jean_paul
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jean_paul [2019/10/31 08:31] – Robert-Christian Knorr | jean_paul [2024/04/15 18:40] (aktuell) – [Rezeption] Robert-Christian Knorr | ||
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[[Schriftsteller]] zwischen [[Klassik]] und [[Romantik]]\\ | [[Schriftsteller]] zwischen [[Klassik]] und [[Romantik]]\\ | ||
- Schriftsteller mit sentimentaler Rührung in die stille Beschränktheit häuslichen Glücks\\ | - Schriftsteller mit sentimentaler Rührung in die stille Beschränktheit häuslichen Glücks\\ | ||
- | - [[Freund]] Chamissos\\ | + | - [[Freund]] |
- | - sein Verfahren fängt kaleidoskopartig [[Wirklichkeit]] ein und kritisiert diese zugleich → Wechselspiel von fiktivem Korrespondenten und auktorialem Erzähler\\ | + | - sein Verfahren fängt kaleidoskopartig [[Wirklichkeit]] ein und kritisiert diese zugleich → Wechselspiel von fiktivem Korrespondenten und auktorialem Erzähler |
- wurde in der Darstellung der Wirklichkeit zunehmend vom [[Groteske# | - wurde in der Darstellung der Wirklichkeit zunehmend vom [[Groteske# | ||
- bereicherte die [[Literatur]] durch seine differenzierten Schilderungen\\ | - bereicherte die [[Literatur]] durch seine differenzierten Schilderungen\\ | ||
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- die [[Welträtsel]] werden durch Nachtstimmen verklausuliert, | - die [[Welträtsel]] werden durch Nachtstimmen verklausuliert, | ||
- betrachtet den Menschen nicht mehr als Glied in der Kette der [[catena aurea Homeri]], sondern als [[Mitte]] – d.i. der Gottmensch -, der die [[Wahrheit]] mit der Brunnenkette aus der Tiefe der Natur herausschöpft und die [[Metaphysik]] von der Höhe aus dem Himmel herniederzieht und beide in einer natürlichen [[Theologie]] zusammenführt | - betrachtet den Menschen nicht mehr als Glied in der Kette der [[catena aurea Homeri]], sondern als [[Mitte]] – d.i. der Gottmensch -, der die [[Wahrheit]] mit der Brunnenkette aus der Tiefe der Natur herausschöpft und die [[Metaphysik]] von der Höhe aus dem Himmel herniederzieht und beide in einer natürlichen [[Theologie]] zusammenführt | ||
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+ | - Seinen " | ||
===== Rezeption ===== | ===== Rezeption ===== | ||
- Seine Ferne ist die uneingeschränkteste aller bekannten, so auch, wenn sie in den [[Abgrund]] geht, darin fortraunt, in endlosen Anfängen. ([[Bloch]])\\ | - Seine Ferne ist die uneingeschränkteste aller bekannten, so auch, wenn sie in den [[Abgrund]] geht, darin fortraunt, in endlosen Anfängen. ([[Bloch]])\\ | ||
+ | - heute nur noch ein berühmter Name, nicht mehr ein gelesener Schriftsteller; | ||
+ | - seine Dichtung trägt wie keine andere der Zeit den Charakter von Erbauungsliteratur an sich; die Höhepunkte seiner Romane liegen dort, wo wir an Sterbebetten geführt werden (Erich Franz)\\ | ||
- im dritten Band verzichtet Jean Paul auf seine übliche Verfahrensweise und läßt eine vertrauliche [[Kommunikation]] zum Leser nicht mehr zu (Golz)\\ | - im dritten Band verzichtet Jean Paul auf seine übliche Verfahrensweise und läßt eine vertrauliche [[Kommunikation]] zum Leser nicht mehr zu (Golz)\\ | ||
- | - ein Jean-Paulscher [[Roman]] fängt höchst barock und burleske an, und geht so fort, und plötzlich, ehe man sich dessen versieht, taucht hervor eine schöne, reine Gemüthswelt, | + | - ein Jean-Paulscher [[Roman]] fängt höchst barock und burleske an, und geht so fort, und plötzlich, ehe man sich dessen versieht, taucht hervor eine schöne, reine Gemüthswelt, |
+ | - Er ist fast gleichzeitig mit der romantischen Schule aufgetreten, | ||
- Weil er nicht die edlen Höhen des edlen Glücks eringen konnte, war es ihm Bedürfnis, zuweilen den Standpunkt zu wechseln. (Hettner)\\ | - Weil er nicht die edlen Höhen des edlen Glücks eringen konnte, war es ihm Bedürfnis, zuweilen den Standpunkt zu wechseln. (Hettner)\\ | ||
- [[Klinger]] nennt ihn zu weich, für die [[Romantiker]] hatte er zuviel [[Ernst]] und frischen Tatensinn\\ | - [[Klinger]] nennt ihn zu weich, für die [[Romantiker]] hatte er zuviel [[Ernst]] und frischen Tatensinn\\ | ||
- | - ein Verhängnis im Schlafrock - das Unkraut auf dem grabe [[Goethe]]s ([[Nietzsche]])\\ | + | - ein Verhängnis im Schlafrock - das Unkraut auf dem grabe [[Goethe#Goethes]] ([[Nietzsche]])\\ |
- | - ... fremd wie einer, der aus dem [[Mond]] gefallen ist, voll guten [[Willen]]s und herzlich geneigt, die Dinge außer sich zu [[sehen]], nur nicht mit dem Organ, womit man sieht\\ | + | - ... fremd wie einer, der aus dem [[Mond]] gefallen ist, voll guten [[Willen#Willens]] und herzlich geneigt, die Dinge außer sich zu [[sehen]], nur nicht mit dem Organ, womit man sieht\\ |
- | - die Jean Paul-[[Begeisterung]] ist eine Charakterlosigkeit der ganzen | + | - die Jean Paul-[[Begeisterung]] ist eine Charakterlosigkeit der ganzen |
+ | - Schiller verkannte das große Talent Jean Pauls nicht, auch seinen hohen Geistesflug, | ||
jean_paul.1572507098.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/10/31 08:31 von Robert-Christian Knorr