von einem [[Schöpfer]]
   * die Welt ist eine zufällige Einrichtung einer ihr proportionierten Ursache, d.h., es gäbe keine Allmacht Gottes   * die Welt ist eine zufällige Einrichtung einer ihr proportionierten Ursache, d.h., es gäbe keine Allmacht Gottes
gottesbeweis.1263568025.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:37 (Externe Bearbeitung)