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Inhaltsverzeichnis
IRONIE
griechisch Verstellung
- wird von Hegel in § 142 der Rechtsphilosophie behandelt, der sich gegen die romantizide IDEE von der Ironie bei SCHLEIERMACHER und Schlegel richtet
- die Konzentration des ICH in sich → ein objektiver Bezug zur DIALEKTIK ist nicht MÖGLICH → trifft z.B. auf F. SCHLEGEL zu (HEGEL)
- Haltung des Vorbehalts
- eine freie Haltung des Geistes, die sich nicht an Objekte verliert, sondern sie distanziert betrachtet
- PATHOS der MITTE
- WILLE, den Menschen in seiner GANZHEIT nicht ernst zu nehmen und nicht bis in den Kern vorzudringen, weil in der Rückwirkung der ironisch Betrachtende zur Hinfälligkeit gezwungen würde (MANN)
- trägt CHARAKTER der Allverneinung: ANALYSE der WISSENSCHAFTen gegen irrationale Auffassung des MYTHUS und der GESCHICHTE → Korrektur der Perspektiven (Mieth)
- das Sichunwissendstellen bei der Befragung stellt APORIEn oder neue Fragen zur Beantwortung; will das Gegenteil des Behaupteten erzielen (SOKRATES)
- Vernichtung eines anderen durch Litotes → steht im GEGENSATZ zum HUMOR, denn Ironie ist nicht versöhnlich, zuweilen unversöhnlich bis zur Bitterkeit;
- ein PHÄNOMEN in der GESCHICHTE
- ihr Nenner ist die schöne SEELE (Bürgeler)
- Diskrepanz zwischen Ausgesagtem und Hintergründigem (Gemeintem)
- der Tonfall als rhetorisches MITTEL (Kayser)
- kann den dialektischen PROZEß aufhalten, denn sie ist ANALYSE der These und der Antithese, mithin die PFLICHT aller PHILOSOPHIE, die noch nicht HISTORIE beziehungsweise SYSTEM ist (Schlegel)
epische Ironie
- SELBSTERHALTUNG durch Distanzierung des Geistes von der Daseinstragik: FORM künstlerischer Lebenserhaltung (Beck)
- unvoreingenommene ERZÄHLUNG von Handlung und PERSON scheinbar ohne WISSEN um weiteren Fortgang (Wilpert)
romantische Ironie
- KARIKATUR, die oft unter dem Namen des Humors geht, aber hauptsächlich in oberflächlicher Verdrehung und Umkehrung der Gegenstände besteht und bestenfalls im LACHEN endet
- ein von beiden Seiten gewußtes Überdrehen der WIRKLICHKEIT mit verschwommenen Konturen: beide (Liebende) machen sich etwas vor und amüsieren sich an den Faxen, die sie treiben, gleichwohl sie in gegenseitiger Empathie schon wirkliche Zuneigung entwickeln zu können glauben