====== DING AN SICH ====== - Kants Annahme eines hinter der [[Wirklichkeit]] verborgenen unerkennbaren [[Ding]] an sich wird von [[Hegel]] und auch [[Fichte]] als unhaltbare [[Fiktion]] verworfen\\ - Fichte suchte – wie Hegel – über die dialektische Selbstbewegung der [[Begriff#Begriffe]] aus den [[allgemein#allgemeinen]] Formen der [[Erkenntnis]] den Inhalt selbst zu deduzieren \\ - seit alters her unterscheidet die [[Philosophie]] in Erscheinungs- und Verstandeswesen: wenn wir die Gegenstände als [[Erscheinung#Erscheinungen]] [[sehen]], so geben wir zu, daß ihnen ein tieferer [[Sinn]] zugrunde liege\\ - heißt soviel wie keine unbedingte [[Relation]] \\ - liegt der [[Erscheinung]] zugrunde, ist aber von dieser verschieden - Raum-[[Zeit]]-Problem -, es kann nicht angeschaut werden ([[Kant]])\\ - [[Russell]] fragt, ob in der Frage der Ursachenbestimmung Kant nicht einen [[Widerspruch]] zuläßt, denn einerseits hält er das Ding an sich für Ursachen von [[Empfindung#Empfindungen]], andererseits jedoch die freie Willensentschließung als [[Ursache]] von Vorgängen in Raum und Zeit. → Vielleicht löst sich Russells Problem dadurch, daß das Ding an sich die Möglichkeit schafft, die von der freien Willensentschließung dann zu Vorgängen genutzt wird.\\ - kein Ding, wenn es unerkennbar\\ - kein „an sich“, wenn es seiend sein soll ([[Schelling]])\\ ===== Ding an sich vs. Erscheinung ===== Wenn Erscheinungen Dinge an sich selbst wären, mithin Raum und Zeit Dinge des [[Dasein]]s der Dinge an sich selbst: so würden die Bedingungen mit dem Bedingten jederzeit als Glieder ein- und derselben Reihe gehören, und daraus auch die dritte [[Antinomie]] entspringen, die allen transzendenten [[Idee#Ideen]] gemein ist, so daß diese Reihe für den Verstand unvermeintlich zu groß als unendlicher [[Regressus]] oder zu klein, d.i. das [[Problem]] des Unbedingten, ausfallen müßte. → Kant in B 563 seiner [[Kritik]] der reinen [[Vernunft]]\\ siehe auch [[Verstand vs. Vernunft]]