leibniz
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leibniz [2010/08/26 12:39] – Externe Bearbeitung 127.0.0.1 | leibniz [2024/05/09 07:58] (aktuell) – [Wertung/Rezeption] Robert-Christian Knorr | ||
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- die Einheit des [[Sein# | - die Einheit des [[Sein# | ||
- das [[Wesen]] der Welt entfaltet sich im [[Geist]]\\ | - das [[Wesen]] der Welt entfaltet sich im [[Geist]]\\ | ||
- | - der Versuch um eine ausgleichende [[Philosophie]] des Zusammenbringens → Versöhnung zwischen [[Glauben]] und [[Wissen]] - naturwissenschaftliche Erkenntnis -, wobei der [[Wissenschaft]] die Aufgabe zuteil wurde, den ewigen Frieden herbeizuführen\\ | + | - der Versuch um eine ausgleichende [[Philosophie]] des Zusammenbringens → Versöhnung zwischen [[Glauben]] und [[Wissen]] - naturwissenschaftliche Erkenntnis -, wobei der [[Wissenschaft]] die Aufgabe zuteil wurde, den ewigen |
- prangert das tagediebische [[Vanitas]]-Lebensgefühl an und kritisiert das Fehlen eines öffentlichen [[Bewußtsein# | - prangert das tagediebische [[Vanitas]]-Lebensgefühl an und kritisiert das Fehlen eines öffentlichen [[Bewußtsein# | ||
- die Wiedergeburt des [[Realismus]] \\ | - die Wiedergeburt des [[Realismus]] \\ | ||
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==== Erkenntnistheorie ==== | ==== Erkenntnistheorie ==== | ||
- | - an Stelle der schäumenden Goldküche der [[Renaissance]], | + | - an Stelle der schäumenden Goldküche der [[Renaissance]], |
* alles Sein besteht aus psychischen Kraftpunkten | * alles Sein besteht aus psychischen Kraftpunkten | ||
- | * jeder von ihnen führt ein völlig inneres Leben, das keine Fenster hat, doch alles Außen in sich findet, weil es dies spiegelt | + | * jeder von ihnen führt ein völlig inneres Leben, das keine [[Fenster]] hat, doch alles Außen in sich findet, weil es dies spiegelt |
* diesen Monaden eignet im Spiegeln ein // | * diesen Monaden eignet im Spiegeln ein // | ||
* die [[Gegenwart]] geht mit der [[Zukunft]] schwanger - die Sprengkraft der Zukunft in der Monade, ihre Entwicklung zum Besseren | * die [[Gegenwart]] geht mit der [[Zukunft]] schwanger - die Sprengkraft der Zukunft in der Monade, ihre Entwicklung zum Besseren | ||
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→ so wird die sub specie aeternitas durch die Lehre der //sub specie perfectionis// | → so wird die sub specie aeternitas durch die Lehre der //sub specie perfectionis// | ||
→ statt Spinozas Ruhe wird die Welt dynamisch und als Aufgabe gesehen\\ | → statt Spinozas Ruhe wird die Welt dynamisch und als Aufgabe gesehen\\ | ||
- | - Leibniz kritisiert die mechanische | + | - Leibniz kritisiert die mechanische |
- Die Welt baut sich aus lebendig wirkenden atomistischen Kräften auf, den Monaden. - Gegenentwurf zu [[Locke]] und [[Hobbes]] | - Die Welt baut sich aus lebendig wirkenden atomistischen Kräften auf, den Monaden. - Gegenentwurf zu [[Locke]] und [[Hobbes]] | ||
- | - Jede Monade ist auf sich [[selbst]] bezogen, ein Spiegel der Unendlichkeit. | + | - Jede Monade ist auf sich [[selbst]] bezogen, ein Spiegel der [[Unendlichkeit]]. |
- In allem ist alles. Alles ist beseelt. | - In allem ist alles. Alles ist beseelt. | ||
- | - Der Grad des [[Parallelismus]] zwischen Leib und [[Seele]] ist durch die prästabilierte [[Harmonie]] bestimmt, der von Gott vorbestimmten | + | - Der Grad des [[Parallelismus]] zwischen |
==== Logik ==== | ==== Logik ==== | ||
- | - schließt sich an [[Bacon]]s Induktion - das Folgern allgemeiner Wahrheiten aus einzelnen sinnlichen Beobachtungen durch eine Kombination des Verstandes - an und stellt sich somit gegen die scholastische deduktive [[Methode]] | + | - schließt sich an [[Bacon]]s |
- | === 1.ontologisches Prinzip === | + | === 1. ontologisches Prinzip === |
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- | === 2.widersprechendes Prinzip === | + | === 2. widersprechendes Prinzip === |
[[Satz]] vom ausgeschlossenen Dritten → alles, was den [[Widerspruch]] mit einschließt | [[Satz]] vom ausgeschlossenen Dritten → alles, was den [[Widerspruch]] mit einschließt | ||
- | === 3.Prinzip von der Identität des Ununterscheidbaren, | + | === 3. Prinzip von der Identität des Ununterscheidbaren, |
Hervorhebung der qualitativen Seite der Erscheinung → alle metaphysischen Unterschiede sind von substanzieller [[Natur]] in [[Raum]] und [[Zeit]] - Unterscheidung von Newton | Hervorhebung der qualitativen Seite der Erscheinung → alle metaphysischen Unterschiede sind von substanzieller [[Natur]] in [[Raum]] und [[Zeit]] - Unterscheidung von Newton | ||
- | === 4.Prinzip der Kontinuität === | + | === 4. Prinzip der Kontinuität === |
Monaden sind veränderungsfähig → zielt auf moralische [[Vollkommenheit]] des Menschen im Reiche Gottes | Monaden sind veränderungsfähig → zielt auf moralische [[Vollkommenheit]] des Menschen im Reiche Gottes | ||
- | === 5.Kausalitätsprinzip === | + | === 5. Kausalitätsprinzip === |
Alles bedarf irgend einer Sache, die dazu dienen kann, den Grund anzugeben, warum dies ist existierend mehr als in irgend einer anderen Weise. → //a parte priori// - aus den Gründen; vorkantische [[Interpretation]] des Begriffes | Alles bedarf irgend einer Sache, die dazu dienen kann, den Grund anzugeben, warum dies ist existierend mehr als in irgend einer anderen Weise. → //a parte priori// - aus den Gründen; vorkantische [[Interpretation]] des Begriffes | ||
==== Ethik ==== | ==== Ethik ==== | ||
- | - Vorsorge tragen fürs [[Vaterland]] → trat für die [[Souveränität]] des Reichs ein, in dessen [[Schatten]] er die deutsche [[Libertät]] definierte ([[Gegensatz]] zur [[Politik]] der Stände)\\ | + | {{ : |
- niemals die Hände in den Schoß legen\\ | - niemals die Hände in den Schoß legen\\ | ||
- | - Vorsehung wird Übeltäter bestrafen | + | - [[Vorsehung]] wird Übeltäter bestrafen\\ |
+ | - die Welt als [[Theodizee]] betrachtend, | ||
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==== Wertung/ | ==== Wertung/ | ||
- strebte danach, das freie [[Denken]] zur [[Quelle]] unabhängiger [[Wahrheit]] zu machen → im Gegensatz zur ausländischen Philosophie ([[Fichte]])\\ | - strebte danach, das freie [[Denken]] zur [[Quelle]] unabhängiger [[Wahrheit]] zu machen → im Gegensatz zur ausländischen Philosophie ([[Fichte]])\\ | ||
+ | - der großangelegte Versuch, in der neuen Welt der Aufklärung die Fundamente des christlichen Glaubens neu zu begründen (Erich Franz)\\ | ||
+ | - der bescheidenste Reformator, der glaubte, daß sich alle Systeme der Alten vereinigen ließen, weil in jedem etwas Wahres und Vorzügliches sei ([[Herder]])\\ | ||
- hat ein Modell, wovon er ausgeht \\ | - hat ein Modell, wovon er ausgeht \\ | ||
- hat keine Möglichkeit, | - hat keine Möglichkeit, | ||
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- will verbinden, was Spinoza nie trennte ([[Lessing]])\\ | - will verbinden, was Spinoza nie trennte ([[Lessing]])\\ | ||
- stellte [[Kunst]] als inadäquate Erscheinungsform der richtigen Widerspiegelung der [[Wirklichkeit]] auf ([[Lukacs]])\\ | - stellte [[Kunst]] als inadäquate Erscheinungsform der richtigen Widerspiegelung der [[Wirklichkeit]] auf ([[Lukacs]])\\ | ||
- | - Leibniz versuchte nie, einen Bruch mit der [[Philosophiegeschichte]] zu vollziehen, sondern versuchte stets, die scheinbar unversöhnlichsten Richtungen zusammenzudenken: | + | - Leibniz versuchte nie, einen Bruch mit der [[Philosophiegeschichte]] zu vollziehen, sondern versuchte stets, die scheinbar unversöhnlichsten Richtungen zusammenzudenken: |
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leibniz.1282819180.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/28 13:57 (Externe Bearbeitung)