====== BILDUNGSREFORM ====== ===== jesuitische Bildungsreform ===== - hatte an diesbezüglichen [[Universität#Universitäten]], z.B. Ingolstadt, den dreijährigen Philosophieexkurs den höheren Fachstudien - [[Theologie]], [[Jurisprudenz]], Medizin - vorgeschaltet\\ - galt mit Einschränkungen nach 1773 bis zur Einführung der Freistudienordnung 1827 ===== karolingische Bildungsreform ===== Nach der Übernahme der [[Herrschaft]] im Jahr 768 stellte [[Karl#Karl der Große]] fest, daß das Bildungsniveau in seinem Land vollkommen unzureichend, das Latein von Fehlern beladen und die [[Kirche]] verfallen waren. Er meinte, daß sich diese Fehler und Wissenslücken ähnlich den Sünden zwischen [[Mensch]] und [[Gott]] stellen und damit einen wahren [[Glauben]] unmöglich machen. Also veranlaßte er umfangreiche Reformen * Tätigkeit des Gelehrten - Erst nach dem Eintauchen in die //septem artes liberales//, die sieben freien Künste, verfügte man über die notwendigen Fähigkeiten. Die sieben freien Künste wurden im siebenten Jahrhundert von [[Isidor#Isidor von Sevilla]] festgelegt: Sie setzen sich zusammen aus einem Trivium und einem [[Quadrivium]]. Zum Trivium gehören [[Grammatik]] (um den Aufbau der [[Sprache]] zu verstehen), [[Rhetorik]] (zur Ausbildung der Redegewandtheit) und [[Dialektik]] (als Schulung der [[Logik]]). Danach folgen die Künste aus dem Quadrivium: Arithmetik (Übung in den Grundrechenarten und Einblicke in mathematische Gesetzmäßigkeiten), [[Musik]] (um ein Gespür für Harmonien und [[Spaß]] am Singen zu entwickeln), Geometrie (im wesentlichen als Vermessungskunde) und zuletzt [[Astronomie]] (um sich am Sternenhimmel orientieren zu können). \\ Unter Karl dem Großen stellten sie vielmehr sieben Stufen zu einem viel größeren [[Ziel]] dar - einem Gottesstaat, einem //imperium christianum// ==== Die Durchführung der Bildungsreform ==== Die Äbte leiteten die Klosterschulen nach dem Vorbild des [[Hof#Hofes]] und gründeten dort welche, wo noch keine vorhanden waren. Besondere Sorgfalt verwandten sie außerdem auf die Pflege und Erweiterung der Bibliotheken.\\ Die Bischöfe bekamen den Auftrag, auch an den Stiften Schulen und Bibliotheken einzurichten. An den Kloster- und Stiftsschulen wurden natürlich vor allem Mönche und Weltgeistliche ausgebildet, aber auch die Söhne adliger Familien bekamen hier ihren [[Unterricht]], die nicht für die kirchliche Laufbahn bestimmt waren, sondern anschließend an ihre Ausbildung z.B. in der Reichsverwaltung tätig wurden.