Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


paracelsus

Inhaltsverzeichnis

PARACELSUS

Theophrastus Bombastus von Hohenheim
1493-1541
Arzt
- legte sich mit den Schulmedizinmern in seiner Heimatstadt Einsiedeln an und nannte sich fortan – zu deren Spotte – Para-Celsus, weil Celsus bei denen in hohem Kurs stand
- schwieriger CHARAKTER, der viel reiste und ein starkes SELBSTBEWUßTSEIN besaß: Er reiste weiter von Ort zu Ort, gefolgt von einer Schar von Schülern, manchmal durch die HOFFNUNG auf Verdienst in eine reiche STADT gelockt, manchmal auf Einladung eines Fürsten an einen kleinen HOF UNTERWEGS. Sein törichtes Verhalten und die Bosheit seiner Rivalen machten es ihm unmöglich, sich irgendwo lange aufzuhalten. (Maugham)
- gilt als Geheimwissenschaftler der RENAISSANCE
- Lehre vom GRUND als der schaffenden Naturgewalt → suchte aus THEOSOPHIE und PANTHEISMUS eine eigene NATURPHILOSOPHIE zusammenzubrauen: will den stofflichen Menschenleib mit seinen Sorgen und Nöten an das kosmische Ganze binden → der MENSCH ist dem Weltganzen UNTERTAN, das seinen WILLEN regelt
- seine SEHNSUCHT ist HAPTISCH
- das BUCH der NATUR ist ihm in alchymischer Formel der Qualitäten geschrieben → Vereinigungsdrang mit GOTT (Rothacker)

Lehre

Basis: unsystematischer NEUPLATONISMUS, der unitarische und dualistische Ansätze nebeneinanderstellt → Theistisches und Pantheistisches, Christliches udn Heidnisches, STOA, GNOSIS
- Bedeutung der Siebenzahl im Kreislauf des Lebens: aus der Aktivität des Unkörperlichen: der geist gebiert den Körper, der sich wiederum in Geist auflöst
- Makrokosmos und Mikrokosmos sind materiell und immateriell in ihrem hierarchischen Aufbau sieben Ordnungen unterworfen:

  1. Ens;
  2. Essentia;
  3. Vita;
  4. Intellectus;
  5. Anima;
  6. Natura und
  7. Materia

immaterielle Ordnungen (samenhafte Logoi) sind mit ihnen durch vincula (Bänder) verbunden:

  1. der endliche Raum;
  2. das essentielle Licht;
  3. der Glanz des Lebens;
  4. das Licht des Intellekts;
  5. die Wärme des Seelengeistes;
  6. der Funken der Natur und
  7. die Urfeuchtigkeit der Materie

- die SCHÖPFUNG ist ein einziges FELD der SELBSTOFFENBARUNG Gottes
- Gott herrscht durch die Urkräfte und Polaritäten, durch GUT und BÖSE, durch LICHT und Finsternis und mit der WIRKLICHKEIT der Prinzipien Sulphur, Mercurius und Sal
- dem Wissenden leuchtet das Licht in der Natur, wodurch er in die Lage versetzt wird, die Arcana (Geheimrezepte) zum HEIL der Lebenden zu bereiten → d.i. praktische PHILOSOPHIE (Wehr)
- der Mensch als das höchste Fürnehmen der natura naturans, dem es zukommt, das Werden der Dinge immer weiter zu bestärken und zu läutern → Gott will, daß der Mensch das Unvollkommmene vollkommen mache, also EINS mit der Welt werde
- TECHNIK der Alchymie als Aussonderung des Ausscheidens des Unlauteren

Ethik

- der WEISE hat die Aufgabe, den STEIN des Weisen, lapis philosophorum, herzustellen, ein SYMBOL der Stoffveredelung und Selbstverwandlung (Wehr)
- die SEELE ist ein Mikrokosmus, der nicht nur ein ABBILD, sondern zugleich Urbild der Welt ist, die in sich die gleichen geistigen Kräfte birgt, die der Mensch in sich selber findet (Wundt)

Paragranum

1530
- grundlegendes WERK
- zeigt, daß Mensch und Natur Gegenstand des Forschens sind, daß der Mensch immer im Ganzen der Schöpfung verstanden werden muß → Mensch ist Mikrokosmos im Makrokosmos

paracelsus.txt · Zuletzt geändert: 2023/01/25 18:31 von Robert-Christian Knorr