1834-1914
Biologe
- befaßte sich mit der DESZENDENZTHEORIE und führte den DARWINISMUS aufs schärfste fort, indem er diesbezüglich die Transformation der Arten deutete → Kernthese: Nur unter Berücksichtigung des Darwinschen Prinzips der Deszendenz mit Modififikation (Evolution) sind allgemeinbiologische Zusammenhänge verständlich. Begründung: Alle Organismen der ERDE sind abstammungsverwandt.

- bis 1878 hielt sich die Auffassung, daß erworbene Eigenschaften vererbt werden können, dann bewies Weismann das Gegenteil (Mäuseschwanz-Experimente), indem er verstümmelte Mäuse kopulieren ließ, die ihrerseits gesunde Mäuse zur Welt brachten → damit widerlegte er die These einer Vererbung modifizierter Körper-Merkmale

- Weismann war zwar Darwinist, kritisierte ihn aber auch → Weismann war Gegner von Darwins Pangenesis-Theorie und entwickelte statt ihrer die Keimplasma-Theorie
- beim Sex werden potentiell unsterbliche Keimzellen (Gameten/Spermien) übertragen, während der KÖRPER an sich (Soma) stirbt → das egoistische Gen nutzt das Soma, um sich selber zu erhalten; es lebt ewig
- das Gen nutzt den Körper, verbindet sich mit ihm aber nicht → körperliche Makel werden also nicht mit vererbt (!)
- zugleich wirkt die sexuelle Reproduktion wie ein Variationengenerator, der zwei verschiedene Vererbungstendenzen miteinander (zufällig) per Reduktionsteilung (50/50) mischt, so daß die entstehenden Nachkommen keineswegs identisch sind → meiotische Rekombination