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OSTKIRCHE

KIRCHE BYZANZ', die eine enge Beziehung zur PHILOSOPHIE einging
- Die patristische THEOLOGIE hat bestimmte philosophische Voraussetzungen, die aus der altgriechischen METAPHYSIK stammen. Ohne Philosophie ist die Theologie undenkbar, wie letztere auch ohne die Kirche überhaupt unmöglich ist. Die Kirche als EREIGNIS und ERFAHRUNG macht die christliche Theologie erst möglich. Die Philosophie aber macht die Theologie denkbar, denn es handelt sich um die vernünftige, denkerische Bearbeitung des christlichen GLAUBENs. Die griechische PATRISTIK ist ein klares Beispiel dafür, daß die Theologie eine philosophische Tragweite hat, wie es BERDJAJEW zum AUSDRUCK brachte.
- Konstantin und Method sind die Apostel der Ostkirche - um 850: sie lehrten den christlichen Glauben in slawischer Sprache, altkirchenslawisch. Konstantin nannte sich Kyrill, wurde MÖNCH und erdachte das neue Alphabet. Ihr Bekehrungszentrum war Makedonien und Bulgarien. Es war die IDEE, eine auf die slawischen Völker abgestimmte Kirche zu schaffen führte zur Übersetzung der BIBEL ins Altkirchenslawische. Die Orthodoxie erwuchs im Kreise des PHOTIOS. Die Verbindung der slawischen Volksseele mit christlichen Glaubensinhalten ließ das CHRISTENTUM bei den Slawen heimisch werden.
- Für die FREIHEIT der Kirche vom Staat, für die Scheidung des Weltlichen bvom Geistlichen ist auch in der Ostkirche immer wieder gekämpft worden, doch immer vergeblich; von ATHANASIUS, von Chrysostomos an, am tapfersten und freimütigsten von THEODOROS, dem Abt von Studion († 826), dessen lebenslanger Kampf nicht nicht nur um die Bilderfrage, sondern vor allem um die Frage ging, ob der Kaiser über oder unter dem kirchlichen Gesetz stehe.
- latente Spannung zum byzantinischen KAISERTUM, v.a. zwischen dem Mönch- und Kaisertum, aber nach Beilegung des Bilderstreites verweben sich die verschiedenen Elemente zur Einheit des byzantinischen Christentums, einem anderen Wort für die Ostkirche.
- wesentlich: die Ostkirche nimmt sich nicht zu einer eigenen Organisation zusammen, sondern bleibt der andere Pol im byzantinischen Staat, setzt sich dem Staate nicht entgegen, wird nicht das andere SCHWERT, sondern bleibt Widerstand in der prinzipiellen Zustimmung zum Ganzen → Zwei-Schwerter-Lehre (Freyer)
- Die ANTHROPOLOGIE nimmt in der patristischen Ära ihren entscheidenden Ausgangspunkt (GREGOR).
- Völkerverschiebungen vor und während der Völkerwanderung führten zur Auslöschung des lateinischen Elements in Ostrom; dazu die Hellenisierung durch die Kirchenväter (Basileus von Cäsarea, Gregor von Nyssa und Gregor von Nazianz, die kappadokischen Drei, setzten das Griechische bei den Christen in Ostrom durch) im vierten Jahrhundert (TOYNBEE)

ostkirche.txt · Zuletzt geändert: 2019/12/23 12:54 von Robert-Christian Knorr