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ostfalen

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ostfalen [2020/03/24 17:06] Robert-Christian Knorrostfalen [2020/08/13 12:01] Robert-Christian Knorr
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 Es gab nie ein Land "Falen", wie es [[Sachsen]] oder Bayern gab. Aber es gab auch fast tausend Jahre kein Land "[[Deutschland]]", obwohl es [[Deutsche]] gab. Mit den Falen verhält es sich ähnlich. Sie leben in einem ca. hundert bis zweihundert Kilometer breiten Streifen zwischen den Friesen und den Rheinländern, Hessen, Thüringern und "Sachsen" - die Gänsefüßchen beziehen sich darauf, daß die heute als "Sachsen" bezeichneten Deutschen diese Selbstbezeichnung nach der Leipziger Teilung von 1486 zwar annahmen, aber vom Volksstamm her keine Sachsen sind. Im Westen reicht Ostfalen bis kurz vor Hannover, im Süden bis zum Unstrutzufluß zur Saale und Göttingen, im Osten bis Magdeburg, im Norden bis Lüneburg.\\ Es gab nie ein Land "Falen", wie es [[Sachsen]] oder Bayern gab. Aber es gab auch fast tausend Jahre kein Land "[[Deutschland]]", obwohl es [[Deutsche]] gab. Mit den Falen verhält es sich ähnlich. Sie leben in einem ca. hundert bis zweihundert Kilometer breiten Streifen zwischen den Friesen und den Rheinländern, Hessen, Thüringern und "Sachsen" - die Gänsefüßchen beziehen sich darauf, daß die heute als "Sachsen" bezeichneten Deutschen diese Selbstbezeichnung nach der Leipziger Teilung von 1486 zwar annahmen, aber vom Volksstamm her keine Sachsen sind. Im Westen reicht Ostfalen bis kurz vor Hannover, im Süden bis zum Unstrutzufluß zur Saale und Göttingen, im Osten bis Magdeburg, im Norden bis Lüneburg.\\
-Bereits um 740 gab es ostfälische Grafen, die sich gegen die Christianisierung von Westen und Süden regten. Um 780 wurde von den [[Franken]] das Bistum Halberstadt gegründet und sollte die dato umwohnenden [[Heide#heidnischen]] Ostfalen bekehren helfen. Aus Thüringen und Schwaben sickerten (ritterliche) Verbände ein, die Kirchen bauen ließen und vor 780 an der Christianisierung arbeiteten, letztlich Expansionspolitik für [[Karl#Karl den Großen]] betrieben. Die gebauten Kirchen waren Wehrkirchen, Kastellen ähnlich, die ihre [[Arbeit]] verrichteten und zu diesem [[Zweck#Zwecke]] Söldner anheuerten, die aus Franken, Schwaben und sogar aus Friesland und Dänemark kamen - wahrscheinlich gegen gutes fränkisches [[Geld]], weswegen diese Kämpfer allesamt den Franken subsumiert wurden. Begriffe wie Frankenhausen geben Kunde. Die Ostfalen scharten sich um Anführer wie Dieterich oder Griso, auch ein Pipin wird genannt, der aber wohl Franke gewesen sein muß. Den Ostfalen kamen andere Heiden zu Hilfe - Friesen, auch Slawen -, so läßt sich erkennen, daß die Franken in diesem Gebiet die Hilfe von jedem nahmen, um die Ostfalen zu besiegen.\\+Bereits um 740 gab es ostfälische Grafen, die sich gegen die Christianisierung von Westen und Süden regten. Um 780 wurde von den [[Franken]] das Bistum Halberstadt gegründet und sollte die dato umwohnenden [[Heide#heidnischen]] Ostfalen bekehren helfen. Die (christianisierten) Franken setzten sich als Oberschicht ein, gründeten Orte, ließen die heidnischen Ostfalen aber leben. Die pflegten noch lange ihre heidnischen Bräuche, konnten sogar die eine oder andere Unterherrschaft behaupten, wie der [[https://de.wikipedia.org/wiki/Reiterstein_von_Hornhausen|Steinfund von Hornhausen]] belegt, worauf der ostfälische Herrenreiter das Gewürm zu seinen Hufen zertritt. Aus Thüringen und Schwaben sickerten (ritterliche) Verbände ein, die Kirchen bauen ließen und vor 780 an der Christianisierung arbeiteten, letztlich Expansionspolitik für [[Karl#Karl den Großen]] betrieben. Die gebauten Kirchen waren Wehrkirchen, Kastellen ähnlich, die ihre [[Arbeit]] verrichteten und zu diesem [[Zweck#Zwecke]] Söldner anheuerten, die aus Franken, Schwaben und sogar aus Friesland und Dänemark kamen - wahrscheinlich gegen gutes fränkisches [[Geld]], weswegen diese Kämpfer allesamt den Franken subsumiert wurden. Begriffe wie Frankenhausen geben Kunde. Die Ostfalen scharten sich um Anführer wie Dieterich oder Griso, auch ein Pipin wird genannt, der aber wohl Franke gewesen sein muß. Den Ostfalen kamen andere Heiden zu Hilfe - Friesen, auch Slawen -, so läßt sich erkennen, daß die Franken in diesem Gebiet die Hilfe von jedem nahmen, um die Ostfalen zu besiegen.\\
 Wir sprechen hier von Ereignissen im Hassegau, dem Südosten Ostfalens. \\ Wir sprechen hier von Ereignissen im Hassegau, dem Südosten Ostfalens. \\
 Die Einteilung der Falen geht auf Karl den Großen zurück, der die Sachsen in drei Stämme teilte... (Westfalen, Engern und Ostfalen) [[Magdeburg]] wurde am Westufer der Elbe gegründet, weil man vom Domfelsen aus ins feindliche Land schauen konnte - die östlichste Bastion der Franken gegen die ostelbisch lebenden Heiden: zumeist Slawen. Jahre zuvor war es fränkischer Handelsplatz, wohin die Slawen kamen, um Waffen zu kaufen. Westlich der Elbe wohnten die Deutschen, die Falen, um es genau zu sagen. Karl errichtete in Magdeburg um 800 einen Handelsplatz, auf dem es verboten war, den Slawen die guten fränkischen Schwerter zu verkaufen. Die Magdeburger haben es trotzdem getan, denn sie waren keine Franken, sondern heidnische Falen und verkehrten schon lange mit den ostwärts der Elbe lebenden Slawen. Die christianisierung der Ostfalen vollzog sich nach den oben beschriebenen Kämpfen im 9. Jahrhundert, die dann ihrerseits unter ihrem Herzog Heinrich dem Vogler, später unter König [[Otto]], von Magdeburg aus kommend, Ostelbien christianisierten. Die Einteilung der Falen geht auf Karl den Großen zurück, der die Sachsen in drei Stämme teilte... (Westfalen, Engern und Ostfalen) [[Magdeburg]] wurde am Westufer der Elbe gegründet, weil man vom Domfelsen aus ins feindliche Land schauen konnte - die östlichste Bastion der Franken gegen die ostelbisch lebenden Heiden: zumeist Slawen. Jahre zuvor war es fränkischer Handelsplatz, wohin die Slawen kamen, um Waffen zu kaufen. Westlich der Elbe wohnten die Deutschen, die Falen, um es genau zu sagen. Karl errichtete in Magdeburg um 800 einen Handelsplatz, auf dem es verboten war, den Slawen die guten fränkischen Schwerter zu verkaufen. Die Magdeburger haben es trotzdem getan, denn sie waren keine Franken, sondern heidnische Falen und verkehrten schon lange mit den ostwärts der Elbe lebenden Slawen. Die christianisierung der Ostfalen vollzog sich nach den oben beschriebenen Kämpfen im 9. Jahrhundert, die dann ihrerseits unter ihrem Herzog Heinrich dem Vogler, später unter König [[Otto]], von Magdeburg aus kommend, Ostelbien christianisierten.
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