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freimaurerei

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freimaurerei [2023/09/27 05:53] – [FREIMAUREREI] Robert-Christian Knorrfreimaurerei [2025/06/16 18:34] (aktuell) Robert-Christian Knorr
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 Diese nun zu einem politischen Zweck umgeschaffene Verbindung mußte dem Oliver Cromwell (1599—1658) um so mehr unentdeckt bleiben, da teils das Einschreiben in eine [[Kunst]] in London gesetzlich und mithin ganz unverfänglich war, teils aber auch der Lehrling die Gesellen und Meister, der Gesell die Meister und die Meister die geheimen Obern nicht kannten. Der [[Zweck]] wurde den Meistern in den Sinnbildern zwar nahegelegt, nicht eher aber mündlich eröffnet, bis man sich ihrer völlig versichert hatte und mithin ohne alle [[Furcht]] sein konnte. Mit den uralten Hieroglyphen verband man daher ein Feldgeschrei, ein Hilfszeichen und die eidliche Anerkennung, daß sich der Verräter den Strafen des Hochverrats unterwerfen wolle. Die wahren Maurer, welche in die Geheimnisse der uralten Hieroglyphen eingeweiht waren, ließen dies, da der Endzweck sittlich gut war, zwar geschehen, sahen aber durch das geflissentlich verbreitete Dunkel hindurch und vergaßen ihren höheren Zweck darüber auch nicht einen Augenblick.\\ Diese nun zu einem politischen Zweck umgeschaffene Verbindung mußte dem Oliver Cromwell (1599—1658) um so mehr unentdeckt bleiben, da teils das Einschreiben in eine [[Kunst]] in London gesetzlich und mithin ganz unverfänglich war, teils aber auch der Lehrling die Gesellen und Meister, der Gesell die Meister und die Meister die geheimen Obern nicht kannten. Der [[Zweck]] wurde den Meistern in den Sinnbildern zwar nahegelegt, nicht eher aber mündlich eröffnet, bis man sich ihrer völlig versichert hatte und mithin ohne alle [[Furcht]] sein konnte. Mit den uralten Hieroglyphen verband man daher ein Feldgeschrei, ein Hilfszeichen und die eidliche Anerkennung, daß sich der Verräter den Strafen des Hochverrats unterwerfen wolle. Die wahren Maurer, welche in die Geheimnisse der uralten Hieroglyphen eingeweiht waren, ließen dies, da der Endzweck sittlich gut war, zwar geschehen, sahen aber durch das geflissentlich verbreitete Dunkel hindurch und vergaßen ihren höheren Zweck darüber auch nicht einen Augenblick.\\
 Als daher die Häupter der Gegenrevolution mit der Wiedereinsetzung Karls II. (1660) ihren Endzweck erreicht sahen und nun die Freimaurerei aufgelöst glaubten, bemerkten sie dennoch ihre Fortdauer und mußten hierüber staunen.\\ Als daher die Häupter der Gegenrevolution mit der Wiedereinsetzung Karls II. (1660) ihren Endzweck erreicht sahen und nun die Freimaurerei aufgelöst glaubten, bemerkten sie dennoch ihre Fortdauer und mußten hierüber staunen.\\
-Bis auf Karl I. hatte es nur eine Freimaurerei gegeben. Diese war ohne allen Pomp insgeheim, zum Besten der [[Menschheit]], immer fortgepflanzt. Es war weder darüber geschrieben, noch etwas aktenmäßig verhandelt worden. Nach Karls I. Ermordung verfocht man politische Zwecke in dieselbe. Sie verlor, bis auf die im Stillen arbeitenden Logen und bis auf die Regierung des Ganzen, ihre uralte Gestalt. Als nun der Prinz Wilhelm von Oranien 1650/1689—1702) in England landete und Jakob II. am 20. Dezember 1688 London verfassen mußte, kurz darauf bei Windsor gefangen wurde, dann im Januar 1689 entwischte und bei Ambleteuse in Frankreich ans Land ging, da erfuhr die alte ehrwürdige Maurerei ihre zweite, beinahe gänzliche Umwandlung. Der Herzog ^von Berwick, Jakobs II. natürlicher Sohn und Meister vom Stuhl einer schottischen Loge, verband sich mit den Jesuiten. Aus dem Löwen des Stammes Juda (1. Mos. 49,9) ward ein schottischer Löwe gemodelt. Berwick hielt nun auch geheime Einverständnisse mit dem Lord Berkeley in England. Die uralten Hieroglyphen wurden umgewandelt. Neue Zeremonien wurden erfunden. Man arbeitete auf die Wiedereinsetzung Jakobs II. und auf die Unterdrückung der protestantischen Religion in England hin. Die Hauptloge war in einem Gewölbe unter dem Profeßhause der Jesuiten zu Paris. Jakob II. ward in diese Loge eingeführt...\\+Bis auf Karl I. hatte es nur eine Freimaurerei gegeben. Diese war ohne allen Pomp insgeheim, zum Besten der [[Menschheit]], immer fortgepflanzt. Es war weder darüber geschrieben, noch etwas aktenmäßig verhandelt worden. Nach Karls I. Ermordung verfocht man politische Zwecke in dieselbe. Sie verlor, bis auf die im Stillen arbeitenden Logen und bis auf die Regierung des Ganzen, ihre uralte Gestalt. Als nun der Prinz Wilhelm von Oranien 1650/1689—1702) in England landete und Jakob II. am 20. Dezember 1688 London verfassen mußte, kurz darauf bei Windsor gefangen wurde, dann im Januar 1689 entwischte und bei Ambleteuse in Frankreich ans Land ging, da erfuhr die alte ehrwürdige Maurerei ihre zweite, beinahe gänzliche Umwandlung. Der Herzog von Berwick, Jakobs II. natürlicher Sohn und Meister vom Stuhl einer schottischen Loge, verband sich mit den Jesuiten. Aus dem Löwen des Stammes Juda (1. Mos. 49,9) ward ein schottischer [[Löwe]] gemodelt. Berwick hielt nun auch geheime Einverständnisse mit dem Lord Berkeley in England. Die uralten Hieroglyphen wurden umgewandelt. Neue Zeremonien wurden erfunden. Man arbeitete auf die Wiedereinsetzung Jakobs II. und auf die Unterdrückung der protestantischen Religion in England hin. Die Hauptloge war in einem Gewölbe unter dem Profeßhause der Jesuiten zu Paris. Jakob II. ward in diese Loge eingeführt...\\
 In diesem, von den [[Jesuit|Jesuiten]] erfundenen Orden wurde der Dolch zum [[Symbol]] des höchsten Grades erwählt. Der Dolchritter hieß Chevalier K...s (Kadosch, Kadosh). Der nächste Grad hatte das Ordenszeichen einer Mutter Gottes mit dem Jesus-Kinde und der Umschrift "J.H.S.". In einem anderen höheren und zwar klerikalen Grade sieht man einen Mönch abgebildet, in der einen Hand den Giftkelch und in der anderen den Dolch haltend, dazu die Inschrift: Je dois tout a ma religion (Ich verdanke alles meiner Region.) (Feßler)\\ In diesem, von den [[Jesuit|Jesuiten]] erfundenen Orden wurde der Dolch zum [[Symbol]] des höchsten Grades erwählt. Der Dolchritter hieß Chevalier K...s (Kadosch, Kadosh). Der nächste Grad hatte das Ordenszeichen einer Mutter Gottes mit dem Jesus-Kinde und der Umschrift "J.H.S.". In einem anderen höheren und zwar klerikalen Grade sieht man einen Mönch abgebildet, in der einen Hand den Giftkelch und in der anderen den Dolch haltend, dazu die Inschrift: Je dois tout a ma religion (Ich verdanke alles meiner Region.) (Feßler)\\
 betrifft die frühneuzeitliche Maurerei seit dem 17./18. Jahrhundert: betrifft die frühneuzeitliche Maurerei seit dem 17./18. Jahrhundert:
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 +===== Rezeption =====
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 +- es gibt mir wenig [[Trost]], daß die Wahrheit ihre Saisons bei den Menschen haben soll, daß man hier, wie in eurem [Schiller schreibt an seinen Freund [[Körner]], der Freimaurer war] maurischen Orden im ersten und zweiten Grade, Dinge glauben darf oder soll, die im dritten oder vierten wie unnützige Schalen ausgezogen werden ([[Schiller]])
freimaurerei.1695794021.txt.gz · Zuletzt geändert: 2023/09/27 05:53 von Robert-Christian Knorr