hegel
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hegel [2010/05/07 13:21] – Robert-Christian Knorr | hegel [2023/10/04 21:33] – [alle Motive und Denkmodelle tauchen bei ihm wieder auf] Robert-Christian Knorr | ||
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- Hegel stellt sich in das [[Dasein]] [[Gott]]es hinein: Er will den [[Geist]] NACH-denken. Der Streitpunkt: | - Hegel stellt sich in das [[Dasein]] [[Gott]]es hinein: Er will den [[Geist]] NACH-denken. Der Streitpunkt: | ||
- denkt in geistigen Welten, d.s. [[Symbol# | - denkt in geistigen Welten, d.s. [[Symbol# | ||
- | - Hegel versöhnt [[Ideal]] und [[Wirklichkeit]], | + | - Hegel versöhnt [[Ideal]] und [[Wirklichkeit]], |
- indem er den [[Staat]] auf das Irdisch-Göttliche hob, tötete er [[Nation]] und [[Person]] ([[Lagarde]]) | - indem er den [[Staat]] auf das Irdisch-Göttliche hob, tötete er [[Nation]] und [[Person]] ([[Lagarde]]) | ||
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=== alle Motive und Denkmodelle tauchen bei ihm wieder auf === | === alle Motive und Denkmodelle tauchen bei ihm wieder auf === | ||
* der durchs [[Christentum]] in die Welt gekommene [[Gedanke]] der [[Zeit]] und Geschichtlichkeit des Menschen - [[Augustin]] | * der durchs [[Christentum]] in die Welt gekommene [[Gedanke]] der [[Zeit]] und Geschichtlichkeit des Menschen - [[Augustin]] | ||
- | * der [[Glaube]] an die göttliche Vorsehung als Bestimmungsmacht des Weltgeschehens ([[Bossuet]]) | + | * der [[Glaube]] an die göttliche |
* die [[Selbstgewißheit]] der aufgeklärten Vernunft ([[Kant]]) | * die [[Selbstgewißheit]] der aufgeklärten Vernunft ([[Kant]]) | ||
* die Deutung der [[Laster]] und Antagonismen als [[Mittel]] einer göttlichen [[List]] im [[Interesse]] eines von Menschen weder gewußten noch gewollten Guten ([[Mandeville]]) | * die Deutung der [[Laster]] und Antagonismen als [[Mittel]] einer göttlichen [[List]] im [[Interesse]] eines von Menschen weder gewußten noch gewollten Guten ([[Mandeville]]) | ||
- | * die Befragung des Weltgeschehens hinsichtlich eines höheren [[sittlich]]-religiösen [[Sinn]]s: Fichte, Schelling | + | * die Befragung des Weltgeschehens hinsichtlich eines höheren [[sittlich]]-religiösen [[Sinn|Sinns]]: Fichte, Schelling |
- | * der Motor der Entwicklung ist die Spannung beziehungsweise der [[Widerspruch]], | + | * der Motor der Entwicklung ist die Spannung beziehungsweise der [[Widerspruch]], |
==== Methode ==== | ==== Methode ==== | ||
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- [[Wissenschaft]] von dem [[Wissen]] an sich, von den Kategorien | - [[Wissenschaft]] von dem [[Wissen]] an sich, von den Kategorien | ||
- [[Lehre]] vom Sein - Gedanke in seiner Unmittelbarkeit | - [[Lehre]] vom Sein - Gedanke in seiner Unmittelbarkeit | ||
- | - Lehre vom [[Wesen]] - Gedanke in seiner | + | - Lehre vom [[Wesen]] - Gedanke in seiner Reflexion |
- Lehre vom Beginnen - Gedanke in seiner Rückkehr | - Lehre vom Beginnen - Gedanke in seiner Rückkehr | ||
- hebt das Gesetz vom Widerspruch durch Vermittlung auf: Thesis-Antithesis-Synthesis beziehungsweise Sein-Nichts-Werden (das Sein und das [[Nichts]] sind fast identisch) oder Entstehen-Vergehen-Dasein\\ | - hebt das Gesetz vom Widerspruch durch Vermittlung auf: Thesis-Antithesis-Synthesis beziehungsweise Sein-Nichts-Werden (das Sein und das [[Nichts]] sind fast identisch) oder Entstehen-Vergehen-Dasein\\ | ||
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==== Phänomenologie des Geistes ==== | ==== Phänomenologie des Geistes ==== | ||
- | 1806\\ | + | {{ : |
Anmarschweg zum individuellen Denken → man möchte sich hineindenken!\\ | Anmarschweg zum individuellen Denken → man möchte sich hineindenken!\\ | ||
+ | - entfaltet die Subjekt-Objekt-Einheit, | ||
+ | - //Kein positives Werk noch Tat kann die allgemeine Freiheit hervorbringen; | ||
- die große philosophische Kavaliertour an die Höfe der Welt, und fehlt Hegel [[Faust# | - die große philosophische Kavaliertour an die Höfe der Welt, und fehlt Hegel [[Faust# | ||
- immer wieder fährt das Subjekt durchs [[Objekt]] zu einem antwortenden Gegenstand zur jeweiligen Subjektart hindurch → neue Subjektstufen werden betreten \\ | - immer wieder fährt das Subjekt durchs [[Objekt]] zu einem antwortenden Gegenstand zur jeweiligen Subjektart hindurch → neue Subjektstufen werden betreten \\ | ||
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==== Philosophie des Geistes ==== | ==== Philosophie des Geistes ==== | ||
- | - Idee, die aus ihrem Anderssein in sich zurückgeht\\ | + | - Idee, die aus ihrem Anderssein in sich zurückgeht: die Einheit des Geistes geht über das rein Geistige hinaus, bleibt aber ursprünglich als vom [[Bewußtsein]] getragen, vom Erkennen und [[Wissen]] her gedacht, vor aller Empirie\\ |
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- | - die Verwirklichung Gottes vollzieht sich in der [[Kunst]] und in der Wissenschaft | + | - die Verwirklichung Gottes vollzieht sich in der [[Kunst]] und in der Wissenschaft, wo das Gegenständliche in seiner Gegenständlichkeit als [[Selbst]] gewußt/ |
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==== Rezeption ==== | ==== Rezeption ==== | ||
- | - Ich traue Hegel zwar sehr viele Kenntnisse in der Natur, wie in der Geschichte zu: Ob nach den neuen Entdeckungen, | + | - Ich traue Hegel zwar sehr viele Kenntnisse in der Natur, wie in der Geschichte zu: Ob nach den neuen Entdeckungen, |
- | + | - Mit Hegel begann jener verkehrte [[Glauben]] an das geschichtliche Sein, der mit dem völligen Entleeren aller Werte enden mußte. ([[Jung# | |
- | === LEISTUNG Hegels | + | === seine Leistungen |
* Lehre vom dialektischen Denken | * Lehre vom dialektischen Denken | ||
* Lehre vom Denken der [[Dialektik]] | * Lehre vom Denken der [[Dialektik]] | ||
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=== über Hegels Philosophie === | === über Hegels Philosophie === | ||
- das [[Gesetz]] der [[Familie]] kommt nicht an den Tag des Bewußtseins, | - das [[Gesetz]] der [[Familie]] kommt nicht an den Tag des Bewußtseins, | ||
+ | - Hegels Philosophie, | ||
- wichtigste Frage: Inwiefern hat Hegel mit den Romantikern zu schaffen?\\ | - wichtigste Frage: Inwiefern hat Hegel mit den Romantikern zu schaffen?\\ | ||
- besitzt im Kantschen Sinne keine Erkenntnistheorie, | - besitzt im Kantschen Sinne keine Erkenntnistheorie, | ||
- bestreitet das [[Element]] des Tragischen in der Geschichte keineswegs, aber will es im objektiven Gesamtzusammenhang einordnen \\ | - bestreitet das [[Element]] des Tragischen in der Geschichte keineswegs, aber will es im objektiven Gesamtzusammenhang einordnen \\ | ||
- sieht die Welt als [[Prozeß]] abstrakten Denkens → Schwierigkeit Hegels, sein System zum Rang eines abstrakten Systems zu erheben, denn die Begebenheiten können nicht immer sinnvoll verbunden werden → Gewalt bei Verbindung, sofern man Hegel als Systemphilosophen begreift ([[Lukacs]])\\ | - sieht die Welt als [[Prozeß]] abstrakten Denkens → Schwierigkeit Hegels, sein System zum Rang eines abstrakten Systems zu erheben, denn die Begebenheiten können nicht immer sinnvoll verbunden werden → Gewalt bei Verbindung, sofern man Hegel als Systemphilosophen begreift ([[Lukacs]])\\ | ||
+ | - seine Philosophie gleicht einer [[Groteske# | ||
- historische Bildung → wir müssen sie überwinden \\ | - historische Bildung → wir müssen sie überwinden \\ | ||
- „Die Denkweise Hegels ist von der Goetheschen nicht sehr entfernt: man höre Goethe über [[Spinoza]]. [[Wille]] zur Vergöttlichung des Alls und des [[Leben]]s, um in seinem Anschauen und Ergründen Ruhe und [[Glück]] zu finden. Hegel sucht Vernunft überall, vor der Vernunft darf man sich ergeben und bescheiden. Bei Goethe eine Art von fast freudigem und vertrauendem [[Fatalismus]], | - „Die Denkweise Hegels ist von der Goetheschen nicht sehr entfernt: man höre Goethe über [[Spinoza]]. [[Wille]] zur Vergöttlichung des Alls und des [[Leben]]s, um in seinem Anschauen und Ergründen Ruhe und [[Glück]] zu finden. Hegel sucht Vernunft überall, vor der Vernunft darf man sich ergeben und bescheiden. Bei Goethe eine Art von fast freudigem und vertrauendem [[Fatalismus]], | ||
- | - Hegel setzte in der [[Phänomenologie]] die [[Romantiker]] bei (Schelling) → Schellings | + | - Hegel setzte in der [[Phänomenologie]] die [[Romantiker]] bei (Schelling) → Schellings „Untersuchungen über die menschliche [[Freiheit]]“ ist Antwort auf die // |
+ | - seine Philosophie hat keine [[Ethik]], die eine absolute Trennung von Gut und Böse begründen könnte ([[Schmitt]]) | ||
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hegel.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/29 15:32 von Robert-Christian Knorr