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leich

LEICH

vom frz. lais, d.s. einfach fortlaufende Reimpaare, die in Reihen- oder Tanzweisen, in Spruchstrophen oder in Liedern zusammengefaßt werden
- seit ca. 1150 in DEUTSCHLAND beheimatet und im 13. Jahrhundert typische Dichtform
- auf germanisch laik, TANZ, SPIEL, althochdeutsch leih, gespielte Weise, zurückgehend
- geht zurück auf die lateinischen Sequenzen des Kirchengesanges und deren SYSTEM einander respondierender Chöre → Sequenzendichtung
- im UNTERSCHIED zur Folge gleichartiger Strophen beim LIED weist der Leich nach Umfang und Bau unregelmäßige Teile auf, die aber in zumeist zwei umfassenden Gruppen und in Untergruppen miteinander korrespondieren
- man unterscheidet religiöse, MINNE- und Tanz-Leiche
- längere Leiche beim epischen Gesang zur Harfe
- vergleichbar mit vielgliedriger Kantate

leich.txt · Zuletzt geändert: 2020/02/16 15:44 von Robert-Christian Knorr