Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


schill

SCHILL

Ferdinand (von) Schill

1776-1809
Soldat
- übernahm von seinem Vater ein „von“ zweifelhafter Herkunft
- fiel bis 1806 nur dadurch auf, daß er der älteste Leutnant in preußischen Diensten war
- nach dem Gefecht von DODENDORF ließ der westfälische KÖNIG Jerome einen Steckbrief aushängen, daß er 10000 Franken (etwa 300000 €) Belohnung für Schills Kopf bezahlen wolle → kurze Zeit später tauchten in OSTFALEN gedruckte Spottverse unter dem Steckbrief auf:
Mit GELD wiegt man Schills Kopf nicht auf,
drum lasset ab von diesem Kauf.
10000 Franken sind zu wenig,
denn Schill bleibt aller Herzen König.
- zwanghafter CHARAKTER, der mitunter an einem Tag 38mal zu Handwerkern ritt, um ihre ARBEIT zu kontrollieren und sie entsprechend anzutreiben
- konnte nicht delegieren und Arbeit organisieren
- fiel im Straßenkampf in Stralsund → sein heroischer TOD weckte noch nicht die nationale Begeisterung in Preußen, gilt aber als wichtiger Zwischenschritt zur Erhebung von 1813

Motto

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Rezeption

- Statt gewaltsam zu fordern, kaufte er Pferde und Decken, Pulver, Kartätschen und Uniformtuche, zahlte er bar mit guten Talern. Seine Soldaten ermahnte er [in Feindesland] zu strenger Manneszucht. So gewann Schill patriotische Herzen. (Bock)
- kein talentvoller Anführer eines großen Korps, kein kenntnisreicher, kühler Kopf, aber ein tapferer Fechter, lebhafter CHARAKTER, geborener Freischärler, dessen Volkstümlichkeit viele Teilnehmer sammeln wird (GNEISENAU)
- fand in der DDR Würdigung als Kämpfer gegen die Tyrannei, in der BRD weitgehend vergessen (Heger)
- närrischer Bärentreiber, dem die Volksgunst aus Sensationshaschereri nachläuft (Kalckreuth)

schill.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/07 17:44 von Robert-Christian Knorr