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karthago

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karthago [2013/12/04 12:19] Robert-Christian Knorrkarthago [2024/03/26 03:58] (aktuell) – [politische Ordnung] Robert-Christian Knorr
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 - oligarchisch, dabei ein fortwährender Dualismus zwischen Staats- und Feldherrengewalt\\ - oligarchisch, dabei ein fortwährender Dualismus zwischen Staats- und Feldherrengewalt\\
 - an der Spitze standen zwei Suffeten, die alljährlich gewählt wurden und Eponymen waren\\ - an der Spitze standen zwei Suffeten, die alljährlich gewählt wurden und Eponymen waren\\
-- 30 Mitglieder eines Rates bestimmten über die Geschicke der [[Stadt]], dazu kamen 104 [[Ephor]]en, eine Art Kontrollorgan\\+- 30 Mitglieder eines Rates bestimmten über die Geschicke der [[Stadt]], dazu kamen 104 [[Ephor|Ephoren]], eine Art Kontrollorgan\\
 - es gab eine [[Volksversammlung]], die aber außer der [[Wahl]] der Suffeten keine politische [[Macht]] besaß;\\ - es gab eine [[Volksversammlung]], die aber außer der [[Wahl]] der Suffeten keine politische [[Macht]] besaß;\\
 - die Vermittlung dorischer Einflüsse erfolgte über Libyen, wohin Verbindungsfäden bestanden → Kyrene\\ - die Vermittlung dorischer Einflüsse erfolgte über Libyen, wohin Verbindungsfäden bestanden → Kyrene\\
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 ===== Flotte und Armee ===== ===== Flotte und Armee =====
 - die Flotte bestand aus Fünfdeckern und war bis zu den Punischen Kriegen die stärkste im westlichen Mittelmeer\\ - die Flotte bestand aus Fünfdeckern und war bis zu den Punischen Kriegen die stärkste im westlichen Mittelmeer\\
-- die Soldaten kamen aus verbündeten Städten und unterworfenen Libyern, von denen einige aber selbst einen Tribut von Karthago forderten; dazu [[Söldner]] aus aller [[Welt]]: [[Kelten]], viele Iberer, Italiker, Griechen, Nordafrikaner\\+- die Soldaten kamen aus verbündeten Städten und unterworfenen Libyern, von denen einige aber selbst einen [[Tribut]] von Karthago forderten; dazu [[Söldner]] aus aller [[Welt]]: [[Kelten]], viele Iberer, Italiker, Griechen, Nordafrikaner\\
 - die Armee wurde von Nachkommen [[Mago#Magos]] geführt, ab dem 3. Jahrhundert v.Chr. vom Barkidengeschlecht;\\ - die Armee wurde von Nachkommen [[Mago#Magos]] geführt, ab dem 3. Jahrhundert v.Chr. vom Barkidengeschlecht;\\
 - Durch die Einrichtung des Gerichtshofes der Hundertvier, vor dem jeder [[Feldherr]] Rechenschaft ablegen mußte, wurde schließlich das Mißtrauen ihm gegenüber offiziell statuiert und zu einem gesetzlichen Dauerzustand gemacht. (Heuß) - Durch die Einrichtung des Gerichtshofes der Hundertvier, vor dem jeder [[Feldherr]] Rechenschaft ablegen mußte, wurde schließlich das Mißtrauen ihm gegenüber offiziell statuiert und zu einem gesetzlichen Dauerzustand gemacht. (Heuß)
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   * Arendt, Anton, Syrakus im zweiten punischen Kriege. I. Quellenkritik, Königsberg 1899.   * Arendt, Anton, Syrakus im zweiten punischen Kriege. I. Quellenkritik, Königsberg 1899.
   * Bauer, Ludwig, Das Verhältnis der Punica des C. Silius Italicus zur 3. Dekade des Livius, Erlangen 1883.   * Bauer, Ludwig, Das Verhältnis der Punica des C. Silius Italicus zur 3. Dekade des Livius, Erlangen 1883.
-  * Friedrich, Thomas, Biographie des Barkiden Mago. Ein Beitrag zur Kritik des Valerius Antias, [[Wien]] 1880.+  * Friedrich, Thomas, [[Biographie]] des Barkiden Mago. Ein Beitrag zur Kritik des Valerius Antias, [[Wien]] 1880.
   * Haehnel, Georg, Die Quellen des Cornelius Nepos im Leben Hannibals, Jena 1888.   * Haehnel, Georg, Die Quellen des Cornelius Nepos im Leben Hannibals, Jena 1888.
   * Schermann, M., Der 1. punische Krieg im Lichte der livianischen [[Tradition]], Tübingen 1905.   * Schermann, M., Der 1. punische Krieg im Lichte der livianischen [[Tradition]], Tübingen 1905.
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 ===== Rezeption ===== ===== Rezeption =====
-In jeder Beziehung erscheint Karthago als vorgeschobener Posten des semitischen [[Orient#Orients]] mit seiner brutalen Kriegführung, seiner rücksichtlosen Aussaugung der Untertanen, seinem [[Strafrecht]], das gegen verurteilte Feldherrn - ... – die barbarischten [[Strafe#Strafen]] gestattete, und vor allem mit dem blutigen Brauch, in Notfällen die erstgeborenen Söhne, wenn sie herangewachsen waren, den zürnenden [[Götter#Göttern]] zu opfern. (Meyer)\\+In jeder Beziehung erscheint Karthago als vorgeschobener Posten des semitischen [[Orient#Orients]] mit seiner brutalen Kriegführung, seiner rücksichtlosen Aussaugung der Untertanen, seinem [[Strafrecht]], das gegen verurteilte Feldherrn - ... – die barbarischten [[Strafe#Strafen]] gestattete, und vor allem mit dem blutigen [[Brauch]], in Notfällen die erstgeborenen Söhne, wenn sie herangewachsen waren, den zürnenden [[Götter#Göttern]] zu opfern. (Meyer)\\
 - diesem [[Staat]] und seinem [[Reich#Reiche]] fehlte bei allem [[Stolz]] das eigentlich imperiale [[Ethos]], das schon die großen Reichsbildungen des alten Orients und in noch höherem Maße der indogermanischen [[Geschichte]] auszeichnet (Vogt) - diesem [[Staat]] und seinem [[Reich#Reiche]] fehlte bei allem [[Stolz]] das eigentlich imperiale [[Ethos]], das schon die großen Reichsbildungen des alten Orients und in noch höherem Maße der indogermanischen [[Geschichte]] auszeichnet (Vogt)
karthago.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/26 03:58 von Robert-Christian Knorr