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hentsch

HENTSCH

Richard Hentsch

1869-1918
OFFIZIER
- fungierte als Nachrichtenoffizier zwischen Front und Hauptquartier, AOK (Armeeoberkommando), bis 1914
- seine pessimistischen Einschätzungen der Lage - trotz positiver Angriffsstellung vor Paris! - veranlaßten MOLTKE zum voreiligen Rückzugsbefehl der 1.Armee, der zur Marneschlacht, Aufgabe des Schlieffen-Plans und zum vierjährigen Stellungskrieg führte;
- Hentsch erschien bei Beginn seiner Reise zunächst am Nachmittage des 8. September beim AOK 5 in Varennes und gab uns hier ein Bild der Gesamtlage, soweit man diese in Luxemburg [Hauptquartier des AOK] kannte. Nach diesen Ausführungen ergab sich für den sachlich ruhigen Beurteiler ein keineswegs unbefriedigendes Gesamtbild, aus dem allerdings hervorging, daß der bisher rasch vorwärtsdrängende Siegeslauf zunächst zum Stillstand gekommen war. […} Mag sein, daß Hentsch auf seiner Fahrt und namentlich beim AOK 2 wirklich recht ungünstige Eindrücke gewann, mag auch sein, daß die Nerven ihm versagten, jedenfalls hat er beim AOK 2, anstatt es mit schärfster Energie zu rücksichtslosen Widerstande anzuspornen, dem Rückzugsentschluß voll zugestimmt. Die Darstellung, die er dann weiter von der Auflösung der 2. Armee gab, und der Gebrauch seiner vermeintlichen Vollmacht, den Rückzug für die Armeen selbständig anordnen zu können, veranlaßte schließlich auch die 1. Armee, die ihre direkte Fühlung mit der 2. Armee nicht hatte aufrecht erhalten können, nach starkem Widerstreben am 9. September ihrerseits den Rückzug auf Soissons anzutreten. [..} Bei der 3. und 4. Armee hat Oberstleutnant Hentsch, so viel ich weiß, die gleiche traurige Wirkung erzielt - ein Zwang duch den FEIND lag nicht vor. (Wilhelm von Preußen)

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