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neukantianismus

NEUKANTIANISMUS

- entstand nach der 48er Revolution und führte von HEGEL zu KANT zurück: VISCHER, ROSENKRANZ
- ignoriert die Entwicklungsrichtungen der GESELLSCHAFT, die den KLASSENKAMPF hervorbringen; er verwirft jede Weltanschauungsfrage aus der Philosophie
- Beschränkung der Philosophie auf LOGIK, ERKENNTNISTHEORIE und PSYCHOLOGIE, denn die TECHNIK wird alle Probleme lösen: man braucht ethisch höchstens noch den preußischen STAAT

Grundhaltung: ein bestimmter Objektivismus, eine als allein wissenschaftlich verkündete Enthaltung von jeder Stellungnahme, von jeder Beziehung zur PRAXIS
- SIMMEL als führender Vertreter war auch Anhänger der LEBENSPHILOSOPHIE, die zeitgleich vor dem Ersten Weltkrieg MODE war (LUKACS)
- Rückzugsposition der liberalen GESELLSCHAFT gegenüber einer zunehmend technisierten WELT, die die APORIE zwischen dem überkommenden deutschen Welt- und SELBSTVERSTÄNDNIS und der modernen WISSENSCHAFTLICHKEIT aufzulösen versucht
- gilt als Werttheorie der Kulturdomänen, der sich auf die Rechtfertigung des jeweiligen Geltungsanspruchs, dem sogenannten Rechtspositivismus, beschränkte → keine MÖGLICHKEIT, KULTUR und WISSENSCHAFT von einer nichttheologischen Position aus anzugreifen (PLESSNER)

Rezeption

- seine Geschichte und Vorgeschichte fällt mit der des ZDR zusammen; das Bezeichnendste liegt im DOGMA, daß die Welt aus Gegensätzen besteht (STEDING)

neukantianismus.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/09 19:26 von Robert-Christian Knorr