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sprache

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sprache [2021/02/07 09:20] – [poetische Sprache] Robert-Christian Knorrsprache [2023/05/19 12:30] (aktuell) Robert-Christian Knorr
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 ====== SPRACHE ====== ====== SPRACHE ======
 - Wörter-Sukzessionen\\ - Wörter-Sukzessionen\\
-- [[Ausdruck]] einer [[Psyche]], die wiederum Gegenstand einer [[Erziehung]] durch [[Gott]], also eines Werdens ist;\\+- [[Ausdruck]] einer [[Psyche]], die wiederum [[Gegenstand]] einer [[Erziehung]] durch [[Gott]], also eines Werdens ist;\\
 - [[sprechen]] oder schreiben aus einer objektiven Sicht betrachtet; eine Kette von [[Zeichen]] ohne [[Subjekt]] (Benveniste)\\ - [[sprechen]] oder schreiben aus einer objektiven Sicht betrachtet; eine Kette von [[Zeichen]] ohne [[Subjekt]] (Benveniste)\\
-- wird nicht durch [[Willkür]] vermittelt, sondern bricht als unmittelbare Naturkraft aus dem verständigen [[Leben]]\\+- wird nicht durch [[Willkür]] vermittelt, sondern bricht als unmittelbare [[Naturkraft]] aus dem verständigen [[Leben]]\\
 - besitzt die [[Kraft]], ins Leben einzugreifen und dieses anzuregen ([[Fichte]])\\ - besitzt die [[Kraft]], ins Leben einzugreifen und dieses anzuregen ([[Fichte]])\\
 - verwischt die Reinheit (des [[Gefühl#Gefühls]]) (Godard)\\ - verwischt die Reinheit (des [[Gefühl#Gefühls]]) (Godard)\\
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 - kann zum [[Vorurteil]] werden\\ - kann zum [[Vorurteil]] werden\\
 - ist für sich metaphorisch ([[Nietzsche]])\\ - ist für sich metaphorisch ([[Nietzsche]])\\
 +-  Die Wiſſenſchaft der Sprachen gehoͤret ebenfalls zu den Huͤlfs-Wahrheiten, mithin zu der dritten Claſſe. Eine Sprache
 +an ſich iſt eine Miſchung unterſchiedener Laute, die eine gewiſſe eingefuͤhrte Bedeutung haben. Alſo liegt in der Sprache ſelbſt keine Realitaͤt. Aber weil keine Wahrheit vom erſten oder andern Range einem andern kann fuͤglich beygebracht werden, als vermittelſt der Sprache; hingegen einer dis, der andere jenes beſſer verſtehet: So kann alſo einer, der mehrere Sprachen weiß, ſich dadurch die Erkenntniß wichtiger Wahrheiten deſto mehr erleichtern. ([[Philippi]])\\
 - tritt [[uns]] als Wesen //physis// und [[Brauch]] //nomos// des Menschen gegenüber → gehört zum Denken, ist dem aber untergeordnet ([[Plato#Platon]])\\ - tritt [[uns]] als Wesen //physis// und [[Brauch]] //nomos// des Menschen gegenüber → gehört zum Denken, ist dem aber untergeordnet ([[Plato#Platon]])\\
 - die [[Quelle]] aller [[missverstaendnis|Mißverständnisse]] (Saint-Exupery)\\ - die [[Quelle]] aller [[missverstaendnis|Mißverständnisse]] (Saint-Exupery)\\
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 Hier soll nun die Forderung aufgestellt sein, die Aussagesätze wieder auf Beziehungen zwischen real existierenden Subjekten (mit "[[Ich]]"-[[Bewußtsein]]) und ebenso real existierenden Objekten (ohne "Ich"-Bewußtsein) zurückzuführen.\\ Hier soll nun die Forderung aufgestellt sein, die Aussagesätze wieder auf Beziehungen zwischen real existierenden Subjekten (mit "[[Ich]]"-[[Bewußtsein]]) und ebenso real existierenden Objekten (ohne "Ich"-Bewußtsein) zurückzuführen.\\
 Die Substantivierungen von Tätigkeiten oder Eigenschaften führen zu Scheinproblemen, da sie vorgaukeln, etwas, das nicht existiert, existiere. Nun gibt es aber tatsächlich [[Handlung#Handlungen]] und Eigenschaften. Deren Denkraum ist aber der prozessuale des Stattfindens oder des im wechselnden Maße Vorhandenseins. Nicht die Statik des [[Sein#Seins]] an sich.\\ Die Substantivierungen von Tätigkeiten oder Eigenschaften führen zu Scheinproblemen, da sie vorgaukeln, etwas, das nicht existiert, existiere. Nun gibt es aber tatsächlich [[Handlung#Handlungen]] und Eigenschaften. Deren Denkraum ist aber der prozessuale des Stattfindens oder des im wechselnden Maße Vorhandenseins. Nicht die Statik des [[Sein#Seins]] an sich.\\
-Ein Sprechen über Handlungen oder Eigenschaften müsste also ein gleichzeitiges Darstellen aller beweglichen Komponenten erfassen, einschließlich der [[Vergänglichkeit]]. Sprache ist aber Festlegung. Daher können über Handlungen und Eigenschaften keine wahren Aussagen getroffen werden. Natürlich aber bis zu einem gewissen Grade praktikable Annäherungen, die letztendlich auf Konsens beruhen, diesen aber erst herstellen müssen und doch nie wirklich können, weil sie eben nicht beweisbar wahr sind.\\+Ein Sprechen über Handlungen oder Eigenschaften müsste also ein gleichzeitiges Darstellen aller beweglichen Komponenten erfassen, einschließlich der Vergänglichkeit. Sprache ist aber Festlegung. Daher können über Handlungen und Eigenschaften keine wahren Aussagen getroffen werden. Natürlich aber bis zu einem gewissen Grade praktikable Annäherungen, die letztendlich auf Konsens beruhen, diesen aber erst herstellen müssen und doch nie wirklich können, weil sie eben nicht beweisbar wahr sind.\\
 Subjekte oder Objekte kann ich aber durch Gewicht und ihre Raumverdrängung beweisbar messen. Subjekte oder Objekte kann ich aber durch Gewicht und ihre Raumverdrängung beweisbar messen.
  
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 Auch alle vermeintliche [[Dialektik]], die der Scheinlogik eine verneinte Gegen-Scheinlogik entgegnet, muss daher zu Scheinsynthesen führen. Deshalb liebe ich den Satz vom //Gegebenen Dritten//. Er zeigt den Schein wenigstens auf. Auch alle vermeintliche [[Dialektik]], die der Scheinlogik eine verneinte Gegen-Scheinlogik entgegnet, muss daher zu Scheinsynthesen führen. Deshalb liebe ich den Satz vom //Gegebenen Dritten//. Er zeigt den Schein wenigstens auf.
  
-Was die Scheinlogik inklusive Dialektik am gefährlichsten macht, ist die Ausblendung von Alternativen, das Ausblenden also von Gegebenem Dritten, Vierten, Unendlichen. Hier ist die Anerkenntnis des fiktionalen Raumes mit seinen phantasievollen Wundern nicht zu schlagen. Nur die [[Phantasie]] nämlich vermag es, Handlungen und Eigenschaften in ihrer Dynamik zu erfassen, damit in ihren unzähligen Formen des Stattfindens und der Wandlungen. In einem multifunktionalen Zusammenwirken auch, welches durch beständige Mischungen Neues hervorzubringen in der Lage ist. Eine unendliche Vielzahl von alternativen Möglichkeiten, über die sich Subjekte in der Regel nicht klar werden, weil sie der Enge der Scheinlogik aufsitzen, die Weite der Traumwelten nicht für Stattfinden halten. Genau umgekehrt aber verhält es sich: die Weiten des Traumwelten finden statt, sobald die Enge der Scheinlogik verlassen ist, deren einzige Weitung durch die Dialektik begrenzt und auf eine systemimmanente Synthese gerichtet sein konnte. Damit kann aber nur der Sprung von Quantität in Verdichtung gelingen, nicht aber der Sprung von [[Quantität]] zu [[Qualität]]. Eine neue Qualität kann nur durch multikausale Mischungen entstehen, nicht durch Destillation des Alten.\\+Was die Scheinlogik inklusive Dialektik am gefährlichsten macht, ist die Ausblendung von Alternativen, das Ausblenden also von Gegebenem Dritten, Vierten, Unendlichen. Hier ist die Anerkenntnis des fiktionalen Raumes mit seinen phantasievollen Wundern nicht zu schlagen. Nur die [[Phantasie]] nämlich vermag es, Handlungen und Eigenschaften in ihrer Dynamik zu erfassen, damit in ihren unzähligen Formen des Stattfindens und der Wandlungen. In einem multifunktionalen Zusammenwirken auch, welches durch beständige Mischungen Neues hervorzubringen in der Lage ist. Eine unendliche Vielzahl von alternativen Möglichkeiten, über die sich Subjekte in der Regel nicht klar werden, weil sie der Enge der Scheinlogik aufsitzen, die Weite der Traumwelten nicht für Stattfinden halten. Genau umgekehrt aber verhält es sich: die Weiten des Traumwelten finden statt, sobald die Enge der Scheinlogik verlassen ist, deren einzige [[Weitung]] durch die Dialektik begrenzt und auf eine systemimmanente Synthese gerichtet sein konnte. Damit kann aber nur der Sprung von Quantität in Verdichtung gelingen, nicht aber der Sprung von [[Quantität]] zu [[Qualität]]. Eine neue Qualität kann nur durch multikausale Mischungen entstehen, nicht durch Destillation des Alten.\\
 (Dies scheint mir auch der Vorwurf an das [[Evolution#Evolutionsmodell]] zu sein: durch Auslese wäre nur das verbesserte oder beste Alte zu gewinnen, nicht aber eine neue Gattung als neue Qualität. Da wir Gattungspaarungsmix nirgends als vorherrschendes [[Prinzip]] feststellen können im Bereich der Subjekte halte ich den Gedanken der Evolution für falsch. Das nur nebenbei.) (Dies scheint mir auch der Vorwurf an das [[Evolution#Evolutionsmodell]] zu sein: durch Auslese wäre nur das verbesserte oder beste Alte zu gewinnen, nicht aber eine neue Gattung als neue Qualität. Da wir Gattungspaarungsmix nirgends als vorherrschendes [[Prinzip]] feststellen können im Bereich der Subjekte halte ich den Gedanken der Evolution für falsch. Das nur nebenbei.)
  
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 Schlösse man durch das entschlackte Denken neben dem Gewaltverbot noch auf ein daraus zwingend folgendes Freiheitsgebot, so wäre für den politischen fiktionalen [[Raum]] die vollkommene Ein- und Ausreisefreiheit in die jeweils vorhandenen Proberäume - und das wären schließlich alle Staaten - schon um der Durchführung des Experiments willen erforderlich, denn die betroffenen Subjekte müssten letztendlich den Konsens finden, welches Modell das bessere sei. Da auch hierzu Zeitablauf erforderlich ist und nicht nur die Kenntnisnahme von einem Modell, sondern von mehreren, wäre die globale Migration von Mernschen nicht nur die, wie jetzt, als von außen aufgezwungen empfundene Problematik, sondern geradezu notwendige Voraussetzung für dieses selbstreferentielle fiktionale Modell. (Bummel-Vohland) Schlösse man durch das entschlackte Denken neben dem Gewaltverbot noch auf ein daraus zwingend folgendes Freiheitsgebot, so wäre für den politischen fiktionalen [[Raum]] die vollkommene Ein- und Ausreisefreiheit in die jeweils vorhandenen Proberäume - und das wären schließlich alle Staaten - schon um der Durchführung des Experiments willen erforderlich, denn die betroffenen Subjekte müssten letztendlich den Konsens finden, welches Modell das bessere sei. Da auch hierzu Zeitablauf erforderlich ist und nicht nur die Kenntnisnahme von einem Modell, sondern von mehreren, wäre die globale Migration von Mernschen nicht nur die, wie jetzt, als von außen aufgezwungen empfundene Problematik, sondern geradezu notwendige Voraussetzung für dieses selbstreferentielle fiktionale Modell. (Bummel-Vohland)
  
-vergleiche die entsprechende Diskussion im [[http://forum.vonwolkenstein.de/threads/855-Die-Entschlackung-der-Sprache|Wolkenstein-Forum]]+
  
 ===== Geheimnis der Sprache ===== ===== Geheimnis der Sprache =====
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   * die Inder → Begrifflichkeit; Sondierung von Begriffen, Aufzählung (Humboldt)   * die Inder → Begrifflichkeit; Sondierung von Begriffen, Aufzählung (Humboldt)
  
-<html><img src = "http://vg06.met.vgwort.de/na/deff7d4f1a1a41519932d41d5da72d9a" width="1" height= "1" alt=""></html>+
  
sprache.1612686042.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/02/07 09:20 von Robert-Christian Knorr