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templer

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templer [2015/01/24 21:54] Robert-Christian Knorrtempler [2017/03/05 17:26] Robert-Christian Knorr
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 auch Templer oder Templerorden\\ auch Templer oder Templerorden\\
 Mönchsritterorden\\ Mönchsritterorden\\
--  ca. 1100 in [[Frankreich]] als administrative und exekutive [[Gewalt]] der Weisen von Sion geschaffen \\+-  ca. 1100 in [[Frankreich]] als administrative und exekutive [[Gewalt]] der [[Prieure#Weisen von Sion]] geschaffen \\
 -  seit 1118 in Jerusalem gebildete Einheit aus neun [[Ritter]]n – alle mit [[Hugo#Hugo von Champagne]] verwandt -, die Polizeigewalt zum Schutze der [[Pilger]] wahrnehmen wollten \\ -  seit 1118 in Jerusalem gebildete Einheit aus neun [[Ritter]]n – alle mit [[Hugo#Hugo von Champagne]] verwandt -, die Polizeigewalt zum Schutze der [[Pilger]] wahrnehmen wollten \\
 -  Verbindung zur ismaelitischen Geheimsekte der [[Assassinen]]\\ -  Verbindung zur ismaelitischen Geheimsekte der [[Assassinen]]\\
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 Der Aufstieg der Templer verläuft parallel zur ansteigenden Macht des Papsttums, und gar mancher [[Fürst]] versucht sich sein [[Seele]]nheil nach einem lasterhaften Leben dadurch zu erkaufen, daß er dem Orden zumindest Teile seines Besitzes verschreibt; v.a. französische Begüterte beschenken den Orden reichlich, so daß insbesondere in Frankreich ein [[Staat]] im Staate entstand, deutlich war dies auch in Portugal oder [[Spanien]] - allerdings stellten sich die Templer mit ihrer Heeresmacht in die Botmäßigkeit der jeweiligen weltlichen Herrscher, die kriegerische Auseinandersetzungen mit den sarazenischen Nachbarn führten -, schemenhaft in Deutschland - dort nahm der Deutschritterorden in etwa die Position der Templer ein, allerdings mit Schwerpunkt außerhalb der Reichsgrenzen im Osten - oder [[Italien]] zu sehen. \\ Der Aufstieg der Templer verläuft parallel zur ansteigenden Macht des Papsttums, und gar mancher [[Fürst]] versucht sich sein [[Seele]]nheil nach einem lasterhaften Leben dadurch zu erkaufen, daß er dem Orden zumindest Teile seines Besitzes verschreibt; v.a. französische Begüterte beschenken den Orden reichlich, so daß insbesondere in Frankreich ein [[Staat]] im Staate entstand, deutlich war dies auch in Portugal oder [[Spanien]] - allerdings stellten sich die Templer mit ihrer Heeresmacht in die Botmäßigkeit der jeweiligen weltlichen Herrscher, die kriegerische Auseinandersetzungen mit den sarazenischen Nachbarn führten -, schemenhaft in Deutschland - dort nahm der Deutschritterorden in etwa die Position der Templer ein, allerdings mit Schwerpunkt außerhalb der Reichsgrenzen im Osten - oder [[Italien]] zu sehen. \\
 Nach dem Fall Akkons 1291 verlor der Orden seine mutmaßliche historische Aufgabe, Verteidiger des Westens im Morgenlande zu sein. Akkon, welches sich zu einer Art von Strafkolonie für Übeltäter aus Europa entwickelt hatte, die dort weltlicher [[Gerichtsbarkeit]] entfliehen wollten und [[Sühne]] durch den Kampf gegen die Heiden erhofften, fiel und die verwilderten Helfershelfer flohen nach Europa zurück, dort [[Lohn]] für ihre Dienste erheischend. Und hier sei die Frage gestattet, ob die Templer unter Jakob von Molay in Frankreich ein eigenes Reich gründen wollten? Zwar fielen 490 der 500 Templer - das waren nicht alle, doch sicherlich ein großer Teil des Ordens - bei der Verteidigung der letzten Bastion des Christentums, doch etliche Helfershelfer werden entkommen sein! - Berechnen wir nur das [[Verhältnis]] von 1:9 von Weißmantel zu Braunmantel - Bedeutung siehe weiter unten -, dann kommen wir auf knapp 4500 Helfershelfer allein in Akkon! - Das Hauptaugenmerk des Ordens konnte ab sofort nur der Politik im christlichen Abendland, vornehmlich in Frankreich, gelten, wo durch den Orden der Zweitgeborenen der Einfluß wuchs. Die Templer organisieren sich neu, nehmen Gesinde auf [bis zu 90% der Mitglieder, die Verwaltungsarbeiten u.ä realisierten], die braune Umhänge statt weißer tragen, jedoch Ordensrechte in Anspruch nehmen. \\ Nach dem Fall Akkons 1291 verlor der Orden seine mutmaßliche historische Aufgabe, Verteidiger des Westens im Morgenlande zu sein. Akkon, welches sich zu einer Art von Strafkolonie für Übeltäter aus Europa entwickelt hatte, die dort weltlicher [[Gerichtsbarkeit]] entfliehen wollten und [[Sühne]] durch den Kampf gegen die Heiden erhofften, fiel und die verwilderten Helfershelfer flohen nach Europa zurück, dort [[Lohn]] für ihre Dienste erheischend. Und hier sei die Frage gestattet, ob die Templer unter Jakob von Molay in Frankreich ein eigenes Reich gründen wollten? Zwar fielen 490 der 500 Templer - das waren nicht alle, doch sicherlich ein großer Teil des Ordens - bei der Verteidigung der letzten Bastion des Christentums, doch etliche Helfershelfer werden entkommen sein! - Berechnen wir nur das [[Verhältnis]] von 1:9 von Weißmantel zu Braunmantel - Bedeutung siehe weiter unten -, dann kommen wir auf knapp 4500 Helfershelfer allein in Akkon! - Das Hauptaugenmerk des Ordens konnte ab sofort nur der Politik im christlichen Abendland, vornehmlich in Frankreich, gelten, wo durch den Orden der Zweitgeborenen der Einfluß wuchs. Die Templer organisieren sich neu, nehmen Gesinde auf [bis zu 90% der Mitglieder, die Verwaltungsarbeiten u.ä realisierten], die braune Umhänge statt weißer tragen, jedoch Ordensrechte in Anspruch nehmen. \\
-Die Bevölkerung in Frankreich, gebeutelt von der rigiden Sparpolitik des Königs, der eine mittelalterliche Spielart der Deflationspolitik betreibt, um seine Goldbestände möglichst hoch im [[Wert]] zu halten, sieht die wachsende Macht des reichen Ordens, der sich des Dünkels der Unantastbarkeit bedient und [[Hochmut]] lebt, sicherlich nicht mit freundlichen Augen. War der Auftrag der Templer nicht die Eroberung des Morgenlandes? Was wollten sie in Frankreich? mögen einige gemosert haben. Die Templer derweil suchen nach neuen Herausforderungen: Kongretationsversuche mit den Hospitalitern - Vorschlag Eduards von [[England]] - scheitern, ebenso ein Plan zur Wiedereroberung des Morgenlandes. - Papst Bonifatius VIII. regt den Plan zur Eroberung Jerusalems wiederholt an, u.a 1297, doch Bonifatius war mit Philipp zerstritten, wodurch keine starke Heeresmacht zusammengebracht werden kann.\\+Die Bevölkerung in Frankreich, gebeutelt von der rigiden Sparpolitik des Königs, der eine mittelalterliche Spielart der Deflationspolitik betreibt, um seine Goldbestände möglichst hoch im [[Wert]] zu halten, sieht die wachsende Macht des reichen Ordens, der sich des Dünkels der Unantastbarkeit bedient und [[Hochmut]] lebt, sicherlich nicht mit freundlichen Augen. War der Auftrag der Templer nicht die Eroberung des Morgenlandes? Was wollten sie in Frankreich? mögen einige gemosert haben. Die Templer derweil suchen nach neuen Herausforderungen: Kongretationsversuche mit den Hospitalitern - Vorschlag Eduards von [[England]] - [[scheitern]], ebenso ein Plan zur Wiedereroberung des Morgenlandes. - Papst Bonifatius VIII. regt den Plan zur Eroberung Jerusalems wiederholt an, u.a 1297, doch Bonifatius war mit Philipp zerstritten, wodurch keine starke Heeresmacht zusammengebracht werden kann.\\
 Gehen wir chronologisch vor und prüfen v.a. das entscheidende Verhältnisse zwischen der weltlichen Macht in Frankreich und den Templern, die in Frankreich ihr Machtzentrum besaßen: 1299 leihen die Templer 500000 Livres - nach heutigem Geld ca. 4 Mrd. Euro Philipp für die Mitgift seiner Schwester. Philipp soll das Geld in fünf Jahren zurückzahlen! Vor Ablauf der Frist überträgt er 1303 die königlichen Einkünfte in Frankreich an den Templerorden. Daraus läßt sich ablesen, daß er das [[Geld]] nicht zurückzahlen wird; aus welchem Grunde auch immer. Wahrscheinlich wird’s die akute Finanznot des Königs gewesen sein; eine [[Not]], die ihn dazu zwang, den Münzfuß auf ein dem Volke unerträgliches Maß zu mindern, so daß der wütende Pövel den König beschimpfte. Der König sucht Zuflucht, bei den Templern! 1304 gewähren sie ihm Obdach und Brot, was Philipp mit der weltlichen Bestätigung all ihrer Privilegien vergilt. Vergilt? Ist im Gewähren eines Ist’s nicht schon der versteckte Anspruch enthalten, dieses Gewähren nach Gutdünken auch wieder zu entziehen? Philipp darf nach kanonischem Recht die vom Papste gewährten Rechte dem Templerorden nicht bestätigen. Spätestens 1304 also setzt eine Entwicklung ein, die eine scheinbare Einmütigkeit bekundend doch nur den Grundstein legt für die weiteren rechtlichen Auseinanderstzungen zwischen König-  und Papsttum. \\ Gehen wir chronologisch vor und prüfen v.a. das entscheidende Verhältnisse zwischen der weltlichen Macht in Frankreich und den Templern, die in Frankreich ihr Machtzentrum besaßen: 1299 leihen die Templer 500000 Livres - nach heutigem Geld ca. 4 Mrd. Euro Philipp für die Mitgift seiner Schwester. Philipp soll das Geld in fünf Jahren zurückzahlen! Vor Ablauf der Frist überträgt er 1303 die königlichen Einkünfte in Frankreich an den Templerorden. Daraus läßt sich ablesen, daß er das [[Geld]] nicht zurückzahlen wird; aus welchem Grunde auch immer. Wahrscheinlich wird’s die akute Finanznot des Königs gewesen sein; eine [[Not]], die ihn dazu zwang, den Münzfuß auf ein dem Volke unerträgliches Maß zu mindern, so daß der wütende Pövel den König beschimpfte. Der König sucht Zuflucht, bei den Templern! 1304 gewähren sie ihm Obdach und Brot, was Philipp mit der weltlichen Bestätigung all ihrer Privilegien vergilt. Vergilt? Ist im Gewähren eines Ist’s nicht schon der versteckte Anspruch enthalten, dieses Gewähren nach Gutdünken auch wieder zu entziehen? Philipp darf nach kanonischem Recht die vom Papste gewährten Rechte dem Templerorden nicht bestätigen. Spätestens 1304 also setzt eine Entwicklung ein, die eine scheinbare Einmütigkeit bekundend doch nur den Grundstein legt für die weiteren rechtlichen Auseinanderstzungen zwischen König-  und Papsttum. \\
 Nun, Philipp erholt sich wieder. Sein Berater Wilhelm von Nogaret schärft ihm ein, daß der einmal begangene und nicht vom Papst widersprochene Weg der Rechtsprechung gegenüber den Templern auch in umgekehrter Nutzanwendung - also zum Schaden der Templer-  [[möglich]] wäre. Der [[Reichtum]] lockt, die Ausschaltung eines Stolpersteins auf dem Wege zu unumschränkter Macht in Frankreich. Also handelt Philipp!  Nun, Philipp erholt sich wieder. Sein Berater Wilhelm von Nogaret schärft ihm ein, daß der einmal begangene und nicht vom Papst widersprochene Weg der Rechtsprechung gegenüber den Templern auch in umgekehrter Nutzanwendung - also zum Schaden der Templer-  [[möglich]] wäre. Der [[Reichtum]] lockt, die Ausschaltung eines Stolpersteins auf dem Wege zu unumschränkter Macht in Frankreich. Also handelt Philipp! 
templer.txt · Zuletzt geändert: 2023/08/19 10:59 von Robert-Christian Knorr