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yggdrasill

YGGDRASILL

nordisch „Yggs [Odins] PFERD” oder Eck/ICH - Drei/Drachen-SÄULE
- der Weltenbaum, der alle neun Welten berührt und im ZENTRUM von Midgard steht → eine Esche, die verknüpft Himmel, ERDE und HÖLLE Hel
- ihre Krone überragt den Himmel Asgard, ihre Äste und Zweige treiben durch die ganze WELT bis Utgard und ihre drei Wurzeln dringen zu den Hrimthursen, nach Niflheim und zu den Asen (Gylfaginning, 15) beziehungsweise den Menschen (Grimnirlied, 29)
Unter ihren Wurzeln quellen drei heilige Brunnen: am Urdarbrunnen sitzen die Nornen, hier halten die Asen Gericht. Zehn der Asen erreichen den Gerichtsplatz zu Pferd, Forseti ist schon da, und THOR watet durch mehrere Gewässer, ehe er zur Stätte gelangt:

„Gelber und Muntrer,
Glanz und Hufschnell,
Sehnig und Silberstern;
Gleißner und Fahlhuf,
Goldstirn und Leichtfuß:
auf diesen reiten die Rater alle Tage,
wenn sie zu urteilen ziehen
zur Esche Yggdrasil.”
(Grimnirlied, 28)

Am Brunnen Hvergelmir liegt die SCHLANGE Nidhöggr, male pungens caedens, und nagt die Wurzel. Zwischen ihr und dem oben sitzenden ADLER sucht Ratatöskr, das auf und nieder laufende Eichhorn, Zwist zu stiften. Des Adlers Name bleibt ungenannt, er ist ein kluger, vielwissender VOGEL. Inmitten seiner Augen sitzt ein Habicht namens Vedrfölnir, die vier Hirsche Dain, Dwalin, Dunneir und Durarthror beißen die Knospen ab. Weiteres Gewürm, das Yggdrasil an seinen Faserwurzeln zusetzt, heißt Goin und Moin, beides Söhne Grafwitnirs, weitere sind Grabak und Grafwöllud, Ofnir und Swafnir.
Außer dem nagenden Drachen an der Wurzel und dem Äsen der Hirsche erleidet Yggdrasil noch Fäulnis des Stammes.
Den Riesenbrunnen Mimisbrunnr hütet ein Weiser namens Mimir.

Jeden Tag schöpfen die Nornen aus ihrem Brunnen und begießen der Esche Äste: so heilig ist das Wasser, daß es allen Dingen eine weiße FARBE mitteilt. Von den Blättern der Yggdrasil trieft bienennährender Tau, der Hunangsfall, Honigfall. Yggdrasil ist ein Schicksalsbaum, der immer grünt, solange die Welten bestehen, denn er steht im Schutze der Nornen, die ihn täglich gießen. Wenn er aber erzittert, kündigt sich das Ende Ragnarök an, Völuspá, 39.
Am „windigen Baum” Yggdrasil hing Odin neun Nächte lang und erwarb durch dieses Selbstopfer die Runen - Die Runenlehren, B 1-2. Yggr ist einer der vielen Namen des Odin.
Es gibt auch die Ansicht, der germanische Weltbaum sei keine Esche sondern vielmehr eine Eibe. Anders als die Esche ist die Eibe ein immergrüner BAUM und kann ein enormes Alter erreichen, was sie für diese Rolle geeignet scheinen läßt. Die entsprechende Stelle in den Schriften der EDDA sei demnach auf eine Verwechslung zurückzuführen. Andererseits streicht das Immergrün dieser Esche das Wunderbare an Yggdrasil heraus. Siehe auch IRMINSUL.
- Irminsul wird daher als sächsische Entsprechung der eddaischen Yggdrasill betrachtet. Diese soll zu Beginn des Weltenbrandes Ragnarök erbeben und das die GÖTTERDÄMMERUNG ankündigen.

yggdrasill.txt · Zuletzt geändert: 2023/01/22 09:16 von Robert-Christian Knorr