Diese altbabylonischen Vorstellungen bilden den Schlüssel für das Verständnis des Alten Testaments bei Jeremias. TM nahm diese Position auf, da sie mit seinem Anspruch, eine universal-menschheitliche Dichtung zu schaffen, zusammenfiel. Die Jeremiassche Wiedergabe der Patriarchengeschichten ließ zudem die Möglichkeit zu, mythologische Motive von Babylonien nach Kanaan wandern zu lassen: Brunnen (Tief ist der Brunnen der Vergangenheit. Sollte man ihn nicht unergründlich nennen? -IV 9), Entschleierung (Sie fielen auf ihn... >Herunter, herunter, herunter!< schrien sie keuchend, und einhellig war der Ketönet gemeint, das Bildkleid, das Schleiergewand, das mußte von ihm herunter... - IV 555 oder IV 582: In seinem Geist wohnten die Gedanken >Entschleierung< und >Tod< nahe beisammen...), Fluchzeit (>Ich aber reise zum erstenmal ins Verfluchte, und so sind die Tränen mir nah.> V 707), Gefängnis (Dies alles drückte sich aus in dem Mündchen-Herunterziehen und in der fast unwahrnehmbaren Kopfbewegung, durch die die Choristen einander mit dem Ohre hinabbedeuteten, wo das Reis [Samenträger (in doppelter Bedeutung, weil gerade seine Verurteilung, Muts wegen, vorausging) des Stammes Israel, der Erwählte, der Segensträger: Joseph],die Arme auf dem Rücken zusammengebunden, in einer geruderten Segelbarke das Wasser Ägyptens hinab ins Gefängnis gebracht wurde. - V 1287) und viele andere Beispiele verschobener Motive ([[Gold]], Höllenfahrt, Grube, Jungfrau, Keuschheit, Liebling, Wüste, Unterwelt, Schönheit, Täuschung, Träume, Zerstückelung usw.). Die Bedeutung dieser Motive liegt oberflächlich besehen im Symbolgehalt, sie geben TM die Möglichkeit des Rahmens, um vergegenwärtigen zu können, haben also mythologische, menschheitliche Bedeutung. Diese Möglichkeit fußt auf dem Gedanken der Abbildlichkeit ewigmenschlicher Vorstellungen. Es ist möglich und verständlich zugleich, daß altbabylonische Vorstellungen in Ägypten Entsprechungen finden können, wenn man der Idee der Abbildlichkeit folgt. | Diese altbabylonischen Vorstellungen bilden den Schlüssel für das Verständnis des Alten Testaments bei Jeremias. TM nahm diese Position auf, da sie mit seinem Anspruch, eine universal-menschheitliche Dichtung zu schaffen, zusammenfiel. Die Jeremiassche Wiedergabe der Patriarchengeschichten ließ zudem die Möglichkeit zu, mythologische Motive von Babylonien nach [[Kanaan]] wandern zu lassen: Brunnen (Tief ist der Brunnen der Vergangenheit. Sollte man ihn nicht unergründlich nennen? -IV 9), Entschleierung (Sie fielen auf ihn... >Herunter, herunter, herunter!< schrien sie keuchend, und einhellig war der Ketönet gemeint, das Bildkleid, das Schleiergewand, das mußte von ihm herunter... - IV 555 oder IV 582: In seinem Geist wohnten die Gedanken >Entschleierung< und >Tod< nahe beisammen...), Fluchzeit (>Ich aber reise zum erstenmal ins Verfluchte, und so sind die Tränen mir nah.> V 707), Gefängnis (Dies alles drückte sich aus in dem Mündchen-Herunterziehen und in der fast unwahrnehmbaren Kopfbewegung, durch die die Choristen einander mit dem Ohre hinabbedeuteten, wo das Reis [Samenträger (in doppelter Bedeutung, weil gerade seine Verurteilung, Muts wegen, vorausging) des Stammes Israel, der Erwählte, der Segensträger: Joseph],die Arme auf dem Rücken zusammengebunden, in einer geruderten Segelbarke das Wasser Ägyptens hinab ins Gefängnis gebracht wurde. - V 1287) und viele andere Beispiele verschobener Motive ([[Gold]], Höllenfahrt, Grube, Jungfrau, Keuschheit, Liebling, Wüste, Unterwelt, Schönheit, Täuschung, Träume, Zerstückelung usw.). Die Bedeutung dieser Motive liegt oberflächlich besehen im Symbolgehalt, sie geben TM die Möglichkeit des Rahmens, um vergegenwärtigen zu können, haben also mythologische, menschheitliche Bedeutung. Diese Möglichkeit fußt auf dem Gedanken der Abbildlichkeit ewig-menschlicher Vorstellungen. Es ist möglich und verständlich zugleich, daß altbabylonische Vorstellungen in Ägypten Entsprechungen finden können, wenn man der Idee der Abbildlichkeit folgt. |