rom
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- [[Tapferkeit]], | - [[Tapferkeit]], | ||
- | ===== Momente des römischen Schicksals | + | ===== römische Außenpolitik |
- | * Der römische [[Staat]] und das römische [[Volk]] waren von frühen Zeiten an Krieger; Rom von seinem höchsten bis im Notfall zum niedrigsten Gliede war ein Kriegerstaat. | + | |
- | * Die römischen Feldherren waren oft Konsuln, deren Amt- und Feldherrenwürde gewöhnlich nur ein [[Jahr]] dauerte; sie mußten also eilen, um im Triumphe zurückzukehren... | + | |
- | * Auch der römische Soldat nahm an den [[Ehre# | + | |
- | * Der größte Teil der gepriesenen Römertugend ist uns ohne die enge, harte Verfassung ihres Staates unerklärlich. | + | |
- | * Die Art, wie die [[Religion]] mit dem Staat in Rom verwebt war, trug zu seiner bürgerlich-kriegerischen Größe bei. | + | |
- | + | ||
- | - der Keim der Verwesung lag im Inneren des Gewächses\\ | + | |
- | Es bestand ein Zwiespalt in der Einrichtung des Staates selbst, die ungenauen Grenzen zwischen dem Rat, der Ritterschaft und den Bürgern.\\ | + | |
- | Es liegt ein Widerspruch in der Einrichtung Roms als Stadteinrichtung und dem Anspruch, die Beherrscherin der Welt zu sein.\\ | + | |
- | Der Kriegsgeist Roms mußte sich zuletzt gegen sich selbst kehren, der so oft gegen unschuldige Nationen und Städte Anwendung fand.\\ | + | |
- | - suchten Ausdrücke in der Gesetzgebung, | + | |
- | - Herrschaft des [[Recht# | + | |
- | - die Quelle der Einflüsse, die, unvermittelt und schließlich, | + | |
- | - das erste große Reich, das nicht nur [[Steuern]] nahm, sondern auch [[Gesetz# | + | |
- | - [[Symbol]] der Herrschaft der aristokratischen Werte ([[Nietzsche]]) | + | |
+ | Handelte es sich 264 v. Chr. noch um eine sehr beschränkte Zielsetzung Roms, die weder auf den Erwerb ganz Siziliens noch die Beherrschung des westlichen Mittelmeerbeckens gerichtet war, so wurde im Winter 219/18 von der Mehrheit im [[Senat]] der Entschluß gefaßt, die 241 und 238 v.Chr. gewonnene tyrrhenische Seebasis zu einer mediterranen auszuweiten. (Täubler) | ||
===== Geschichte ===== | ===== Geschichte ===== | ||
- Urgemeinschaft 753 - ca. 720 v.Chr. | - Urgemeinschaft 753 - ca. 720 v.Chr. | ||
- Königszeit ca. 720 - 509 v.Chr. | - Königszeit ca. 720 - 509 v.Chr. | ||
- | - Republik 509 - 40 v.Chr. | + | - [[Republik]] 509 - 40 v.Chr. |
* I. Epoche, die Frühe Republik bis ca. 260 v.Chr. | * I. Epoche, die Frühe Republik bis ca. 260 v.Chr. | ||
* II. Epoche, die Mittlere Republik 264 - 130 v.Chr. | * II. Epoche, die Mittlere Republik 264 - 130 v.Chr. | ||
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- im 5. Jahrhundert v.Chr. festigt Rom seine Stellung in Latium, denn die sabinisch-oskische Volksgruppe fiel aus den Bergen über die latinische Ebene her (Raubzüge), | - im 5. Jahrhundert v.Chr. festigt Rom seine Stellung in Latium, denn die sabinisch-oskische Volksgruppe fiel aus den Bergen über die latinische Ebene her (Raubzüge), | ||
- 455 v.Chr. schickte man drei Männer nach Sparta und Athen, um die Gesetze Lykurgs und Solons zu studieren\\ | - 455 v.Chr. schickte man drei Männer nach Sparta und Athen, um die Gesetze Lykurgs und Solons zu studieren\\ | ||
- | - um 400 v.Chr. Gegenstoß gegen die Volsker\\ | + | - um 400 v.Chr. Gegenstoß gegen die [[Volsker]]\\ |
- | - die Macht in dieser Zeit bis zur Kaiserzeit | + | - die Macht lag bis zur Kaiserzeit bei den Komitien, die vom [[Senat]] Empfehlungen erhielten |
==== Größe ==== | ==== Größe ==== | ||
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396 v.Chr.: 1900 km²\\ | 396 v.Chr.: 1900 km²\\ | ||
+ | ==== Momente des römischen Schicksals ==== | ||
+ | * Der römische [[Staat]] und das römische [[Volk]] waren von frühen Zeiten an Krieger; Rom von seinem höchsten bis im Notfall zum niedrigsten Gliede war ein Kriegerstaat. | ||
+ | * Die römischen Feldherren waren oft Konsuln, deren Amt- und Feldherrenwürde gewöhnlich nur ein [[Jahr]] dauerte; sie mußten also eilen, um im Triumphe zurückzukehren... | ||
+ | * Auch der römische Soldat nahm an den [[Ehre# | ||
+ | * Der größte Teil der gepriesenen Römertugend ist [[uns]] ohne die enge, harte [[Verfassung]] ihres Staates unerklärlich. | ||
+ | * Die Art, wie die [[Religion]] mit dem Staat in Rom verwebt war, trug zu seiner bürgerlich-kriegerischen Größe bei. | ||
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+ | - der Keim der Verwesung lag im Inneren des Gewächses\\ | ||
+ | Es bestand ein Zwiespalt in der Einrichtung des Staates selbst, die ungenauen Grenzen zwischen dem Rat, der Ritterschaft und den Bürgern.\\ | ||
+ | Es liegt ein [[Widerspruch]] in der Einrichtung Roms als Stadteinrichtung und dem Anspruch, die Beherrscherin der Welt zu sein.\\ | ||
+ | Der Kriegsgeist Roms mußte sich zuletzt gegen sich selbst kehren, der so oft gegen unschuldige Nationen und Städte Anwendung fand.\\ | ||
+ | - suchten Ausdrücke in der Gesetzgebung, | ||
+ | - Herrschaft des [[Recht# | ||
+ | - die Quelle der Einflüsse, die, unvermittelt und schließlich, | ||
+ | - das erste große Reich, das nicht nur [[Steuern]] nahm, sondern auch [[Gesetz# | ||
+ | - [[Symbol]] der Herrschaft der aristokratischen Werte ([[Nietzsche]]) | ||
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+ | ===== griechische Einflüsse ===== | ||
+ | - setzten nach [[makedonischer_krieg# | ||
+ | - drei entscheidende Vertreter, die Rom mit griechischem Geist affizierten | ||
+ | * [[Polybios]] | ||
+ | * [[Panätios]] | ||
+ | * [[Poseidonios]] | ||
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+ | ===== römische Innenpolitik ===== | ||
+ | - seit 264 v.Chr. ist sie eine Folge von Auseinandersetzungen zwischen einer agrarischen, | ||
===== Recht ===== | ===== Recht ===== | ||
- | - die Bevölkerung zerfiel in mehrere Gruppen unterschiedlichen Rechtsstatus | + | - die [[Bevölkerung]] zerfiel in mehrere Gruppen unterschiedlichen Rechtsstatus |
* a) voller Status: (//cives optimo iure//) | * a) voller Status: (//cives optimo iure//) | ||
- römischer [[Bürger]] (cives) mit folgenden Rechten | - römischer [[Bürger]] (cives) mit folgenden Rechten | ||
- //ius conubii// (Recht der Eheschließung), | - //ius conubii// (Recht der Eheschließung), | ||
- //ius commercii// (Geschäftsrecht), | - //ius commercii// (Geschäftsrecht), | ||
- | - //ius suffragii// (Recht der Stimmabgabe), | + | - //ius suffragii// (Recht der Stimmabgabe), |
- //ius honorum// (Recht der Kandidatur), | - //ius honorum// (Recht der Kandidatur), | ||
* b) nicht voller Status (//cives non optimo iure//) | * b) nicht voller Status (//cives non optimo iure//) | ||
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===== römische Religion ===== | ===== römische Religion ===== | ||
- | - anfangs starke Affinität zum Totemismus durch die [[Bedeutung]] heiliger Tiere (Wolf, Specht, Stier → Mars; Gänse → Iuno), insbesondere gilt jedoch, daß die Römer ihre [[Götter]] stärker animierten als die [[Griechen]] (Animismus), | + | - anfangs starke Affinität zum [[Totem#Totemismus]] durch die [[Bedeutung]] heiliger Tiere ([[Wolf]], [[Specht]], Stier → [[Mars]]; Gänse → Iuno), insbesondere gilt jedoch, daß die Römer ihre [[Götter]] stärker animierten als die [[Griechen]] ([[Animismus]]), also abstraktere Beziehungen zur Religion besaßen als die konkreten Griechen, die anthropomorphisierten\\ |
- deutlicher Bezug zur [[Sippe]] durch die Artikulierung von geschlechterspezifischen Schutzgottheiten\\ | - deutlicher Bezug zur [[Sippe]] durch die Artikulierung von geschlechterspezifischen Schutzgottheiten\\ | ||
- | - im Zentrum familiärer Kulte stand der Herd (wo der pater familias die Kulte vollzog) | + | - im [[Zentrum]] familiärer Kulte stand der Herd (wo der pater familias die Kulte vollzog) |
→ der Vater erklärte vor dem Herd ein Neugeborenes als sein Kind\\ | → der Vater erklärte vor dem Herd ein Neugeborenes als sein Kind\\ | ||
- Bedeutung der Penaten (Hausgeister), | - Bedeutung der Penaten (Hausgeister), | ||
- außerhalb des Hauses sorgten sich die [[Lares]], deren Altäre in den Grenzbezirken zwischen den einzelnen Grundstücken standen, um das Wohlergehen des Ganzen\\ | - außerhalb des Hauses sorgten sich die [[Lares]], deren Altäre in den Grenzbezirken zwischen den einzelnen Grundstücken standen, um das Wohlergehen des Ganzen\\ | ||
- | - im [[Subjekt]] kümmerte sich der Genius ums persönliche Wohlergehen, | + | - im [[Subjekt]] kümmerte sich der [[Genius]] ums persönliche Wohlergehen, |
- | - die Römer kannten keine Ekstase, es zählte die rational sich gründende | + | - die Römer kannten keine Ekstase, es zählte die rational sich gründende Treue und die Einhaltung des Rituals |
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Verneinung naturhafter Verbundenheit durch die Dogmatik der Jungfräulichkeit → abstrakte Geistigkeit\\ | Verneinung naturhafter Verbundenheit durch die Dogmatik der Jungfräulichkeit → abstrakte Geistigkeit\\ | ||
Wirkung des Zaubers Kleinasiens: | Wirkung des Zaubers Kleinasiens: | ||
- | beglaubigte Auferstehung nach Martertod → Wirkung der starken Kräfte des [[Leid# | + | beglaubigte Auferstehung nach Martertod → [[Wirkung]] der starken Kräfte des [[Leid# |
- | ===== römische Außenpolitik ===== | + | |
- | Handelte es sich 264 v. Chr. noch um eine sehr beschränkte Zielsetzung Roms, die weder auf den Erwerb ganz Siziliens noch die Beherrschung des westlichen Mittelmeerbeckens gerichtet war, so wurde im Winter 219/18 von der Mehrheit im [[Senat]] der Entschluß gefaßt, die 241 und 238 v.Chr. gewonnene tyrrhenische Seebasis zu einer mediterranen auszuweiten. (Täubler) | ||
- | ===== römische Innenpolitik ===== | ||
- | - seit 264 v.Chr. ist sie eine Folge von Auseinandersetzungen zwischen einer agrarischen, |
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