====== ANALOGIE ====== - häufig verwendete Stilform, um verwandte oder ähnliche [[Prinzip]]ien oder Zusammenhänge miteinander in direkte Verbindung zu setzen - griechisch //ana//: an, wieder und //[[logos]]//: [[Wort]], [[Rede]]\\ - als Analogieschluß eine Übertragung von Sachverhalten → [[Logik]]\\ - ist ohne Umkehrschluß nicht zu denken → oberflächlich Vergleichbares wird [[subjektiv]] gewichtet und kommt eher willkürlich nach unaufgedeckten Prioritäten zu dem Schluß, es liege Vergleichbares vor (spricht FÜR Analogie) ODER es liege nicht Vergleichbares vor (spricht für Umkehrschluß): dies ist nur ein erster Schritt\\ Es erfolgt ein zwingender Schluß, wie er der Logik entspricht: \\ * wird die Analogie in der Vergleichbarkeit bejaht, zieht man den [[Schluß]], daß analog behandelt werden müsse, also gleich wie beim Ausgangsvergleichsobjekt\\ * wird die Analogie nicht bejaht, zieht man den Umkehrschluß, daß es keinesfalls gleich behandelt werden dürfe, sondern eine andere Lösung zu finden ist (//tertium//)\\ Es fehlt also an klaren Definitionen der Voraussetzungen, die Einordnung als [[teleologisch#teleologischer]] [[Beweis]] ist richtig, da gilt: //tertium datur// (es gibt ein Drittes) und Zielgewolltheit, die in die subjektive Gewichtung einfließt. Wegen der [[Entscheidung]]sstelle, die nur argumentativ wichtet, nicht aber [[logisch]] beweisen kann, ist es ein intuitives Verfahren, der Logik diametral entgegengesetzt. Es ist also gar kein Beweis, sondern Überzeugungsarbeit. Diese ist ausgezeichnet durch die Öffnung für drittes. Damit sprengt sie das [[System]] der Logik, macht aus einem geschlossenen System ein offenes. Sie ist damit ideales Werkzeug der [[Interpretation]].\\ - Denkfigur, die das Instrumentarium zur Begründung politischer Sachverhalte abrundet - andere Denkfiguren sind Vermittlung (zwischen scheinbaren Antagonismen), [[Begriff]] und [[Idee]] -, das [[Denken]] in Gegensätzen ([[Müller#Adam Müller]])\\ - das musikalische Prinzip beim Aufbau des [[Zarathustra]] ([[Nietzsche]])\\