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revolution

REVOLUTION

- endet erst, wenn eine Seite besiegt ist oder beide Seiten sich vereinen (Clarke)
- Umsturz der bestehenden politischen und sozialen Verhältnisse auf der Grundlage einer eigenen IDEOLOGIE, hervorgerufen durch eine Massenbewegung (Griewank)
- Sturz der absoluten Dualität, das LEBEN wechselt die Formen, bis die Formen wieder unerträglich werden
- das innere BILD von GLÜCK bricht in das äußere (HEGEL)
- ihr Kernproblem ist die Lösung der sozialen Frage (HUMBOLDT)
- muß gewonnen werden (Möller von den Bruck)
- in ihr wird alles VERGESSEN (NAPOLEON)
- Noch jede Gewaltrevolution hat den Keim eines neuen ABSOLUTISMUS in sich getragen, der allemal härter, unumschränkter war als der alte, der Gewohnheit, Verantwortungsgefühl, Wohlwollen, Schlamperei im Laufe der Zeit zu mildern pflegte. (Prechtl)
- wenn sich die Völker SELBST befreien, dann kann die Wohlfahrt nicht gedeihen (SCHILLER)

anthropologische Revolution

- die Abschaffung des Geschlechtseintrages in öffentlichen Dokumenten, denn das Geschlecht soll ein Menschenrecht sein, eine FORM der Ausübung menschlicher FREIHEIT, das das Geschlecht wählen läßt und nicht durch biologische Determinanten bestimmt
Folge: die von der SCHÖPFUNG herrührende Dualität von MANN und FRAU wird ausgehöhlt und zu einem Beliebigem, was die Basis der FAMILIE zerstört, somit die von der Schöpfung herrührende WIRKLICHKEIT; zudem verliert das Kind seinen bisherigen Ort und seine WÜRDE → wer GOTT und seine Werke leugnet, der leugnet auch die Würde des Menschen (Benedikt XVI.)

bürgerliche Revolution

- die Abschüttlung des politischen Jochs der feudalen HERRSCHAFT bildete zugleich die Abschüttelung der Bande, welche den egoistischen GEIST der bürgerlichen Gesellschaft gefesselt hatten
- die politische Revolution löste das bürgerliche LEBEN in seine Bestandteile auf, ohne diese Bestandteile selbst zu revoluionieren und der KRITIK zu unterwerfen (MARX)

deutsche Revolution

- umfaßt nach heutiger Geschichtsschreibung die Ereignisse in den Jahren 1848/49, als sich nach Märzkämpfen in verschiedenen deutschen Städten (u.a. Bärlin, Wien, Dresden, Altenburg oder auch Stuttgart) die Frage stellte, was man denn eigentlich wolle (Verfassung, Einheitsstaat, Militärmacht…), was wiederum dazu führte, daß dies in einer allgemeinen Versammlung geklärt werden sollte, für die Vertreter in einer gleichen und geheimen Wahl bestimmt wurden → Nationalversammlung in der Paulskirche zu Frankfurt am Main
- in der Paulskirche dann heftiger Streit um alles, was damit endete, daß es keine maßgeblichen Entscheidungen gab, zumal die Vertreter sich keine Exekutive zuzulegen wußten und sich vor den Forderungen des Auslands duckten
- die restaurativen Kräfte behielten die Macht über exekutive Kräfte und konnten sich zunehmend behaupten, zumal im Volk kaum Interessse an politischen Veränderungen bestand;

- kam nicht aus dem blauen Himmel oder aus der hypochondrischen Angst der Herrschenden, sondern in ihr explodierten die revolutionären Energien des Volkes, die sich in den dreiunddreißig Jahren der Knechtschaft seit 1815 angesammelt hatten (Abusch)
- der Einschätzung der Ereignisse im März 1848 mit ihren Barrikadenkämpfen lag eine Unterschätzung der Lebenskraft der Dynastien und ihrer Staaten und eine Überschätzung der Kräfte, die man unter dem Wort „Barrikade“ zusammenfassen kann, zugrunde, so daß darunter alle die Barrikade vorbereitenden Momente, Agitation und Drohung mit dem Straßenkampfe, begriffen sind
- nicht in diesem selbst lag die Gefahr des Umsturzes, sondern in der Furcht davor (BISMARCK)

Industrielle Revolution

- begann ihren Siegeslauf im Textilsektor (Behringer)

konservative Revolution

philosophische Grundierung

  • 1. Bio-Humanismus

- stützt sich auf Erkenntnisse der Verhaltensforschung, u.a. Konrad Lorenz
- eine naturalistische Grundanschauung verwirft den historischen MATERIALISMUS und den philosophsichen IDEALISMUS gleichermaßen, um ihn durch einen hypothetischen REALISMUS zu ersetzen

  • 2. okzidentale Erkenntnistheorie des logischen Empirismus

- EUROPA ist das kulturelle und zivilisatorische ZENTRUM der WELT
- entscheidend dafür sind und waren Leistungswille, INDIVIDUALISMUS und die biologische Struktur des Europäers

politische Folgerungen:
- echte DEMOKRATIE entsteht nicht aus Zwangskollektiven, sondern aus organischen Gemeinschaften und setzt die Beßrung der sozialen Triebe voraus

- in der WEIMARER REPUBLIK die Bekämpfung der Herzensunordnung
→ das Verschüttete soll wieder ausgegraben und mit lebendigem Gehalt gefüllt werden
→ die ökonomischen Interessen sollen in ihrer Vorherrschaft gebrochen werden und zugunsten des Glaubens von gemeinschaftlich empfundenem Wohl neu errichtet sein

nationalsozialistische Revolution

- wird von den deutschen Katholiken bejaht, weil sie ein GERICHT über das ZEITALTER der individualistischen Absonderung und Auflösung war, eine Rückbesinnung auf die ewige Schöpfungsordnung, auf die BLUT- und Schicksalsgemeinschaft der Deutschen und auf die völkische Wesensart
- straffe Zusammenfassung und Vereinheitlichung der staatstragenden Kräfte, eine starke Führerverantwortung, in der die liberal-demokratische FIKTION von der Selbstregierung des Volkes verdrängt ist (HUDAL)

Neolithische Revolution

- wurde erstmals durch Childe um 1936 als terminus technicus in die Frühgeschichte für die Zeit um 8000 v.Chr. im Vorderen Orient gebracht → GÖBEKLI TEPE soll den Ausgangspunkt dieser Revolution bilden
- jene Umschlag in der GESCHICHTE des Menschen, wonach der MENSCH erstmals in der Lage war, Tiere einzufangen und als lebende Fleisch- und Wollevorräte zu halten
- systematische Lebensmittelproduktion tritt an die Stelle des Jagens und Sammelns → führt zu seßhaftem Bauerntum
- durch diese VERÄNDERUNG ist eine differenziertere GESELLSCHAFT möglich

Zeitalter der bürgerlichen Revolution

- beginnt eigentlich mit der frühbürgerlichen Revolution in DEUTSCHLAND, aber die Deutschen setzten diesen Prozeß aus
- in ENGLAND im 17. Jahrhundert, in FRANKREICH im 18. Jahrhundert durchgeführt und abgeschlossen
- zielt auf grundlegende Veränderung des Verhältnisses zwischen staatlich-politischen und gesellschaftlichen Kräften und führt diesen Kampf letztlich in das Stadium der Nationalisierung

  1. Etappe: der moderne NATIONALSTAAT bildet sich durch eine innerstaatliche Revolution, wobei sich die BÜRGER auf das VORHANDENE, das stützen und in einem Willensakt die Nation als Willenseinheit neu gründen – volonte generale → das subjektive Bekenntnis zu einer GEMEINSCHAFT ist das bindende Glied, nicht Sprache, Volksgeist oder Nationalcharakter; dieser Grundgedanke der Gemeinschaftsbildung wird konterkariert durch imperiale Herrschaftssysteme außerhalb des Nationalstaats - Kolonien; Westeuropa
  2. Etappe: Zusammenführung staatlich getrennter Nationen, die ihre Zerrissenheit überwinden wollen → über Sprache und VOLKSGEIST wird ein staatlicher Verbund geschaffen, wobei sich die NATION dann über SPRACHE und Volksgeist definiert, nicht über einen sie tragenden gemeinsamen Willen; Deutschland und ITALIEN

Etappe: Bezug des einzelnen nicht IM oder AM STAAT, sondern in GEGNERSCHAFT zu ihm → Osteuropa und das Völkergefängnis; Bildung des Nationalstaates aus einem vorhandenen Großstaat heraus → innere und äußere Feinde arbeiten zusammen an der Bildung eines durch Feindschaft sich kennzeichnenden Neuen; Osteuropa (Palmer)

revolution.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/29 09:26 von Robert-Christian Knorr