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theoderich

THEODERICH

Theoderich der Große

-526
Heerführer der Ostgoten
- einigte durch Verbundsystem mehrere GERMANEN: Thüringer, WESTGOTEN, FRANKEN, Wandalen → verstand in diesem Kontext seine Politik als patriotische: Es gilt der Heimat, auch wenn wir nur zu spielen scheinen.
- entriß ODOAKER die Herrschaft über ITALIEN, nachdem er sich zuvor vom Hofe zu Konstantinopel – dort war er als Geisel aufgewachsen - Italien als Königreich hatte zuweisen lassen
- einen Vergleich, der Odoaker Land gegeben hätte, wurde von diesem nicht angenommen, also tötete er seinen Widersacher → herrschte nach dem SIEG über Odoaker 493 als KÖNIG der Goten bis 526 in Ravenna
- regierte weise und milde Italien als flavius - setzte Spiele ein, übte Toleranz und propagierte den Arianismus; nur einmal ließ er Willkür walten, als er zwei römischen Konsularen, Symmachus und Boethius, als Hochverräter hinrichten ließ 524
- suchte Einverständnis mit Byzanz, doch letztlich blieb er selbständig
- die römische Kurie schlug sich auf seine Seite, da sie von BYZANZ im Stich gelassen wurde: der Kaiser mußte seinen monophytischen Widersachern in einem HENOTIKON nachgeben und verriet damit die Beschlüsse des Konzils von CHALKEDON
- holte sich oströmische Fachleute zur Organisation seines Staates
- die Goten aber verbrannten in der Sonne → nach Theoderichs TOD brach das REICH schnell zusammen;

- ein MEISTER nicht nur der Kriegskunst, sondern ebensosehr der Staatskunst, der es verstand, das eroberte Italien und die übrigen Reste des Westreiches inmitten des furchtbaren Wandels der Dinge durch mehr als drei Jahrzehnte in Gleichgewicht und FRIEDEN zu erhalten
- beharrte auf der platonischen Trennung der Gewalten, der germanischen Herren (Wehrstand), der römischen Adligen/Philosophen (Betstand) und der römischen Bürger (Nährstand), und machte nur bei seiner Tochter Amalsawintha eine Ausnahme, die er unterrichten ließ
- der SINN für eine übergreifende staatliche, gesetzliche ORDNUNG, die er sowohl wie die verschiedenartigen Bewohner seiner Länder zu ihrer gemeinsamen Angelegenheit machen sollten, und zwar so, daß alle Beteiligten einander respektierten und sich ineinanderfügten, unterschied Theoderich von bloßen Gewaltherrn (Klingner)

historische Wertung

- wie typisch für germanische HERRSCHER war seine Herrschaft personengebunden; nach seinem TOD zerfiel sein REICH, da die Nachfolgenden nicht Theoderichs WEISHEIT besaßen und nicht in der Lage waren, die divergierenden Interessen auszugleichen

theoderich.txt · Zuletzt geändert: 2023/12/22 09:12 von Robert-Christian Knorr