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magdeburgische

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 Ein weiteres, sehr auffälliges Merkmal des Magdeburgischen ist die Aussprache des AU, das zum langen O wird. Er sagt also //loofen// und //ooch//. AU tritt aber auch als U auf, wie bei //uff// oder //druff//; daneben findet sich die normale Form in [[Frau]], //jenau// oder blau. Das kurze E wird in Endungen gern verschluckt (machn, sagn, //jehn//), in Vorsilben tritt es als das dunkle, offene auf (//varloofen//). Außerdem wird das kurze E als (//Arbse//, //Tarrine//), das lange e als Ä (//Bäsen//, //fäjen//) gesprochen.\\ Ein weiteres, sehr auffälliges Merkmal des Magdeburgischen ist die Aussprache des AU, das zum langen O wird. Er sagt also //loofen// und //ooch//. AU tritt aber auch als U auf, wie bei //uff// oder //druff//; daneben findet sich die normale Form in [[Frau]], //jenau// oder blau. Das kurze E wird in Endungen gern verschluckt (machn, sagn, //jehn//), in Vorsilben tritt es als das dunkle, offene auf (//varloofen//). Außerdem wird das kurze E als (//Arbse//, //Tarrine//), das lange e als Ä (//Bäsen//, //fäjen//) gesprochen.\\
 Das I findet wenig Verwendung, es wird entweder als U wie in //Kursche// oder //Burne// oder aber normal in //wiste// (willst du) oder //biste// (bist du) gebraucht. Ein IE kann zum U beziehungsweise Ü (//Vürtel//) oder verkürzt wie in disse (diese, weiches s), aber auch normal verwendet werden wie in Wiese.  \\ Das I findet wenig Verwendung, es wird entweder als U wie in //Kursche// oder //Burne// oder aber normal in //wiste// (willst du) oder //biste// (bist du) gebraucht. Ein IE kann zum U beziehungsweise Ü (//Vürtel//) oder verkürzt wie in disse (diese, weiches s), aber auch normal verwendet werden wie in Wiese.  \\
-Wörter wie //eens//, //beede//, //Beene//, //kleen//, //keener//, ich //wees// sind typisch für Magdeburg. Das EI wird zum langen E, wobei wieder einige Formen wie im Hochdeutschen auftreten (Seil, Schwein). Am Wortanfang wird es zu einem I (//inkoofen//, //rinbringen//) und manchmal tritt das EI als EU wie in //jescheut// (gescheit) auf. EU selbst wird dahingegen oft als EI gesprochen (/weseneie Neistadt//, //Beitel//). \\+Wörter wie //eens//, //beede//, //Beene//, //kleen//, //keener//, ich //wees// sind typisch für Magdeburg. Das EI wird zum langen E, wobei wieder einige Formen wie im Hochdeutschen auftreten (Seil, Schwein). Am Wortanfang wird es zu einem I (//inkoofen//, //rinbringen//) und manchmal tritt das EI als EU wie in //jescheut// (gescheit) auf. EU selbst wird dahingegen oft als EI gesprochen (neie Neistadt, //Beitel//). \\
 Das O kann als kurzes O in //kommste// (kommst du), als U (vull), als A (//Kammode//) oder als E (//abselut//, //deste// mehr) auftreten. Ein Ö wird häufig ersetzt durch ein langes E, so daß es //Keenich//, //bleede//, //Eel// und //scheen// heißt. \\ Das O kann als kurzes O in //kommste// (kommst du), als U (vull), als A (//Kammode//) oder als E (//abselut//, //deste// mehr) auftreten. Ein Ö wird häufig ersetzt durch ein langes E, so daß es //Keenich//, //bleede//, //Eel// und //scheen// heißt. \\
 Auch beim U gibt es die verschiedensten Verwendungsformen. Es kann als O (//Blome//, //Broder//) oder als E (//simmelieren//, //akerat//) gesprochen werden. Als Umlaut wird das Ü zum kurzen U wie in //markwurdisch// (merkwürdig), Tute oder //Schurze//; oder zum langen I/IE wie in //Bricke//, //Sticke//, //zerick//, //Biecher//, //Bliete//. Auch beim U gibt es die verschiedensten Verwendungsformen. Es kann als O (//Blome//, //Broder//) oder als E (//simmelieren//, //akerat//) gesprochen werden. Als Umlaut wird das Ü zum kurzen U wie in //markwurdisch// (merkwürdig), Tute oder //Schurze//; oder zum langen I/IE wie in //Bricke//, //Sticke//, //zerick//, //Biecher//, //Bliete//.
magdeburgische.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/20 15:21 von Robert-Christian Knorr