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leibniz

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 ==== Erkenntnistheorie ==== ==== Erkenntnistheorie ====
-- an Stelle der schäumenden Goldküche der [[Renaissance]], zum Beispiel wie bei [[Paracelsus]], tritt eine kontinuierliche Intensitätsfolge der Lichtvermehrung, die Welt als Erhellungsprozeß → Leibniz leugnet das Dunkle, wie noch [[Böhme]] es erkannte; wird erst wieder durch [[Schelling]] aufgenommen\\+- an Stelle der schäumenden Goldküche der [[Renaissance]], zum Beispiel wie bei [[Paracelsus]], tritt eine kontinuierliche Intensitätsfolge der Lichtvermehrung, die Welt als [[Erhellung|Erhellungsprozeß]] → Leibniz leugnet das Dunkle, wie noch [[Böhme]] es erkannte; wird erst wieder durch [[Schelling]] aufgenommen\\
   * alles Sein besteht aus psychischen Kraftpunkten   * alles Sein besteht aus psychischen Kraftpunkten
   * jeder von ihnen führt ein völlig inneres Leben, das keine [[Fenster]] hat, doch alles Außen in sich findet, weil es dies spiegelt   * jeder von ihnen führt ein völlig inneres Leben, das keine [[Fenster]] hat, doch alles Außen in sich findet, weil es dies spiegelt
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 → so wird die sub specie aeternitas durch die Lehre der //sub specie perfectionis// ersetzt, statt [[Prädestination]] eine pluralistisch-dynamische Aufgabe\\ → so wird die sub specie aeternitas durch die Lehre der //sub specie perfectionis// ersetzt, statt [[Prädestination]] eine pluralistisch-dynamische Aufgabe\\
 → statt Spinozas Ruhe wird die Welt dynamisch und als Aufgabe gesehen\\ → statt Spinozas Ruhe wird die Welt dynamisch und als Aufgabe gesehen\\
-- Leibniz kritisiert die mechanische Philoso­phie, da sie keine Antwort auf das Bewegungsprinzip zu geben imstande ist, denn +- Leibniz kritisiert die mechanische Philosophie, da sie keine Antwort auf das Bewegungsprinzip zu geben imstande ist, denn 
   - Die Welt baut sich aus lebendig wirkenden atomistischen Kräften auf, den Monaden. - Gegenentwurf zu [[Locke]] und [[Hobbes]]   - Die Welt baut sich aus lebendig wirkenden atomistischen Kräften auf, den Monaden. - Gegenentwurf zu [[Locke]] und [[Hobbes]]
   - Jede Monade ist auf sich [[selbst]] bezogen, ein Spiegel der [[Unendlichkeit]].   - Jede Monade ist auf sich [[selbst]] bezogen, ein Spiegel der [[Unendlichkeit]].
   - In allem ist alles. Alles ist beseelt.   - In allem ist alles. Alles ist beseelt.
-  - Der Grad des [[Parallelismus]] zwischen [[Leib]] und [[Seele]] ist durch die prästabilierte [[Harmonie]] bestimmt, der von Gott vor­bestimmten Weltenordnung. Die Monaden wirken nur durch Gott aufeinander ein. Und jetzt kommt das große Aber: **das alles ist [[Hypothese]]; jedoch die einzig vernunftgemäße** → Diese Einschränkung, die eigentlich alles auf den Kopf stellt, ist die Bürgschaft für menschliche [[Freiheit]] und Unster­blichkeit+  - Der Grad des [[Parallelismus]] zwischen [[Leib]] und [[Seele]] ist durch die prästabilierte [[Harmonie]] bestimmt, der von Gott vorbestimmten Weltenordnung. Die Monaden wirken nur durch Gott aufeinander ein. Und jetzt kommt das große Aber: **das alles ist [[Hypothese]]; jedoch die einzig vernunftgemäße** → Diese Einschränkung, die eigentlich alles auf den Kopf stellt, ist die Bürgschaft für menschliche [[Freiheit]] und Unsterblichkeit
  
  
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 - strebte danach, das freie [[Denken]] zur [[Quelle]] unabhängiger [[Wahrheit]] zu machen → im Gegensatz zur ausländischen Philosophie ([[Fichte]])\\ - strebte danach, das freie [[Denken]] zur [[Quelle]] unabhängiger [[Wahrheit]] zu machen → im Gegensatz zur ausländischen Philosophie ([[Fichte]])\\
 - der großangelegte Versuch, in der neuen Welt der Aufklärung die Fundamente des christlichen Glaubens neu zu begründen (Erich Franz)\\ - der großangelegte Versuch, in der neuen Welt der Aufklärung die Fundamente des christlichen Glaubens neu zu begründen (Erich Franz)\\
 +- der bescheidenste Reformator, der glaubte, daß sich alle Systeme der Alten vereinigen ließen, weil in jedem etwas Wahres und Vorzügliches sei ([[Herder]])\\
 - hat ein Modell, wovon er ausgeht \\ - hat ein Modell, wovon er ausgeht \\
 - hat keine Möglichkeit, das Innesein des anschauenden [[Ich]] mit der Auslegung in rationalen Zusammenhängen zu verbinden und macht die [[Anschauung]] nicht zur sinnlich empfindenden → kennt nur die anschauende Substanz und kein entwerfendes Ich-Subjekt\\ - hat keine Möglichkeit, das Innesein des anschauenden [[Ich]] mit der Auslegung in rationalen Zusammenhängen zu verbinden und macht die [[Anschauung]] nicht zur sinnlich empfindenden → kennt nur die anschauende Substanz und kein entwerfendes Ich-Subjekt\\
leibniz.1682172227.txt.gz · Zuletzt geändert: 2023/04/22 16:03 von Robert-Christian Knorr