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merowinger

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 Die lyrischen und biographischen Schriften des Venantius Fortunatus stellen eine weitere [[Quelle]] dar. Venantius Fortunatus, dessen [[Leben]] von spätestens 540 bis etwa 600 währte, war Bischof von Poitiers. Die vorkommenden geschichtlichen Angaben vervollständigen das Bild der „Fränkischen Geschichte“ Gregors von Tours, und viele namentliche Erwähnungen von Orten und Personen sind für die Namenforschung von großem Nutzen. Und schließlich finden wir als archäologische Quellen die fränkischen Gräber des 5. bis 7. Jahrhundert, aus deren Ausstattung wir auf soziale Zusammenhänge schließen. Es wurden Gräber mit unterschiedlich reichen Beigaben ausgegraben, die hauptsächlich Waffen und Schmuck sowie luxuriöse Ausführungen von Alltagsdingen enthielten. \\ Die lyrischen und biographischen Schriften des Venantius Fortunatus stellen eine weitere [[Quelle]] dar. Venantius Fortunatus, dessen [[Leben]] von spätestens 540 bis etwa 600 währte, war Bischof von Poitiers. Die vorkommenden geschichtlichen Angaben vervollständigen das Bild der „Fränkischen Geschichte“ Gregors von Tours, und viele namentliche Erwähnungen von Orten und Personen sind für die Namenforschung von großem Nutzen. Und schließlich finden wir als archäologische Quellen die fränkischen Gräber des 5. bis 7. Jahrhundert, aus deren Ausstattung wir auf soziale Zusammenhänge schließen. Es wurden Gräber mit unterschiedlich reichen Beigaben ausgegraben, die hauptsächlich Waffen und Schmuck sowie luxuriöse Ausführungen von Alltagsdingen enthielten. \\
    
-In der Gesellschaftsordnung der [[Germanen]] besaß das patriarchalische Sippenoberhaupt die [[Munt]], die [[Gewalt]] über Leben und [[Tod]], über seine [[Frau]] - mußte nicht sein [[Weib]] sein, sondern konnte auch der den [[Hof]] verwaltende Bruder sein, wenn der Herr im Kriege war -, die Kinder und alle anderen Hausangehörigen. Das als //mundiburdium// bezeichnete Recht des Vaters schloß Züchtigung, Aussetzung, Tötung, Verheiratung, Gerichtsvertretung und Vermögensverwaltung ein. Jedoch sollte diesem Recht im allgemeinen eine Schutzgewalt gegenüberstehen, die materielle [[Versorgung]] und bestmögliche Verteidigung der Rechte des unter Schutzgewalt Stehenden garantierte. Auf das germanische //mundiburdium// nahm das römische Patronat Einfluß, so daß es mit diesem verschmolz. Als andere Instanz der Rechtssprechung in den Dörfern existierte der [[Thing]], der Richtkreis der Hausoberhäupter, der Freien. Urteile und Beschlüsse konnten in diesem zumeist unter einer Eiche versammelten Männer nur einstimmig gefaßt werden. Erst durch einen vom König beauftragten //comes//, [[Graf]], [[Königsbote]], konnte in diese Verhältnisse eingegriffen werden.\\+In der Gesellschaftsordnung der [[Germanen]] besaß das patriarchalische Sippenoberhaupt die [[Munt]], die [[Gewalt]] über Leben und [[Tod]], über seine [[Frau]] - mußte nicht sein [[Weib]] sein, sondern konnte auch der den [[Hof]] verwaltende Bruder sein, wenn der Herr im Kriege war -, die [[KInd|Kinder]] und alle anderen Hausangehörigen. Das als //mundiburdium// bezeichnete Recht des Vaters schloß Züchtigung, Aussetzung, Tötung, Verheiratung, Gerichtsvertretung und Vermögensverwaltung ein. Jedoch sollte diesem Recht im allgemeinen eine Schutzgewalt gegenüberstehen, die materielle [[Versorgung]] und bestmögliche Verteidigung der Rechte des unter Schutzgewalt Stehenden garantierte. Auf das germanische //mundiburdium// nahm das römische Patronat Einfluß, so daß es mit diesem verschmolz. Als andere Instanz der Rechtssprechung in den Dörfern existierte der [[Thing]], der Richtkreis der Hausoberhäupter, der Freien. Urteile und Beschlüsse konnten in diesem zumeist unter einer Eiche versammelten Männer nur einstimmig gefaßt werden. Erst durch einen vom König beauftragten //comes//, [[Graf]], [[Königsbote]], konnte in diese Verhältnisse eingegriffen werden.\\
 Die Größe der Hausgemeinschaft war vom Reichtum ihres Oberhauptes abhängig, der ja für die Versorgung der Hofmitglieder verantwortlich war. Der Reichtum bestimmte auch, wieviele Frauen erworben und erhalten werden konnten. Polygamie war im 6.Jahrhundert bei den Franken, die es sich leisten konnten, üblich. Der Wert von gebärfähigen Frauen - 12-40 Jahre -, gemessen in Wergeld, überstieg den Wert von Männern und anderen Frauen um das dreifache. Maximal fünfzig kognatisch verwandte Haushalte bildeten eine Sippe. Wie sich die Zugehörigkeit zu einer Sippe definierte, kann heute nicht genau gesagt werden, die Blutszugehörigkeit dürfte es nicht allein gewesen sein. Das [[Fehde]]-Recht war da schon stärker bildend, doch wechselten hier sicherlich oft die Zugehörigkeiten, so daß auch immer eine Blutauffrischung der [[Sippe]]n bei dennoch einem Großteil Inzucht die Folge gewesen sein dürfte.\\ Die Größe der Hausgemeinschaft war vom Reichtum ihres Oberhauptes abhängig, der ja für die Versorgung der Hofmitglieder verantwortlich war. Der Reichtum bestimmte auch, wieviele Frauen erworben und erhalten werden konnten. Polygamie war im 6.Jahrhundert bei den Franken, die es sich leisten konnten, üblich. Der Wert von gebärfähigen Frauen - 12-40 Jahre -, gemessen in Wergeld, überstieg den Wert von Männern und anderen Frauen um das dreifache. Maximal fünfzig kognatisch verwandte Haushalte bildeten eine Sippe. Wie sich die Zugehörigkeit zu einer Sippe definierte, kann heute nicht genau gesagt werden, die Blutszugehörigkeit dürfte es nicht allein gewesen sein. Das [[Fehde]]-Recht war da schon stärker bildend, doch wechselten hier sicherlich oft die Zugehörigkeiten, so daß auch immer eine Blutauffrischung der [[Sippe]]n bei dennoch einem Großteil Inzucht die Folge gewesen sein dürfte.\\
 Angesichts der [[Tatsache]], daß es anfänglich noch keinen starken König gab, der für ein soziales Sicherungsnetz hätte garantieren können, mußte die [[Familie]] beziehungsweise die Dorfgemeinde diese Funktion erfüllen. Auch die Versorgung mit notwendigen wirtschaftlichen Gütern wurde im Rahmen sozialer Beziehungen gesichert. Die Geldwirtschaft kam im fränkischen Gebiet vor, allerding existierten daneben Raub und Geschenketausch als wichtigste Transaktionsformen, und nicht selten diente die [[Münze]] als reines Prestigeobjekt. Die Versorgung lief mehr über Diebstahl und Geschenke als über den Verkauf von Überschüssen. So wurde die [[Gefolgschaft]] mit Gütern unterstützt, zwischen Freunden und Verwandten wurden Geschenke ausgetauscht. Zuviel Reichtum, der nicht einherging mit gesamtgesellschaftlicher Anerkennung, wurde oftmals durch Raub und Plünderung umverteilt. Die Mächtigen verschlossen darüber die Augen, es war ihnen nur recht. Produkte wurden hauptsächlich nur dann gekauft, wenn sie nicht überall vorkamen, aber stark nachgefragt wurden, so wie es der Fall bei Salz, Öl, Fisch, [[Wein]] und teilweise Getreide war. Die Gemeinschaft war das Erste; sie wurde als ein Netz sozialer Bindungen begriffen und wurde innerhalb einer Gemeinschaft immer wieder aufrechterhalten mit Mitteln wie Frauentausch oder Festen. \\ Angesichts der [[Tatsache]], daß es anfänglich noch keinen starken König gab, der für ein soziales Sicherungsnetz hätte garantieren können, mußte die [[Familie]] beziehungsweise die Dorfgemeinde diese Funktion erfüllen. Auch die Versorgung mit notwendigen wirtschaftlichen Gütern wurde im Rahmen sozialer Beziehungen gesichert. Die Geldwirtschaft kam im fränkischen Gebiet vor, allerding existierten daneben Raub und Geschenketausch als wichtigste Transaktionsformen, und nicht selten diente die [[Münze]] als reines Prestigeobjekt. Die Versorgung lief mehr über Diebstahl und Geschenke als über den Verkauf von Überschüssen. So wurde die [[Gefolgschaft]] mit Gütern unterstützt, zwischen Freunden und Verwandten wurden Geschenke ausgetauscht. Zuviel Reichtum, der nicht einherging mit gesamtgesellschaftlicher Anerkennung, wurde oftmals durch Raub und Plünderung umverteilt. Die Mächtigen verschlossen darüber die Augen, es war ihnen nur recht. Produkte wurden hauptsächlich nur dann gekauft, wenn sie nicht überall vorkamen, aber stark nachgefragt wurden, so wie es der Fall bei Salz, Öl, Fisch, [[Wein]] und teilweise Getreide war. Die Gemeinschaft war das Erste; sie wurde als ein Netz sozialer Bindungen begriffen und wurde innerhalb einer Gemeinschaft immer wieder aufrechterhalten mit Mitteln wie Frauentausch oder Festen. \\
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 Während beim frühen merowingischen Adel die Frage nach der Herkunft steht, ist für das Königshaus die Erblichkeit eindeutig vorhanden. Das Königtum dürfte mehrere Wurzeln gehabt haben, deren eine in der Stellung des thiudans zu suchen ist. Dieser war ein hauptsächlich religiöses Stammesoberhaupt, das aufgrund seiner Abstammung gewählt wurde. Seine guten Beziehungen zum [[Gott]] Tiwaz sollten die soziale [[Ordnung]] sichern, [[Frieden]] und [[Fruchtbarkeit]] gewähren. Mit der Völkerwanderung verloren jedoch Fruchtbarkeitsgötter wie Tiwaz an Bedeutung, während Kriegsgötter wie [[Wotan]] und [[Odin]] zunehmend wichtiger wurden. Die Militarisierung der Stämme wurde gefördert, was auch dazu führte, daß Heerführer aufsteigen konnten, deren Abstammung nicht von entscheidender Bedeutung war. Solche Heerkönige führten die Bezeichnung kuning, von der sich das Wort König ableitete. Es wäre jetzt aber zu leicht zu glauben, daß der König nur ein Heerführer, ein [[Herzog]] gewesen. Zur militärischen Begabung mußten auch andere Eigenschaften kommen beziehungsweise entwickelt werden, die den kuning erst machten: Freigebigkeit, Heil, Ausstrahlung, soziale [[Verantwortung]]. Erst wenn diese Eigenschaften in einem kuning verbunden waren, wurde er als König anerkannt. \\ Während beim frühen merowingischen Adel die Frage nach der Herkunft steht, ist für das Königshaus die Erblichkeit eindeutig vorhanden. Das Königtum dürfte mehrere Wurzeln gehabt haben, deren eine in der Stellung des thiudans zu suchen ist. Dieser war ein hauptsächlich religiöses Stammesoberhaupt, das aufgrund seiner Abstammung gewählt wurde. Seine guten Beziehungen zum [[Gott]] Tiwaz sollten die soziale [[Ordnung]] sichern, [[Frieden]] und [[Fruchtbarkeit]] gewähren. Mit der Völkerwanderung verloren jedoch Fruchtbarkeitsgötter wie Tiwaz an Bedeutung, während Kriegsgötter wie [[Wotan]] und [[Odin]] zunehmend wichtiger wurden. Die Militarisierung der Stämme wurde gefördert, was auch dazu führte, daß Heerführer aufsteigen konnten, deren Abstammung nicht von entscheidender Bedeutung war. Solche Heerkönige führten die Bezeichnung kuning, von der sich das Wort König ableitete. Es wäre jetzt aber zu leicht zu glauben, daß der König nur ein Heerführer, ein [[Herzog]] gewesen. Zur militärischen Begabung mußten auch andere Eigenschaften kommen beziehungsweise entwickelt werden, die den kuning erst machten: Freigebigkeit, Heil, Ausstrahlung, soziale [[Verantwortung]]. Erst wenn diese Eigenschaften in einem kuning verbunden waren, wurde er als König anerkannt. \\
 Hieraus wird deutlich, daß für die Ausübung von Rechten über Menschen in dieser Zeit die verwandtschaftliche Abstammung allein nicht ausreichte, daß aber außerverwandtschaftliche Faktoren wie besonderer Reichtum und spezifische Leistungen auch nicht allein ausschlaggebend für das Phänomen Adel waren. Eher ist eine Kombination von beidem als notwendige Voraussetzung anzunehmen. Der König als Führer einer Gefolgschaft mußte nicht unbedingt größeren Einfluß haben als ein anderer erfolgreicher Gefolgschaftsführer. Unter diesen gab es durchaus Adlige, die dem König auf dem Gebiet der Macht über Land und Leute überlegen waren. Aus ihnen konnten dem König durchaus gefährliche Konkurrenten erwachsen. Bevorteilt war der König darin, daß er die Voraussetzungen erfüllte, um römische und germanische Traditionen zu einem relativ einheitlichen Herrschaftsinstrument zusammenzufügen. \\ Hieraus wird deutlich, daß für die Ausübung von Rechten über Menschen in dieser Zeit die verwandtschaftliche Abstammung allein nicht ausreichte, daß aber außerverwandtschaftliche Faktoren wie besonderer Reichtum und spezifische Leistungen auch nicht allein ausschlaggebend für das Phänomen Adel waren. Eher ist eine Kombination von beidem als notwendige Voraussetzung anzunehmen. Der König als Führer einer Gefolgschaft mußte nicht unbedingt größeren Einfluß haben als ein anderer erfolgreicher Gefolgschaftsführer. Unter diesen gab es durchaus Adlige, die dem König auf dem Gebiet der Macht über Land und Leute überlegen waren. Aus ihnen konnten dem König durchaus gefährliche Konkurrenten erwachsen. Bevorteilt war der König darin, daß er die Voraussetzungen erfüllte, um römische und germanische Traditionen zu einem relativ einheitlichen Herrschaftsinstrument zusammenzufügen. \\
-[[Childerich]], der seit 463 Führer der Franken war, hatte als letzter fränkischer Heerführer in römischem Militärdienst gestanden. In seinem Grab fanden sich Beigaben byzantischen, hunnischen, germanischen und gallo-römischen Ursprungs. Chlodwig wurde nicht nur von seinen Franken als Anführer geachtet, sondern auch von der gallo-römischen Oberschicht als legitimer Verwalter der ehemals römischen „Belgica Secunda“ gesehen. Die Unabhängigkeit des gallo-römischen Adels von den fränkischen Traditionen und dem fränkischen König manifestiert sich u.a. darin, daß jener bis 774 noch zusätzlich zum Königstitel den Titel eines vir inluster trug. Die Herrschaft über die Franken und die über die Romanen waren also zwei unterschiedliche [[Ding]]e, die jeweils andere Voraussetzungen erforderten. Zwar wissen wir, daß auch der fränkische Adel sich Machtmittel und Legitimation der Senatorenfamilien zunutze machte, aber längst nicht in dem Ausmaße wie die Merowinger.\\+Childerich, der seit 463 Führer der Franken war, hatte als letzter fränkischer Heerführer in römischem Militärdienst gestanden. In seinem Grab fanden sich Beigaben byzantischen, hunnischen, germanischen und gallo-römischen Ursprungs. Chlodwig wurde nicht nur von seinen Franken als Anführer geachtet, sondern auch von der gallo-römischen Oberschicht als legitimer Verwalter der ehemals römischen „Belgica Secunda“ gesehen. Die [[Unabhängigkeit]] des gallo-römischen Adels von den fränkischen Traditionen und dem fränkischen König manifestiert sich u.a. darin, daß jener bis 774 noch zusätzlich zum Königstitel den Titel eines vir inluster trug. Die Herrschaft über die Franken und die über die Romanen waren also zwei unterschiedliche [[Ding]]e, die jeweils andere Voraussetzungen erforderten. Zwar wissen wir, daß auch der fränkische Adel sich Machtmittel und Legitimation der Senatorenfamilien zunutze machte, aber längst nicht in dem Ausmaße wie die Merowinger.\\
 Betrachten wir nun den Besitz und die Einnahmen des Königs. Den grundlegenden materiellen Stützpfeiler der Merowingerkönige bildeten die Ländereien Nordgalliens. Die königliche Domäne, die die Haupteinnahmen des Königs lieferte, bestand zum Teil aus einzelnen Bauernstellen, den Mansen, die gegen feste Abgaben genutzt werden konnten. Der andere Teil wurde direkt für den König von Sklaven bewirtschaftet und zusätzlich von Mansenbauern, die regelmäßig diverse Dienste auf dem Herrenland zu leisten hatten, nach Art der Gutsorganisation.\\ Betrachten wir nun den Besitz und die Einnahmen des Königs. Den grundlegenden materiellen Stützpfeiler der Merowingerkönige bildeten die Ländereien Nordgalliens. Die königliche Domäne, die die Haupteinnahmen des Königs lieferte, bestand zum Teil aus einzelnen Bauernstellen, den Mansen, die gegen feste Abgaben genutzt werden konnten. Der andere Teil wurde direkt für den König von Sklaven bewirtschaftet und zusätzlich von Mansenbauern, die regelmäßig diverse Dienste auf dem Herrenland zu leisten hatten, nach Art der Gutsorganisation.\\
 Nordgallien war als Eigentum der [[Kaiser]] auf die Merowinger als deren Nachfolger übergegangen. Auch hier übersteigt der königliche Besitz den von gewöhnlichen fränkischen Adligen um einiges. Wieder ist es der Zugriff auf römische Überbleibsel, der den König in eine herausragende Position bringt. Auf die Verteilung der im Krieg erworbenen Beute hatte der König nur geringen Einfluß, weil in der Heeresversammlung per Los darüber entschieden wurde. Des weiteren spielte der noch aus römischer Zeit funktionierende Fernhandel mit Luxusgütern, den Syrer, [[Griechen]] und Juden aufrechterhielten, eine Rolle. Hieraus fielen dem König Zölle und Gebühren zu. Erst als im 7./8.Jahrhundert die Expansion der Franken schwächer wurde und die Beute abnahm, ging auch der Fernhandel zurück und damit die Einkünfte des Königs. Als weitere Einnahmen standen dem König Geschenke zu, bei deren Gabe man allerdings, wie typisch bei frühen Gesellschaften, nicht unbedingt von Freiwilligkeit reden kann. Solche Geschenke bestanden u.a. aus Naturalien und [[Wachs]].\\ Nordgallien war als Eigentum der [[Kaiser]] auf die Merowinger als deren Nachfolger übergegangen. Auch hier übersteigt der königliche Besitz den von gewöhnlichen fränkischen Adligen um einiges. Wieder ist es der Zugriff auf römische Überbleibsel, der den König in eine herausragende Position bringt. Auf die Verteilung der im Krieg erworbenen Beute hatte der König nur geringen Einfluß, weil in der Heeresversammlung per Los darüber entschieden wurde. Des weiteren spielte der noch aus römischer Zeit funktionierende Fernhandel mit Luxusgütern, den Syrer, [[Griechen]] und Juden aufrechterhielten, eine Rolle. Hieraus fielen dem König Zölle und Gebühren zu. Erst als im 7./8.Jahrhundert die Expansion der Franken schwächer wurde und die Beute abnahm, ging auch der Fernhandel zurück und damit die Einkünfte des Königs. Als weitere Einnahmen standen dem König Geschenke zu, bei deren Gabe man allerdings, wie typisch bei frühen Gesellschaften, nicht unbedingt von Freiwilligkeit reden kann. Solche Geschenke bestanden u.a. aus Naturalien und [[Wachs]].\\
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-siehe auch im [[http://www.forum.vonwolkenstein.de/threads/66-Die-Merowinger-während-der-Ausprägung-des-Feudalismus|Wolkenstein-Forum]] +siehe auch im [[https://altes.vonwolkenstein.de/threads/66-Die-Merowinger-während-der-Ausprägung-des-Feudalismus|Wolkenstein-Forum]] 
  
  
merowinger.1574699746.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/11/25 17:35 von Robert-Christian Knorr