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zeitgestaltung

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 TM will eine Geschichte, eine längst bekannte Geschichte mit modernsten Mitteln, sowohl geistigen als auch technischen, erneuern und dem Leser frisch hervorbringen. Sein Motto lautet: **Ausgestaltung**! Das ist die erste These. Die Realisation erscheint ihm aber problematisch. Sie muß Täuschung und [[Spiel]] bleiben. Der [[Humor]] als Gestaltungsingredienz kommt in diesem Spiel in jedweden Kommentaren zum Bibelgeschehen zum Ausdruck, gehört zum Spiel. Joseph ist v.a. eine humorgetönte Figur, die ironisch abgedämpft wird. (XI 657)  TM will eine Geschichte, eine längst bekannte Geschichte mit modernsten Mitteln, sowohl geistigen als auch technischen, erneuern und dem Leser frisch hervorbringen. Sein Motto lautet: **Ausgestaltung**! Das ist die erste These. Die Realisation erscheint ihm aber problematisch. Sie muß Täuschung und [[Spiel]] bleiben. Der [[Humor]] als Gestaltungsingredienz kommt in diesem Spiel in jedweden Kommentaren zum Bibelgeschehen zum Ausdruck, gehört zum Spiel. Joseph ist v.a. eine humorgetönte Figur, die ironisch abgedämpft wird. (XI 657) 
  
-TM ist nicht der Autor des Erzählten, das Werk erzählt sich selbst. In diesem Sinne sind die Erörterungen des Dichters/Erzählers zu verstehen. Auf die hypothetisch gestellte Frage nach dem Grund des Interesses gibt er an, daß ein gewisses Lebensalter zwangsläufig ein Interesse am Mythischen oder Typischen, was ihm Synonyme des Menschheitlichen sind, wachruft. Es sind die immer wiederkehrenden Ur-Normen, die im Vergleich mit dem Gegenwärtigen eine neue Ebene der Beschäftigung mit der Gegenwart versprechen, was bei ihm persönlich zur Erhöhung der künstlerischen Stimmung führte. Die konkrete historische Situation seiner Zeit wirkte naturgemäß in das Werk hinein. **Der Mythus sollte traktiert werden**, um Rosenberg ‚ dem Präzeptor [[Hitler#Hitlers]] (XI 658) die obskurante Gegenrevolution zu vermiesen, den Mythus im Lichte erstehen zu lassen, statt in die dunklen Tiefen des blutgetränkten Bodens verschwinden zu sehen. Das ist die zweite These. +TM ist nicht der Autor des Erzählten, das Werk erzählt sich selbst. In diesem Sinne sind die [[Erörterung#Erörterungen]] des Dichters/Erzählers zu verstehen. Auf die hypothetisch gestellte Frage nach dem Grund des Interesses gibt er an, daß ein gewisses Lebensalter zwangsläufig ein Interesse am Mythischen oder Typischen, was ihm Synonyme des Menschheitlichen sind, wachruft. Es sind die immer wiederkehrenden Ur-Normen, die im Vergleich mit dem Gegenwärtigen eine neue Ebene der Beschäftigung mit der Gegenwart versprechen, was bei ihm persönlich zur Erhöhung der künstlerischen Stimmung führte. Die konkrete historische Situation seiner Zeit wirkte naturgemäß in das Werk hinein. **Der Mythus sollte traktiert werden**, um Rosenberg ‚ dem Präzeptor [[Hitler#Hitlers]] (XI 658) die obskurante Gegenrevolution zu vermiesen, den Mythus im Lichte erstehen zu lassen, statt in die dunklen Tiefen des blutgetränkten Bodens verschwinden zu sehen. Das ist die zweite These. 
  
 Mythus lebt durch das [[Fest]], die Vergegenwärtigung. Das Fest aber gilt es durch den gegenwärtigen Menschen zu gestalten. Daran ist die Gottessorge geknüpft. Gott benötigt für seinen Weltplan den Menschen, der sich entwickelnd ihn selbst entwickelt. Gott steht nicht still. Der Gott, der Abram noch ein Menschenopfer (beinahe) abbedang ist nicht mehr der Gott des [[Testament#Neuen Testaments]]. Er ist es und ist es nicht. Gottes Sorge geht dahin, daß die Menschen das Veraltete für richtig halten und danach leben. Es gilt aber die Übereinstimmung zwischen Gott und den Menschen herbeizuführen. Der Mensch muß sehen, was die Glocke geschlagen hat, welche Äonenstunde, welche Weltstunde angebrochen ist und muß danach handeln. Dies ist der philosophische Ur-Grund der **Joseph-Tetralogie, ein epischer Gegenentwurf Schopenhauerscher Konvenienz gegen den Nationalsozialismus**, der TM zufolge auf Hegelschen Dialektik-Gesetzen steht; quasi notwendige Folge dieser Gesetzlichkeit ist. Das ist die dritte These. Mythus lebt durch das [[Fest]], die Vergegenwärtigung. Das Fest aber gilt es durch den gegenwärtigen Menschen zu gestalten. Daran ist die Gottessorge geknüpft. Gott benötigt für seinen Weltplan den Menschen, der sich entwickelnd ihn selbst entwickelt. Gott steht nicht still. Der Gott, der Abram noch ein Menschenopfer (beinahe) abbedang ist nicht mehr der Gott des [[Testament#Neuen Testaments]]. Er ist es und ist es nicht. Gottes Sorge geht dahin, daß die Menschen das Veraltete für richtig halten und danach leben. Es gilt aber die Übereinstimmung zwischen Gott und den Menschen herbeizuführen. Der Mensch muß sehen, was die Glocke geschlagen hat, welche Äonenstunde, welche Weltstunde angebrochen ist und muß danach handeln. Dies ist der philosophische Ur-Grund der **Joseph-Tetralogie, ein epischer Gegenentwurf Schopenhauerscher Konvenienz gegen den Nationalsozialismus**, der TM zufolge auf Hegelschen Dialektik-Gesetzen steht; quasi notwendige Folge dieser Gesetzlichkeit ist. Das ist die dritte These.
zeitgestaltung.txt · Zuletzt geändert: 2023/11/12 17:02 von Robert-Christian Knorr