mensch
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- selig und bescheiden in der ihm von Gott vorgegebenen Bahn soll er walten (Angelis)\\ | - selig und bescheiden in der ihm von Gott vorgegebenen Bahn soll er walten (Angelis)\\ | ||
- in anderen Menschen kommt Gott selbst auf mich zu ([[Barth]])\\ | - in anderen Menschen kommt Gott selbst auf mich zu ([[Barth]])\\ | ||
- | - neuer Einsatz der [[Natur]] → keine bloße Fortsetzung ([[Evolution]]), | + | - neuer Einsatz der [[Natur]] → keine bloße Fortsetzung ([[Evolution]]), |
- besitzt die ihm unbewußte Gesetzmäßigkeit der freien Reflexion\\ | - besitzt die ihm unbewußte Gesetzmäßigkeit der freien Reflexion\\ | ||
- ist die Exegese des Symbols, er entrollt das Einheitliche der Ahnungen ([[Bäumler]])\\ | - ist die Exegese des Symbols, er entrollt das Einheitliche der Ahnungen ([[Bäumler]])\\ | ||
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- setzt das [[Werk]] der Natur fort und bringt die Absichten der Natur durch die [[Kunst]] in Erscheinung (von Einem)\\ | - setzt das [[Werk]] der Natur fort und bringt die Absichten der Natur durch die [[Kunst]] in Erscheinung (von Einem)\\ | ||
- ist, weil er sein soll ([[Fichte]])\\ | - ist, weil er sein soll ([[Fichte]])\\ | ||
+ | - ist das Ganze seiner Mutationen, also eine Verbindung der [[Bewußtseinsebene|Bewußtseinsebenen]], | ||
- als Einzelwesen schwach, als Teil vom All stark ([[Grillparzer]])\\ | - als Einzelwesen schwach, als Teil vom All stark ([[Grillparzer]])\\ | ||
- lichter [[Moment]] in der [[Nacht]] der Totalität ([[Hegel]])\\ | - lichter [[Moment]] in der [[Nacht]] der Totalität ([[Hegel]])\\ | ||
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- hat kein anderes Geschick als die [[Liebe]]\\ | - hat kein anderes Geschick als die [[Liebe]]\\ | ||
- ist nicht zu stillem [[Genuß]], sondern zum Kampfe geboren\\ | - ist nicht zu stillem [[Genuß]], sondern zum Kampfe geboren\\ | ||
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- In uns ist alles. \\ | - In uns ist alles. \\ | ||
- soll selig und bescheiden in der ihm von Gott vorgezeichneten Bahn walten (Hölderlin)\\ | - soll selig und bescheiden in der ihm von Gott vorgezeichneten Bahn walten (Hölderlin)\\ | ||
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- der Mensch ist [[subjektiv]] in der Welt, selbst wenn er sich objektiv zur [[Unwahrheit]] verhält ([[Kierkegaard]])\\ | - der Mensch ist [[subjektiv]] in der Welt, selbst wenn er sich objektiv zur [[Unwahrheit]] verhält ([[Kierkegaard]])\\ | ||
- steht angesichts der [[Utopie]] selbstreferentieller Maschinen zur Disposition (Kittler)\\ | - steht angesichts der [[Utopie]] selbstreferentieller Maschinen zur Disposition (Kittler)\\ | ||
- | - der moderne Mensch hat zwei Wege, sich Wahrheit zu bestimmen, den emotionalen und den logischen ([[Kolbenheyer]])\\ | ||
- Der Mensch ist das eigentliche Sein seiner [[Transzendenz]] in der Uneigentlichkeit seines Daseins. ([[Kuhlmann]])\\ | - Der Mensch ist das eigentliche Sein seiner [[Transzendenz]] in der Uneigentlichkeit seines Daseins. ([[Kuhlmann]])\\ | ||
- zur [[Vernunft]] fähig durch reflexive Akte, wie es [[Geister]] auch sind ([[Leibniz]])\\ | - zur [[Vernunft]] fähig durch reflexive Akte, wie es [[Geister]] auch sind ([[Leibniz]])\\ | ||
- Der Mensch lebt allein, um sein und seines Mitmenschen Wohl zu befördern. Hierin kürzer zu seinem Endzweck zu gelangen, nützt er die Versuche seiner Vorfahren. Er studiert... Nicht bloß wissen, sondern auch für die Nachwelt tun, was die Vorwelt für uns getan, heißt ein Mensch zu sein... ([[Lichtenberg]])\\ | - Der Mensch lebt allein, um sein und seines Mitmenschen Wohl zu befördern. Hierin kürzer zu seinem Endzweck zu gelangen, nützt er die Versuche seiner Vorfahren. Er studiert... Nicht bloß wissen, sondern auch für die Nachwelt tun, was die Vorwelt für uns getan, heißt ein Mensch zu sein... ([[Lichtenberg]])\\ | ||
- hätte keine (moralische) [[Autonomie]], | - hätte keine (moralische) [[Autonomie]], | ||
+ | - armer Madensack ([[Luther]])\\ | ||
- älter als das Leben, älter die materielle Welt, die seines Willens [[Wert]] ist ([[Mann]])\\ | - älter als das Leben, älter die materielle Welt, die seines Willens [[Wert]] ist ([[Mann]])\\ | ||
- kann nur die Formen der Stoffe ändern ([[Marx]])\\ | - kann nur die Formen der Stoffe ändern ([[Marx]])\\ | ||
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- kein //interna veritas// - der Mensch ist geworden\\ | - kein //interna veritas// - der Mensch ist geworden\\ | ||
von manas\\ | von manas\\ | ||
- | - Selbstgefühl des Menschen will den [[Ausgleich]] von [[Interesse]]n | + | - Selbstgefühl des Menschen will den [[Ausgleich]] von Interessen |
- muß als [[Zweck]] an sich selbst behandelt werden \\ | - muß als [[Zweck]] an sich selbst behandelt werden \\ | ||
- erlebt und erleidet das Leben als eine Aufgabe der Versöhnung und Vereinigung des Nichtzuvereinigenden ([[Nietzsche]])\\ | - erlebt und erleidet das Leben als eine Aufgabe der Versöhnung und Vereinigung des Nichtzuvereinigenden ([[Nietzsche]])\\ | ||
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- bedarf der Freiheit, daraus erwachsen [[Verantwortung]], | - bedarf der Freiheit, daraus erwachsen [[Verantwortung]], | ||
- muß Teil eines Ganzen werden, dann ist das [[Ziel]] der menschlichen [[Revolution]] erreicht ([[Rousseau]])\\ | - muß Teil eines Ganzen werden, dann ist das [[Ziel]] der menschlichen [[Revolution]] erreicht ([[Rousseau]])\\ | ||
- | - neuer Einsatz der Natur → keine bloße Fortsetzung – Evolution -, sondern ist zweite Natur aus der ewigen Quelle selbst, nicht / | + | - neuer Einsatz der Natur → keine bloße Fortsetzung – Evolution -, sondern ist zweite Natur aus der ewigen Quelle selbst, nicht natura |
- in Gott → zöge Gott seine Allmacht einen [[Augenblick]] zurück, hörte der Mensch auf zu sein → die Tätigkeit des Menschen gehört mit zu Gott \\ | - in Gott → zöge Gott seine Allmacht einen [[Augenblick]] zurück, hörte der Mensch auf zu sein → die Tätigkeit des Menschen gehört mit zu Gott \\ | ||
- im Menschen ist die ganze [[Macht]] des finstern Prinzips - das von Gott geschiedene, | - im Menschen ist die ganze [[Macht]] des finstern Prinzips - das von Gott geschiedene, | ||
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- Der Mensch ist die Vereinigung zweier Prinzipien: des animalischen, | - Der Mensch ist die Vereinigung zweier Prinzipien: des animalischen, | ||
- ein psychosomatisches Wesen, das in einer materiellen und endlichen Welt, der [[Biosphäre]], | - ein psychosomatisches Wesen, das in einer materiellen und endlichen Welt, der [[Biosphäre]], | ||
+ | - wird, sofern er Gegenstand von Machtausübung ist, zum Es (Vereno)\\ | ||
- nimmt pro [[Sekunde]] 10 000 exterozeptive - Sinnesorgane an der Körperoberfläche) und propriozeptive (im Körper liegende Sinnesorgane - Sinneswahrnehmungen auf, was eine drastische Auswahl für die höheren Hirnwindungen erfordert ([[Watzlawick]])\\ | - nimmt pro [[Sekunde]] 10 000 exterozeptive - Sinnesorgane an der Körperoberfläche) und propriozeptive (im Körper liegende Sinnesorgane - Sinneswahrnehmungen auf, was eine drastische Auswahl für die höheren Hirnwindungen erfordert ([[Watzlawick]])\\ | ||
- der lebendige Magnet, um welchen die ganze irdische Natur sich versammelt (Windischmann) | - der lebendige Magnet, um welchen die ganze irdische Natur sich versammelt (Windischmann) | ||
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- wird immer den rationalen als [[Fanatiker]] und Beschränkten der Tat betrachten, dieser [[Gegensatz]] ist durch keinen Ausweg jemals zu überwinden, | - wird immer den rationalen als [[Fanatiker]] und Beschränkten der Tat betrachten, dieser [[Gegensatz]] ist durch keinen Ausweg jemals zu überwinden, | ||
- | - seine einzige [[Möglichkeit]], | + | - seine einzige [[Möglichkeit]], |
+ | - Das schönste [[Glück]] des denkenden Menschen ist, das Erforschliche erforscht zu haben und das Unerforschliche ruhig zu verstehen. ([[Goethe]]) | ||
===== gesunder Mensch ===== | ===== gesunder Mensch ===== | ||
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- oft weiß das eine nicht vom [[andere# | - oft weiß das eine nicht vom [[andere# | ||
- drückt keine gegliederte Gesellschaft aus, sondern eine aufgelöste ([[Moeller]]) | - drückt keine gegliederte Gesellschaft aus, sondern eine aufgelöste ([[Moeller]]) | ||
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+ | ===== magischer Mensch ===== | ||
+ | besitzt folgende Eigenschaften: | ||
+ | - ist ichlos; | ||
+ | - seine Welt ist unitär-punkthaft; | ||
+ | - ist raum- und zeitlos; | ||
+ | - ist in die Natur eingeflochten und | ||
+ | - will durch Zauber Macht über seine Umwelt erringen (Gebser) | ||
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===== mittelalterlicher Mensch ===== | ===== mittelalterlicher Mensch ===== | ||
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===== moderner Mensch ===== | ===== moderner Mensch ===== | ||
- | - orientiert sich stark nach vorn und will vom Gewesenen nicht viel wissen;\\ | + | - orientiert sich stark nach vorn und will vom Gewesenen nicht viel wissen; |
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+ | - hat zwei Wege, sich Wahrheit zu bestimmen, den emotionalen und den logischen ([[Kolbenheyer]])\\ | ||
- Wir schwachen, vermessenen, | - Wir schwachen, vermessenen, | ||
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+ | ===== mythischer Mensch ===== | ||
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+ | - das entscheidende Charakteristikum ist bei ihm das Entstehen der Seele, was an die Bewußtwerdung der Zeit gekoppelt sein muß\\ | ||
===== naiver Mensch ===== | ===== naiver Mensch ===== | ||
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- [[siderisch# | - [[siderisch# | ||
- geistige Region; | - geistige Region; | ||
- | - eine personifizierte unglückliche Ehe und Mißheirat, gewöhnlich deswegen, weil die Frau sich dem Manne überlegen fühlt, manchmal auch, weil sie sich ihm nicht gewachsen ist, und ringt, nicht in ihm unterzugehen ([[Huch]]) | + | - eine personifizierte unglückliche Ehe und Mißheirat, gewöhnlich deswegen, weil die Frau sich dem Manne überlegen fühlt, manchmal auch, weil sie sich ihm nicht gewachsen ist, und ringt, nicht in ihm unterzugehen ([[Huch]])\\ |
+ | - ist einer, in dem die einfachsten Begebenheiten die lebhaftesten Empfindungen hervorrufen, | ||
+ | - wenn er schreibt, so darf man von seinem Buche keine erschütternden dramatischen Szenen, keine geschickten Romanverwicklungen, | ||
===== westlicher Mensch ===== | ===== westlicher Mensch ===== | ||
Zeile 166: | Zeile 185: | ||
- Großzügigkeit: | - Großzügigkeit: | ||
- Fähigkeit zur Selbstaufopferung: | - Fähigkeit zur Selbstaufopferung: | ||
- | - Empfindung zur Religion: Christus ist Sohn Gottes, unsere Sünden werden in einem künftigen | + | - Empfindung zur Religion: Christus ist Sohn Gottes, unsere Sünden werden in einem künftigen |
Zeile 208: | Zeile 227: | ||
- bringt sich als [[Prinzip]] in Übereinstimmung mit seinem Land zum [[Ausdruck]] ([[Camus]])\\ | - bringt sich als [[Prinzip]] in Übereinstimmung mit seinem Land zum [[Ausdruck]] ([[Camus]])\\ | ||
+ | - nichts ist natürlicher, | ||
- die eigene Tat (Wirklichkeit), | - die eigene Tat (Wirklichkeit), | ||
mensch.txt · Zuletzt geändert: 2024/09/14 08:52 von Robert-Christian Knorr