zeitgestaltung
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==== III. Vertiefung der Analyse ==== | ==== III. Vertiefung der Analyse ==== | ||
- | “Zeitgestaltung in Thomas Manns Joseph-Tetralogie“ heißt das Thema der vorliegenden Arbeit. So ist es nunmehr an der Zeit, zu fragen, wie Zeit überhaupt gestaltet werden kann beziehungsweise dies im konkreten Fall geschehen ist. Die Reihenfolge des Vorgehens mag überraschen, | + | “Zeitgestaltung in Thomas Manns Joseph-Tetralogie“ heißt das Thema der vorliegenden Arbeit. So ist es nunmehr an der Zeit, zu fragen, wie Zeit überhaupt gestaltet werden kann beziehungsweise dies im konkreten Fall geschehen ist. Die Reihenfolge des Vorgehens mag überraschen, |
Somit ist nichts anderes möglich, als eine sukzessive, grundsätzlich chronologische Gestaltung. Allerdings wird die Chronologie des Geschehens, die in der Genesis (Kapitel 25 bis 50) vorgezeichnet ist, eingehalten. Dennoch, oder gerade deshalb schaltet TM einige vorhergehende Kapitel dazwischen (z.B. die Abram-Geschichte oder Eliezers Geschichte oder flechtet historische „Tatsachen“-Sphinxabenteuer Josephs im Angesicht des Steines von Tutmosis III. ein), die die Schichtung des Romans verkomplizieren. Selbst im oben zitierten Text gehen Vergangenheitsform (quoll) und Gegenwartsform (quillt) ein friedliches Miteinander ein, stehen so kataphorische und anaphorische (quillt muß als ein fortdauernder Prozeß mit Zukunftsoption aufgefaßt werden) Elemente einander ergänzend und den zeitlichen Rahmen umschließend nebeneinander. Da zudem gelegentliche essayistische Einsprengsel (Roman der Seele, Höllenfahrt) ebenfalls vergangene Zeiten beziehungsweise vorvergangene Zeiten vergegenwärtigen, | Somit ist nichts anderes möglich, als eine sukzessive, grundsätzlich chronologische Gestaltung. Allerdings wird die Chronologie des Geschehens, die in der Genesis (Kapitel 25 bis 50) vorgezeichnet ist, eingehalten. Dennoch, oder gerade deshalb schaltet TM einige vorhergehende Kapitel dazwischen (z.B. die Abram-Geschichte oder Eliezers Geschichte oder flechtet historische „Tatsachen“-Sphinxabenteuer Josephs im Angesicht des Steines von Tutmosis III. ein), die die Schichtung des Romans verkomplizieren. Selbst im oben zitierten Text gehen Vergangenheitsform (quoll) und Gegenwartsform (quillt) ein friedliches Miteinander ein, stehen so kataphorische und anaphorische (quillt muß als ein fortdauernder Prozeß mit Zukunftsoption aufgefaßt werden) Elemente einander ergänzend und den zeitlichen Rahmen umschließend nebeneinander. Da zudem gelegentliche essayistische Einsprengsel (Roman der Seele, Höllenfahrt) ebenfalls vergangene Zeiten beziehungsweise vorvergangene Zeiten vergegenwärtigen, | ||
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Was füllt v.a. auf, betrachtet man gestaltungsquantitative Unterschiede zwischen Bibelfülle und TMs Wiedergabe? Wo sparte der Autor aus, wo füllte er die logischen und fiktionalen Freiräume? | Was füllt v.a. auf, betrachtet man gestaltungsquantitative Unterschiede zwischen Bibelfülle und TMs Wiedergabe? Wo sparte der Autor aus, wo füllte er die logischen und fiktionalen Freiräume? | ||
- | Es fällt auf, daß v.a. im ersten Teil der Tetralogie die Zeitläufte im Vergleich zur Bibeldarstellung bunt gemischt sind. Wer Jaakob war steht am Anfang der Darstellung, | + | Es fällt auf, daß v.a. im ersten Teil der Tetralogie die Zeitläufte im Vergleich zur Bibeldarstellung bunt gemischt sind. Wer Jaakob war steht am Anfang der Darstellung, |
1.Schicht: 1. Hauptstück (Romangegenwart) | 1.Schicht: 1. Hauptstück (Romangegenwart) |
zeitgestaltung.txt · Zuletzt geändert: 2024/06/05 17:12 von Robert-Christian Knorr