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mehrheit

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 ====== MEHRHEIT ====== ====== MEHRHEIT ======
 - Furchtbar ist des Volkes Mehrheit, wenn sie dreiste Führer hat. ([[Euripides]])\\ - Furchtbar ist des Volkes Mehrheit, wenn sie dreiste Führer hat. ([[Euripides]])\\
 +- Versammlung von Dummköpfen und unfähigen Menschen ([[Hitler]]) → [[http://www.reichstagsprotokolle.de/Blatt2_w5_bsb00000130_00215.html|Entgegnung]] des SPD-Abgeordneten Breitscheid 1932 im [[Reichstag]]\\
 - bemißt sich in [[Rom]] nach den [[Tribus]] beziehungsweise Gentilien, nicht nach den Individuen (Nicolet)\\ - bemißt sich in [[Rom]] nach den [[Tribus]] beziehungsweise Gentilien, nicht nach den Individuen (Nicolet)\\
 Wer sich willenlos der Mehrheit unterordnet, der verzich­tet auf das [[Leben]]. ([[Nietzsche]])\\ Wer sich willenlos der Mehrheit unterordnet, der verzich­tet auf das [[Leben]]. ([[Nietzsche]])\\
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 [[Demokratie]] wird oft als Sammelbegriff für Regierungsformen, deren Herrschaftsgrundlage aus dem Volk abgeleitet wird, benutzt. Allerdings ist es nicht ganz einfach eine präzise [[Definition]] für sie zu finden, da sich die verschiedenen Demokratieformen durch vielerlei Dinge unterscheiden. Im herkömmlichen [[Sinn]] ist sie durch das Vorhandensein einer Verfassung gekennzeichnet, die auf der Verteilung der drei Hauptaufgaben staatlicher Machtausübung (Legislative, Exekutive, Judikative) beruht, die die Grundrechte gewährleistet und das [[allgemein#allgemeine]], gleiche und freie [[Wahlrecht]] sichert. \\ [[Demokratie]] wird oft als Sammelbegriff für Regierungsformen, deren Herrschaftsgrundlage aus dem Volk abgeleitet wird, benutzt. Allerdings ist es nicht ganz einfach eine präzise [[Definition]] für sie zu finden, da sich die verschiedenen Demokratieformen durch vielerlei Dinge unterscheiden. Im herkömmlichen [[Sinn]] ist sie durch das Vorhandensein einer Verfassung gekennzeichnet, die auf der Verteilung der drei Hauptaufgaben staatlicher Machtausübung (Legislative, Exekutive, Judikative) beruht, die die Grundrechte gewährleistet und das [[allgemein#allgemeine]], gleiche und freie [[Wahlrecht]] sichert. \\
-Die moderne Demokratie hat zwei Grundformen ausgebildet, welche sich in der Zuordnung der Institutionen von Parlament, [[Regierung]] und Staatsoberhaupt unterscheiden. In der parlamentarischen Demokratie geht die Regierung aus dem Parlament hervor und wählt den Regierungschef, der vom Parlament abhängig ist. Als Mutterland gilt hier England.+Die moderne Demokratie hat zwei Grundformen ausgebildet, welche sich in der Zuordnung der Institutionen von Parlament, [[Regierung]] und Staatsoberhaupt unterscheiden. In der parlamentarischen Demokratie geht die Regierung aus dem Parlament hervor und wählt den Regierungschef, der vom Parlament abhängig ist. Als [[Mutterland]] gilt hier England.
  
 Die präsidentielle Demokratie ist gekennzeichnet durch eine strikte Trennung von [[Parlament]] und Regierung. Durch eine Volkswahl geht der Präsident, der Regierungschef und Staatsoberhaupt in sich vereint, hervor.  Die präsidentielle Demokratie ist gekennzeichnet durch eine strikte Trennung von [[Parlament]] und Regierung. Durch eine Volkswahl geht der Präsident, der Regierungschef und Staatsoberhaupt in sich vereint, hervor. 
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 Ein anderes Problem, welches sich aus der [[Partizipation]] des Volkes an der politischen Entscheidungsfindung ergibt, ist jenes der Überforderung. In Konkurrenz um die demokratische Macht überbieten sich Parteien bei Wahlen zuweilen gegenseitig mit Versprechungen, um die Stimmen der Wählerschaft zu gewinnen. Doch gelingt es den Wahlsiegern, einmal im Amt, kaum noch, alle Versprechungen einzulösen, wenn die [[Realität]] sie „einholt“.  Ein anderes Problem, welches sich aus der [[Partizipation]] des Volkes an der politischen Entscheidungsfindung ergibt, ist jenes der Überforderung. In Konkurrenz um die demokratische Macht überbieten sich Parteien bei Wahlen zuweilen gegenseitig mit Versprechungen, um die Stimmen der Wählerschaft zu gewinnen. Doch gelingt es den Wahlsiegern, einmal im Amt, kaum noch, alle Versprechungen einzulösen, wenn die [[Realität]] sie „einholt“. 
  
-Die Folge dessen ist ein Verlust an [[Vertrauen]] in die [[Regierung]] von Seiten der Bevölkerung und auch Verwirrtheit, da sich die Parteien in ihren Wahlversprechungen teils stark gleichen. Gleichzeitig meiden es die meisten Politiker, die Erwartungen der Stimmbürger zu enttäuschen und die Versprechungen zu korrigieren, weil sie den Machtverlust bei nachfolgenden Wahlen fürchten. Dadurch steht die Demokratie immer in der Gefahr, sich selbst zu überfordern, die Bürger zu enttäuschen und deshalb Vertrauen und Zustimmung zu verlieren. +Die Folge dessen ist ein [[Verlust]] an [[Vertrauen]] in die [[Regierung]] von Seiten der Bevölkerung und auch Verwirrtheit, da sich die Parteien in ihren Wahlversprechungen teils stark gleichen. Gleichzeitig meiden es die meisten Politiker, die Erwartungen der Stimmbürger zu enttäuschen und die Versprechungen zu korrigieren, weil sie den Machtverlust bei nachfolgenden Wahlen fürchten. Dadurch steht die Demokratie immer in der Gefahr, sich selbst zu überfordern, die Bürger zu enttäuschen und deshalb Vertrauen und Zustimmung zu verlieren. 
  
  
mehrheit.txt · Zuletzt geändert: 2023/11/06 20:07 von Robert-Christian Knorr