Inhaltsverzeichnis
WÖLFFLIN
Heinrich Wölfflin
um 1888
Literaturwissenschaftler
- Vertreter der Orientierung der PHILOSOPHIE auf problemgeschichtliche Aufgaben
- sieht in der Kunstgeschichte eine vorwaltende Auffassung, nach der die KUNST nichts anderes sei als eine Übersetzung des Lebens, die jeden STIL als AUSDRUCK einer herrschenden Zeitstimmung begreife → diese Betrachtung sei jedoch NUR fruchtbar, wenn sie sich bewußt ist, daß sie nur bis zu dem Punkt führe, wo die Kunst anfange
- Kunst beginne mit dem LEBEN, aber die Erfassung der formalen Elemente führe weiter
Renaissance und Barock
1888
- markiert das Barockzeitalter als eigenwertiges Stilphänomen gegenüber der bis dato vorherrschenden MEINUNG, es sei ein Zerfallsderivat der RENAISSANCE
Vergleichskriterien
- linear und MALERISCH
- flächenhaft und tiefenhaft
- geschlossen und offen
- klar und unklar
- mannigfaltig und einheitlich
Kunstgeschichtliche Grundbegriffe. Das Problem der Stilentwicklung in der neueren Kunst
1915
- die GESCHICHTE des modernen Sehens
- Entwicklung des Baugedankens, den Wölfflin bereits 1886 in seiner Dissertation aussprach
- Kunstgeschichte ist kein bloßes Nacheinander; man kann sie erfassen, wenn man den Strom der Erscheinungen in festen Formen aufzufangen in der Lage ist
- Forderung der intellektuellen SELBSTERHALTUNG: die Unbegrenztheit des historischen Geschehens nach Zielpunkten ordnen
- die Auffassung in der Kunstgeschichte, welche in der Kunst nichts anderes sehe als eine Übersetzung des Lebens und jeden STIL als AUSDRUCK einer herrschenden Zeitstimmung begreift: diese Betrachtung ist fruchtbar, allein, sie führt nur dahin, wo die KUNST anfängt
- Kunstbewertung beginnt mit der Erfassung seiner formalen Elemente, die an sich ausdruckslos seien und einer Entwicklung rein optischer Art angehörten