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opitz

OPITZ

Martin Opitz

1597-1639
Vater der neueren deutschen DICHTUNG
- die Fremdheit und Ausschließlichkeit der neulateinischen Dichtung sollte auf gleichwertige Formengrundlage durch eine ebenbürtige in der Volkssprache stehenden Dichtung ersetzt werden
- faßt Dichtung als verborgene THEOLOGIE → will durch Regeln die VERSTÄNDLICHKEIT erhöhen, auch das Verborgene erleuchten
- lehnt sich in seiner Regelpoetik an Tasso und die HOLLÄNDER an → europäisches PHÄNOMEN des BAROCK, die REGELPOETIK

Deutsche Poeterei

1624
- ein wichtiges WERK zur Orientierung der deutschen SPRACHE - Prosonia Germanica
- bis 1624 gab es zwei Möglichkeiten, eine Regelung des Akzentverhältnisses, Silbenmaß, zu erzielen

  1. alle Silben zugleich zählen
  2. nach LÄNGE ZÄHLEN wie in der ANTIKE

- Opitz setzt dagegen den Akzent, der im Deutschen wichtiger als die Länge oder die Silbenanzahl ist → Entwicklung einer natürlichen Betonung und einer natürlichen Versgestaltung
- zwei Versfüße: der JAMBUS und der Trochäus sind der Deutschen geläufiges Versmaß
- durch KLOPSTOCK kommt später das HEXAMETER hinzu

Aufbau

Teil I - KAPITEL 1-4: Gedanken über die Grundlagen der DICHTKUNST
- betont den erbaulich-sittlichen Aspekt
- spricht sich gegen Gelegenheitsdichtung aus
- Kurzabriß der deutschen Dichtung der mittelalterlichen Literatur
Teil II - Kapitel 5-7: technische Anleitungen
- bestimmt inhaltliche Gattungsdefinitionen
- bestimmt die Betonung der deutschen Sprache
- befaßt sich mit Metrik und REIM

Daphne

1627
- Übersetzung der italienischen OPER Peris, mit der dieser der Barockoper zum Durchbruch verhalf
- die Uraufführung fand auf Schloß Hartenfels bei Torgau statt, doch die deutschen Barockoper konnte sich gegen die italienische nicht durchsetzen

Argenis

1626/31
- Übersetzung eines Romans von Barclay → begründet den deutschen Staatsroman

Arcadia

1629
- Übersetzung eines Romans von SIDNEY → begründet den deutschen Schäferroman

opitz.txt · Zuletzt geändert: 2019/07/28 16:18 von 127.0.0.1