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KARNEADES
Karneades aus Kyrene
214-169 v.Chr.
griechischer PHILOSOPH
- leitete die AKADEMIE 160-137 v.Chr. und führte sie endgültig in skeptische LEHRE über, die durch ihn jedoch nicht als SYSTEM entwickelt wurde - siehe PYRRHON
- kam 156 v.Chr. als Gesandter ATHENs nach ROM, wo er zwei hinreißende Reden hielt, eine für die GERECHTIGKEIT, eine dagegen
- bezog alles philosophische DISKUTIEREN auf CHRYSIPPOS von der STOA, gegen den er sich immer positionierte
Erkenntnistheorie
- bestreitet die EXISTENZ Gottes aufgrund der vielen ÜBEL in der WELT
- verneint die Frage nach dem Wahrheitskriterium, denn weder die Sinne noch die aus ihnen auf natürlichem Wege entstandenen allgemeinen Vorstellungen sind Kriterien der WAHRHEIT
Logik
- Sinneseindrücke sind stets relativ, die VERNUNFT trügerisch - Beweis durch die Möglichkeit der Fehlschlüsse - und die LOGIK eines strengen Beweises nicht fähig - Geltungsbereiche müßten sich ins Unendliche voraussetzen lassen, was eine Impertinenz für jedes DENKEN bedeutet
Ethik
- betonte ZURÜCKHALTUNG im URTEIL, die Epoché
- die Katalepsie (Starrköpfigkeit) der STOIKER ist von größtem Übel, denn im Verhältnis zum OBJEKT ist keine VORSTELLUNG wahrer als die andere - somit ist der stoische Gleichmut SINNLOS -, zum SUBJEKT dagegen lassen sich nur Grade der WAHRSCHEINLICHKEIT der Geltung festlegen, nicht einmal feststellen, da die Beschaffenheit des Subjekts sich ständig ändert