schiller
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schiller [2020/07/29 16:40] – [Empfindungsweisen als Ausdrücke des Widerspruchs zwischen Ideal und Wirklichkeit] Robert-Christian Knorr | schiller [2022/06/04 18:33] – [Inhalt] Robert-Christian Knorr | ||
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- erhielt 1798 von [[Campe]] aus Braunschweig, | - erhielt 1798 von [[Campe]] aus Braunschweig, | ||
+ | === Aussehen, Vorlieben, äußere Besonderheiten === | ||
+ | - kräftig gebaut und groß (1,82m), zeitlebens schlank; blaugraue Augen, rotblonde (lange) Haare → Simanowitz erfaßte Schiller in ihrem Bildnis sehr gut < | ||
+ | - trank Wein in Gesellschaft, | ||
+ | - achtete sehr auf seine Umgebung, man solle sich frei benehmen, und er genoß die Zeit mit seiner Familie nach vollendeter Arbeit\\ | ||
+ | - hatte Sinne für das Gute und Schöne im öffentlichen Leben, erkannte auch dessen Mängel, aber das Politische war seine Sache nicht\\ | ||
+ | - [[Napoleon]] beeindruckte ihn nicht (Unterschied zu Goethe), da dessen Macht nicht auf [[Gerechtigkeit]] und Wahrheit ruhte\\ | ||
+ | - beim Schreiben trank er Kaffee und hörte [[Musik]], die seine Kinder oder Freunde fabrizierten\\ | ||
+ | - liebte Blumen um sich, besonders lilafarbene\\ | ||
+ | - Spinnen waren ihm verhaßt\\ | ||
+ | - er trug einfache Kleidung, auf die er in späteren Jahren achtete\\ | ||
+ | - seine Stimme war weder hell noch vollklingend, | ||
+ | - achtete nicht auf Kunstgriffe beim Vorlesen, sondern vertrat die Meinung, daß das Herz nur zum Herzen sprechen könne\\ | ||
+ | - ging nachlässig, | ||
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- Darstellung der leidenden Natur → der [[Held]] dringt auf absolute Realität, er soll alles zu Welt machen, was bloß Form ist und alle seine Anlagen zur [[Erscheinung]] bringen | - Darstellung der leidenden Natur → der [[Held]] dringt auf absolute Realität, er soll alles zu Welt machen, was bloß Form ist und alle seine Anlagen zur [[Erscheinung]] bringen | ||
- Darstellung der moralischen Selbständigkeit im [[Leiden]] → dringt auf absolute Formalität, | - Darstellung der moralischen Selbständigkeit im [[Leiden]] → dringt auf absolute Formalität, | ||
+ | - Das schöne Als-Ob Gottes ist subjektive Erfahrung, zumeist Projektion, wobei wir Attribute unserer Subjektivität als Freiheitsempfinden auf die Natur resp. Menschen übertragen, | ||
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|daß es abenteuerlich und unglaublich ist|das Interesse der Hauptperson| | |daß es abenteuerlich und unglaublich ist|das Interesse der Hauptperson| | ||
|daß es [[fremd]] und ausländisch ist|viele glänzende Situationen| | |daß es [[fremd]] und ausländisch ist|viele glänzende Situationen| | ||
- | |die Menge und Zerstreuung der Personen schadet dem [[Interesse]]|Beziehung auf [[Rußland]]| | + | |die Menge und [[Zerstreuung]] der Personen schadet dem [[Interesse]]|Beziehung auf [[Rußland]]| |
|die Größe und der Umfang, daß es kaum zu übersehen|der neue [[Boden]], auf dem, es spielt| | |die Größe und der Umfang, daß es kaum zu übersehen|der neue [[Boden]], auf dem, es spielt| | ||
|die Schwierigkeit es zu exekutieren auf dem [[Theater]]|daß das meiste daran schon erfunden ist| | |die Schwierigkeit es zu exekutieren auf dem [[Theater]]|daß das meiste daran schon erfunden ist| | ||
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- | === Inhalt === | + | [[https://vonwolkenstein.de/texte/Kabale_und_Liebe_Inhalt.pdf|Inhalt |
- | **1. Akt**: der Vater will den Sohn mit der Favoritin des Arbeitgebers verheiraten, | + | |
- | - der Sohn, Ferdinand, will dagegen eine bürgerliche | + | |
- | **2. Akt**: in II/3 das [[Gespräch]] zwischen Ferdinand und der Lady, die er heiraten soll → das Gesprächsthema ist u.a. der [[Fürst]], der hier als [[Libertin]], | + | |
- | - ironischerweise fühlt sich Mylady in ihrer [[Ehre]] gekränkt, als ob sie niemals in ihrem Leben über diese Begriffe hätte nachdenken müssen → die Verbindung scheint zu platzen\\ | + | |
- | - Ferdinands Vater, der Präsident, will daraufhin den Ruf Luises verschlechtern durch Vorwürfe der Kuppelei u.ä., II/6\\ | + | |
- | **3. Akt**: in III/1 spinnen der Präsident und seine Kreatur Wurm in Steigerung des Geschehens eine neue Brief-Intrige: | + | |
- | - Schiller thematisiert die Macht und ihren Mißbrauch - die Intriganten sind Regierungskriminelle\\ | + | |
- | - Luise kritisiert in III/4 Ferdinand, weil dieser eine Art von Liebesabsolutismus hinsichtlich reiner Liebe, ständischer Herkunft, Ehrbarkeit, Pflichtbewußtsein predigt\\ | + | |
- | - die Peripetie wird in III/6 vollendet, als Luise den befohlenen Brief schreibt und die [[Intrige]] ihren Lauf nimmt\\ | + | |
- | **4. Akt**: [[Hoffnung]] auf Rettung in IV/5, als der Präsident Luises Tugend hochbewertet und sich scheinbar einverstanden mit einer Ehe seines Sohnes und Luises erklärt\\ | + | |
- | - Lady kommt aus der Rolle der Mätresse nicht heraus und flieht aus [[Ehrgefühl]], statt zu kämpfen\\ | + | |
- | **5. Akt**: lange Reden täuschen nicht darüber hinweg, daß die Dinge entschieden sind → Luise und Ferdinand liegen bald tot auf der Bühne | + | |
==== Die Künstler ==== | ==== Die Künstler ==== |
schiller.txt · Zuletzt geändert: 2024/05/08 19:14 von Robert-Christian Knorr