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empedokles

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empedokles [2019/07/28 16:09] – Externe Bearbeitung 127.0.0.1empedokles [2022/02/16 15:48] – [Vergleich mit Pythagoräern] Robert-Christian Knorr
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 490-430 v. Chr.\\ 490-430 v. Chr.\\
 Schüler der [[Pythagoräer]]\\ Schüler der [[Pythagoräer]]\\
-- war allseits anerkannt und schlug die ihm angebotene [[Herrschaft]] aus, um seinerseits die Einführung der [[Demokratie]] anzubieten, was in seinem [[Zeitalter]] in [[Unteritalien]] unbeliebt war, so daß er wahrscheinlich durch einen [[Sprung]] in den Ätna seinen politischen Gegnern einer Steinigung zuvorkam → vielleicht aber auch ist er freiwillig gestorben +- war allseits anerkannt und schlug die ihm angebotene [[Herrschaft]] aus, um seinerseits die Einführung der [[Demokratie]] anzubieten, was in seinem [[Zeitalter]] in [[Unteritalien]] unbeliebt war, so daß er wahrscheinlich durch einen [[Sprung]] in den Ätna seinen politischen Gegnern einer Steinigung zuvorkam → vielleicht aber auch ist er freiwillig gestorben \\ 
 +- schrieb seine Texte [[homer|homerischen]] Daktylen, Hexameter, wobei er zwei Erzählinstanzen benutzte: 
 +  - die [[mythologie|mythologische]] Seite (Mythos) seiner Lehrvermittlung nutzt die [[Form]] eines offenen Briefes an seine sterblichen Freunde; 
 +  - die physikalische Seite (Logos) ist in Form einer Unterweisung seines Schülers Pausanias, wozu er die Hilfe einer (nicht explizit genannten) [[Muse]] nutzt 
  
 ===== Vergleich mit Pythagoräern ===== ===== Vergleich mit Pythagoräern =====
-- Der [[Ursprung]] seiner Geisteshaltung entspricht der pythagoräischen [[Orphik]]. Es ist dies die höchst merkwürdige Verquickung von ionischer [[Physik]] und orphisch-pythagoräischer [[Mystik]]. Die [[Seele]], um die es fast nur noch in einem düsteren [[Gewand]] geht, soll durch Sühnemittel mancher Art gereinigt werden. vgl. sein [[Buch]] <html></font><font face ="symbol, serif">kaqapmoi</font></html> weiß wie sie von seiner früheren [[Herkunft]], von seinem Gebanntsein in einen Menschenleib und in eine menschliche [[Existenz]] → betrachtet die Seelen der Menschen als verbannte [[Dämon]]en, d.s. die [[Erinnerung]]en an die göttliche Existenz+- er imaginiert sich als Inkarnation Apollos, wohl deshalb, weil er so einen Abschiedsbrief diktieren kann und wohl auch, weil Pythagoras als letzte lebende Form Apollons galt\\ 
 +- Der [[Ursprung]] seiner Geisteshaltung entspricht der pythagoräischen [[Orphik]]. Es ist dies die höchst merkwürdige Verquickung von ionischer [[Physik]] und orphisch-pythagoräischer [[Mystik]]. Die [[Seele]], um die es fast nur noch in einem düsteren [[Gewand]] geht, soll durch Sühnemittel mancher Art gereinigt werden. vgl. sein [[Buch]] <html></font><font face ="symbol, serif">kaqapmoi</font></html> weiß wie sie von seiner früheren [[Herkunft]], von seinem Gebanntsein in einen Menschenleib und in eine menschliche [[Existenz]] → betrachtet die Seelen der Menschen als verbannte Dämonen, d.s. die Erinnerungen an die göttliche Existenz\\ 
  
 siehe auch: [[Pythagoras]] siehe auch: [[Pythagoras]]
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 ===== Verbindung zu anderen Philosophen ===== ===== Verbindung zu anderen Philosophen =====
 - sucht den [[Gegensatz]], in dem [[Eleaten]] und [[Heraklit]]eer zueinander stehen, dadurch zu überwinden, daß er der [[Welt]] sowohl die Bestimmung der Unveränderlichkeit als auch die der Veränderlichkeit zuweist, und der Welt sowohl [[Sein]] als auch Werden, sowohl Unvergänglichkeit als auch Vergänglichkeit festzuhalten sucht\\ - sucht den [[Gegensatz]], in dem [[Eleaten]] und [[Heraklit]]eer zueinander stehen, dadurch zu überwinden, daß er der [[Welt]] sowohl die Bestimmung der Unveränderlichkeit als auch die der Veränderlichkeit zuweist, und der Welt sowohl [[Sein]] als auch Werden, sowohl Unvergänglichkeit als auch Vergänglichkeit festzuhalten sucht\\
-→ mit seiner auf [[Ausgleich]] bedachten [[Philosophie]] erreicht Empedokles einen [[Qualität]]ssprung; es ist dies in der griechischen [[Philosophiegeschichte]] erfolgte Sprung vom [[Denken]] von einer Idealität des Sinnlichen zu einer Idealität des bestimmten [[Allgemein]]en, der von der Benennung eines speziellen Ursächlichen zum allgemeinen Ursächlichen \\ +→ mit seiner auf [[Ausgleich]] bedachten [[Philosophie]] erreicht Empedokles einen [[qualitaet|Qualitätssprung]]; es ist dies in der griechischen [[Philosophiegeschichte]] erfolgte Sprung vom [[Denken]] von einer Idealität des Sinnlichen zu einer Idealität des bestimmten Allgemeinen, der von der Benennung eines speziellen Ursächlichen zum allgemeinen Ursächlichen \\ 
-- Wie bei Heraklit enthält für Empedokles das Werden das Sein → so ist auch der [[Mensch]] ein Teil des [[Kosmos]]leibes und als solcher befähigt zu denken.\\+- Wie bei Heraklit enthält für Empedokles das Werden das Sein → so ist auch der [[Mensch]] ein Teil des Kosmosleibes und als solcher befähigt zu denken.\\
 - ist sich der Beschränktheit menschlicher Erkenntnis bewußt, sein Ja zur Philosophie entspricht dem trotzigen Ja der älteren [[Griechen]]; er verschließt sich nicht dem vollen Einsatz eben jener ungenügenden Sinnenkräfte, um Erkenntnisse zu erringen\\ - ist sich der Beschränktheit menschlicher Erkenntnis bewußt, sein Ja zur Philosophie entspricht dem trotzigen Ja der älteren [[Griechen]]; er verschließt sich nicht dem vollen Einsatz eben jener ungenügenden Sinnenkräfte, um Erkenntnisse zu erringen\\
 - die Schwierigkeit, aus einer Sache der [[Wahrnehmung]]swelt, bei ihm das [[Feuer]], die Ur-Sache abzuleiten, versucht er durch die Nennung einer Vielzahl von Ur-Sachen zu begegnen  - die Schwierigkeit, aus einer Sache der [[Wahrnehmung]]swelt, bei ihm das [[Feuer]], die Ur-Sache abzuleiten, versucht er durch die Nennung einer Vielzahl von Ur-Sachen zu begegnen 
empedokles.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/18 18:44 von Robert-Christian Knorr