Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


hinduismus

HINDUISMUS

- nimmt seinen URSPRUNG im Norden Indiens, nachdem dort arische Nomaden um 1500 v.Chr. seßhaft geworden und sich deren Vorstellungen über Leben, Tod und Nachleben mit den Vorstellungen der einheimischen Bevölkerung verbunden hatten → ein erstes Buch entstand um 1200 v.Chr., das Rigveda
- um die Zeitenwende beginnt der Siegeszug des Hinduismus Richtung Südosten, bis etwa Bali
- LEHRE von der Wiedergeburt und vom Fortwirken der Taten - KARMA
- besitzen eine xenophobische (fremdenfeindliche) Prämisse, aufgrund des Einzigartigkeitsanspruchs der hinduistischen Lehre

Gottesbegriff

- Mischung aus Poly- und Monotheismus → die angebeteten Gottheiten sind letztlich Modifikationen eines Gottes, Brahmans
- zugleich PANTHEISMUS, denn Brahman durchdringt alles, auch Jahreszeiten, scheinbar tote Gegenstände, Tiere, Pflanzen, Berge, Flüsse

Die heilige Kuh

Sinnbild der Mutter Erde
- Verkörperung der Güte der Götter
- die fünf Produkte der Kuh (Milch, Quark, Butter, Urin und Dung) dienen Ritualen
- sie werden berührt und ein Gebet soll dem Hindu ihre Kraft und Fruchtbarkeit übertragen

Lebensstadien

  1. Schüler
  2. Hausvater
  3. Einsiedler (wenn sich seine ersten grauen Haare zeigen, dann geht er als Einsiedler in den Wald)
  4. Asket

- jedes Stadium ist mit Pflichten verbunden
- das Leben der Frauen ist an das der Männer gebunden; sie dienen den Kindern und dem Manne

Lebenswege

- es werden drei grundsätzliche Methoden zur Erreichung von Moksha unterschieden, die den Grundtypen des Menschseins entsprechen:

  1. Weg des Handelns;
  2. Weg des Wissens und
  3. Weg der Hingabe

Lebensziele

  1. Dharma, die tugendhafte Erfüllung der Pflichten;
  2. Artha, materieller Gewinn, Erfolg und Reichtum;
  3. Kama, Vergnügen und Liebe und
  4. Moksha, spirituelle Erfüllung, die durch Loslassen erreicht werden soll, durch eine Abnabelung gegenüber den weltlichen Genüssen und der gesellschaftlichen Stellung

Lehre

- es wird unterschieden in Gehörtes und Erinnertes, wobei hier weise Männer eine besondere Funktion erhalten, denn die müssen das Gehörte/Erinnerte weitergeben und so zu neu Gehörtem machen
- im Mittelpunkt steht der Glaube an Brahman, d.i. die Allseele, ungeschaffen, grenzenlos und ewig, eine subtile Essenz, aus der das All erschaffen wurde/wird → der Brahmane versucht durch bestimmte Übungen sein Atman mit dem Brahman zu verschmelzen, zugleich wissend, daß beides einander miteinander verbunden werden muß
- das Brahman bildet das Atman, das innere SELBST, die SEELE eines jeden Wesens
- der Weg zur ERKENNTNIS, daß Atman und Brahman wesensgleich sind, ist ein Weg voller Leiden, ein Erkenntnisprozeß, zumal Brahman undefinierbar ist, Atman dagegen schon
- Vedanta-Schulen versuchen seit Jahrhunderten eine Auflösung dieses Paradoxons, müssen also immer wieder ihr Nicht-Wissen konstatieren, z.B. SHANKARA

hinduismus.txt · Zuletzt geändert: 2023/03/22 20:03 von Robert-Christian Knorr