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kairos

KAIROS

auch Käros
- erfüllte ZEIT, glücklicher Zeitpunkt → es liegt nicht in der Verfügbarkeit des Menschen, sich den freien AKT zuzugestehen, sondern es kommt über ihn; die Zeit nimmt ihn
- der günstige MOMENT der gleichlaufenden Zeit, in dem Entscheidungen getroffen werden können, um eigene Ziele zu erreichen
- die Götter erkennen diese Augenblicke und neigen dazu, Menschen zu verführen, um eigene Ziele zu erreichen: Athene benutzt Pandaros, um den ruhenden Kampf zwischen GRIECHEN und Trojanern wieder anzuheizen
- wird dargestellt als eine personifizierte Gottheit: jüngster Sohn Zeusens, ein Jüngling mit Schwingen auf dem Rücken und kleinen Flügeln an den Füßknöcheln, der an den Menschen auf Zehenspitzen vorbeieilt, die so Gelegenheiten bekommen, um seine ins Gesicht fallenden Locke zu erhaschen/zu fassen (Gelegenheit beim Schopfe fassen), doch erkennen müssen, daß sie manche gute Gelegenheit versäumten und ihnen bloß der kahle Hinterkopf Kairos' entgegengrinst
- trägt ein spitzes Messer bei sich und teilt damit die träge dahinfließende Zeit des Chronos in Abschnitte
- schuf aus dem AETHER das silberne Welten-Ei, in dem der Sonnengott als Quell des Lebens heranreifte
- führt eine Waage mit sich und teilt jedem seine Zeit zu → Konflikt mit den Moiren; allerdings zeigt Kairos im Unterschied zu diesen jedem eine MÖGLICHKEIT zur ENTSCHEIDUNG, während die Moiren diese FREIHEIT nicht konzedieren;
- Weltstunde: eine metaphysische WAHRHEIT (Mieth)
- die jeweilige SITUATION in ihrer Einmaligkeit (Wehrli)

kairos.txt · Zuletzt geändert: 2021/12/31 14:35 von Robert-Christian Knorr