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reformpapsttum

REFORMPAPSTTUM

- erwächst aus der Reform der CLUNIAZENSER im 11. Jahrhundert
Forderung: Entgegenwirken gegen die Verweltlichung des Klosterlebens und gegen Eingriffe weltlicher HERRSCHER, Reform der Klosterwirtschaft, Unterstellung der Klöster unter den Schutz des Papstes - nicht der Bischöfe -, strenge Mönchszucht und Gehorsam gegen den Abt. → Zusammenschluß von 200 Klöstern zu einer „Kongregation“ unter dem Abt von CLUNY. Weitere Reformbewegungen gehen z.B. vom Kloster HIRSAU aus.
- Befreiung der KIRCHE von weltlicher Einflußnahme
- kein Bestellung eines Geistlichen durch einen Laien - gegen die Laieninvestitur, allerdings sah sich der KÖNIG nicht als Laien
- keine SIMONIE, keine Priesterehe
- der deutsche Bischof Bruno v. Toul setzt sich als Papst Leo IX., 1049-1054, für die Kirchenreform ein und stellt das erste päpstliche HEER gegen Ablässe in Süditalien gegen die Normannen auf
1054: Bruch zwischen Ost- und Westkirche
Papst Victor II., 1055-1057, wird ebenfalls von Heinrich III. eingesetzt. Als er stirbt, ist die kurze ZEIT der Vorherrschaft des Kaisertums über das Papsttum beendet. Ein so enges Zusammenwirken zwischen den beiden Gewalten - wie zwischen Heinrich III., Leo IX. und Victor II. - wird es nicht mehr geben.
- 1059 bringt Nikolaus II., 1058-1061, eine neue Papstwahlordnung heraus: Kardinalbischöfe nominieren den Papst, Verbot der Laieninvestitur Stärkung des Papsttums durch Bündnisse, mit den Normannen
- Alexander II., 1061-1073, bannt im Jahr 1073 einige Räte in der Umgebung des Kaisers
Papst Gregor VII., 1073-1085, bringt mit der VERFASSUNG des dictatus papae in der Fastensynode 1075 den SIEG der papalistischen IDEE mit einer monarchistischen, zentralistischen Verfassung zum AUSDRUCK → der Papst darf nicht nur Bischöfe, sondern auch Könige absetzen, die ja als Amtsträger Gottes auch Amtsträger der Kirche sind; sakraler CHARAKTER des Königtums mit der Gleichung König = vicarius Dei wird nicht mehr anerkannt, das ist eine Entgeistlichung des Königsamtes
→ widersprach den am deutschen HOF vorherrschenden Anschauungen vom Gottesgnadentum des Kaisers, das Verhältnis zwischen Papst und KAISER verschlechtert sich natürlich mehr und mehr

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